Stefan Kießling, der die Tore diesmal seinen Teamkollegen Donati und Papadopoulos überließ, liegt mit Bayer 04 auf Achtelfinalkurs
Stefan Kießling, der die Tore diesmal seinen Teamkollegen Donati und Papadopoulos überließ, liegt mit Bayer 04 auf Achtelfinalkurs

Kießling: "Haben aus dem Spiel in Stuttgart gelernt“

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Leverkusen - Bayer 04 Leverkusen hat nach dem 2:0-Heimsieg gegen Zenit St. Petersburg gute Chancen, die Gruppenphase der Champions League zu überstehen und ins Achtelfinale einzuziehen. Nach dem wichtigen Dreier in einem kampfbetonten Spiel stellte sich Bayer-Stürmer Stefan Kießling, der diesmal leer ausging, zum Interview.

Frage: Stefan Kießling, Glückwunsch zum zweiten Sieg von Bayer 04 in der Gruppenphase der Champions League. Wie schwer war es, Zenit St. Petersburg zu knacken?

Stefan Kießling: Wir wussten, dass das Spiel sehr schwer werden würde. Zenit hat eine hervorragende Mannschaft, die vor allem in der Offensive ihre Könner hat. Wir mussten Geduld aufbringen. Wir hatten nicht die hundertprozentigen Torchancen, aber wir standen sehr gut und haben mit Leidenschaft gearbeitet. Jeder hat gesehen, dass wir diesen Sieg unbedingt wollten.

Frage: Hat die Mannschaft etwas anders gespielt als in den letzten Partien? Kompakter? Geduldiger? Reifer?

Kießling: Nach der Führung vielleicht. Vorher nicht. Vorher haben wir unser Spiel gar nicht aufziehen können, weil Zenit fast nur mit langen Bällen operiert hat. Bei unseren langen Bällen und bei den zweiten Bällen waren wir schon sehr aggressiv und zur Stelle. Wir haben meistens die zweiten Bälle bekommen. Nach der Führung war es wichtig, kompakt zu stehen. Das haben wir getan und nicht viel zugelassen. Wir waren dann ja auch später einen Mann weniger. Wir haben schon aus dem Spiel in Stuttgart gelernt und es nach der Führung viel besser gemacht als in Stuttgart.

Frage: Ist das die vom Trainer angemahnte stetige Weiterentwicklung?

Kießling: Das gehört dazu. Die erste Halbzeit, die wir in Stuttgart gebracht haben, war schon beeindruckend. Und der Rückfall war dann wieder das andere Extrem. Aus solchen Spielen muss man lernen und es dann besser machen. Gegen Zenit haben wir es definitiv besser gemacht.

Frage: Die Werkself ist nun Gruppen-Erster. Wie bewerten Sie die Konstellation?

Kießling: Wir haben jetzt eine gute Ausgangsposition. Wer hätte gedacht, dass wir nach drei Spielen Tabellenführer sind? Ich habe nach der Auslosung gesagt: Du kannst in der Gruppe Erster werden, aber auch Vierter. Wir haben einen guten Schritt Richtung Achtelfinale gemacht. Aber jeder weiß auch, dass wir noch zwei Siege brauchen.

Frage: Zenit wird im Rückspiel sicherlich anders auftreten.

Kießling: Davon gehe ich aus. Zenit muss gewinnen. Das könnte uns entgegen kommen. Aber bis dahin sind ja noch zwei Wochen, in denen andere wichtige Spiele anstehen. Dann hoffen wir, dass wir auch in St. Petersburg unser Spiel umsetzen können.

Frage: Vielleicht ein Satz zu den beiden Spielern, die Ihnen gegen St. Petersburg das Toreschießen abgenommen haben: Giulio Donati und Kyriakos Papadopoulos.

Kießling: Für "Papa“ hat es mich riesig gefreut. Das wird ihm Auftrieb geben. Er gibt immer alles, auch im Training. Und Giulio hat einen guten Schuss erwischt. Es ist wichtig, dass auch die anderen Spieler da sind und Tore machen.

Frage: Am Samstag kommt es zum Topspiel gegen Schalke 04, das jetzt einen Tag mehr Zeit zur Regeneration hatte. Ein Vorteil?

Kießling: Keine Ahnung. Es wird ein anderes Spiel. Wir haben wieder ein Heimspiel. Schalke hat eine gute Mannschaft, die ihre individuelle Stärke hat. Wir müssen unsere Stärken abrufen, das gegenseitige Unterstützen. Wenn wir das machen, bin ich mir sicher, dass wir das Spiel gewinnen werden.

Frage: Wie haben Sie Schalke unter dem neuen Trainer Roberto Di Matteo in den ersten beiden Spielen gesehen?

Kießling: Ein Heimspiel gegen Berlin kann man als FC Schalke 04 gewinnen. Und gegen Lissabon haben sie sich schwer getan und durch einen Elfmeter gewonnen, der keiner war. Es ist ein schmaler Grat. Ich glaube schon, dass sie einen gewissen Aufschwung haben, den wir ihnen aber am Samstag vermiesen wollen.

Frage: Die Tabelle ist eng, Schalke kann mit einem Sieg in der BayArena an Leverkusen vorbeiziehen. Wie gefährlich ist dieser Ausgangssituation?

Kießling: Aber wir können mit einem Sieg weiter nach vorne rutschen. Wir wollen schauen, dass wir den Vorsprung ausbauen.

Aufgezeichnet von Tobias Gonscherowski