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Mit seiner Parade des Elfmeters von Dortmunds Neuzugang Ivan Perisic avancierte Ralf Fährmann im Supercup endgültig zum Mann des Abends
Mit seiner Parade des Elfmeters von Dortmunds Neuzugang Ivan Perisic avancierte Ralf Fährmann im Supercup endgültig zum Mann des Abends

"Jede Menge Rückenwind"

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Gelsenkirchen - Erst hielt er seinen Kasten gegen den Deutschen Meister 90 Minuten lang sauber, dann meisterte er auch noch zwei Elfmeter: Schalkes Torhüter Ralf Fährmann war beim Supercup-Sieg über den BVB der Mann des Spiels, blieb aber auch nach seinen Glanztaten ganz bescheiden.

Bei seinem ersten Auftritt vor großer Kulisse bewies Ralf Fährmann Nervenstärke. Erst hielt er gut gegen Ilkay Gündogan, dann parierte er stark gegen Robert Lewandowski und brachte später auch den freistehenden Mario Götze zur Verzweiflung. Die beiden gehaltenen Strafstöße im anschließenden Elfmeterschießen krönten die starke Torwart-Leistung. Nach dem 4:3-Sieg des FC Schalke über Borussia Dortmund sprach der 22-Jährige über Rückenwind, Genugtuung und ein schweres Erbe.

Frage: Ralf Fährmann, Sie haben mit einigen guten Paraden und zwei gehaltenen Elfmetern den Sieg gerettet. Wie fühlt man sich als Held des Tages?

Ralf Fährmann: Na ja, Held des Tages würde ich es nicht nennen. Ich bin ja dafür da, dass keiner reingeht. Wir haben als Mannschaft gewonnen, und das gegen Dortmund. Das ist das Schönste und das Wichtigste. Dieses Mal konnte ich der Mannschaft in einigen Situationen Halt geben. Beim nächsten Mal gibt die Mannschaft mir vielleicht wieder Halt und hilft mir. Wir sind ein Team mit elf Spielern auf dem Platz, nicht nur mit einem Torhüter.

Frage: Aber ein Traumeinstand war es doch schon für Sie bei Ihrer Rückkehr im Schalker Trikot?

Fährmann: Wenn man aus dem ersten Heimspiel der Saison einen Sieg mitnimmt und dann noch in so einem Spiel um einen Titel gegen den BVB, dann kann man schon sagen, dass es ganz gut gelaufen ist. Aber es war weniger wichtig für mich, sondern unheimlich wichtig für die Mannschaft. Das gibt uns Selbstvertrauen und jede Menge Rückenwind. Wir können jetzt mit einem positiven Gefühl in die nächsten Spiele gehen. Erst wartet der DFB-Pokal, dann müssen wir zum Saisonstart nach Stuttgart - das wird schwer werden. Wir werden die Zeit nutzen, uns weiter intensiv vorzubereiten und zu verbessern.

Frage: Trotzdem standen Sie diesmal im Mittelpunkt und haben als Nachfolger von Manuel Neuer viele Pluspunkt gesammelt.

Fährmann: Das Erbe von Manuel Neuer anzutreten, ist sicher eine schwierige Aufgabe. Es ist eine sehr große Lücke, die er hier auf Schalke hinterlassen hat. Das habe ich immer gesagt. Er ist einer der besten Keeper der Welt. Meine Aufgabe ist es, diese Lücke in den nächsten Jahren zu schließen. Wenn es direkt mit einem Sieg über Dortmund und einem Titel losgeht, ist das natürlich super. Besser kann es kaum laufen.

Frage: Die Fans haben Sie nach dem Sieg lautstark gefeiert und Ihren Namen skandiert. Waren Sie beeindruckt?

Fährmann: Ich hätte nicht gedacht, dass es noch eine Steigerung von Gänsehaut gibt. Aber die habe ich jetzt erlebt. Die Stimmung und die Atmosphäre waren unglaublich.

Frage: In den letzten Wochen hatte es um Ihre Position im Verein noch einige Diskussionen gegeben.

Fährmann: Ich habe schon oft betont, dass ich das ganz unaufgeregt sehe. Schalke 04 ist ein richtig großer Verein. Dass sich die Verantwortlichen da über jede Position in der Mannschaft eine Menge Gedanken machen, ist vollkommen klar. Ich versuche einfach, jeden Tag meine Leistung zu bringen, mich im Training immer weiter zu verbessern und in den Spielen dann meine bestmögliche Leistung abzurufen. Wenn ich dabei weiterhin überzeugen kann, wird sich die Diskussion schnell erledigen.

Frage: Glauben Sie, dass Sie mit der eindrucksvollen Leistung im Supercup Ihren Status als Nummer eins im Tor gesichert haben?

Fährmann: Ich trage die Nummer eins auf dem Rücken und ich hoffe, ich bin es dann auch zum Bundesligastart. Der Trainer wird einen Tag vor dem DFB-Pokalspiel bekannt geben, wer zur Startelf gehört. Aber es stimmt schon - ich habe ein sehr gutes Gefühl. In gewisser Weise waren dieses Spiel und dieser Sieg auch eine Genugtuung.

Aufgezeichnet von Dietmar Nolte

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