Leipzig-Coach Ralph Hasenhüttl: "Platz zwei wäre für uns eine gefühlte Meisterschaft"

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bundesliga.de: Herr Hasenhüttl, herzlichen Glückwunsch zum Einzug in die Champions League! Sogar die Vize-Meisterschaft ist jetzt noch möglich, vorausgesetzt Ihre Spieler sind nach den Feierlichkeiten vom vergangenen Wochenende allesamt wieder aufgetaucht...

Ralph Hasenhüttl: Wir haben heute Nachmittag erstmals seit dem Wochenende Training, deshalb muss ich noch abwarten, ob alle wohlbehalten wieder zurückfinden (das Interview wurde am Mittwochvormittag geführt; d. Red.). Aber davon gehe ich doch aus. (lacht)

bundesliga.de: Wird es am Samstag gegen den FC Bayern im eigenen Stadion und mit den eigenen Fans noch einmal ein großes Fest geben?

Hasenhüttl: Auf jeden Fall! Wir werden diese fantastische Saison nach dem Spiel gemeinsam mit unseren Fans gebührend ausklingen lassen. Schön wäre es natürlich, wenn wir zuvor gegen diesen Top-Gegner noch einmal ein gutes Spiel zeigen könnten. Auf alle Fälle wollen wir es besser machen als im Hinspiel (3:0 für den FC Bayern; d. Red.) und werden uns deshalb sehr gewissenhaft auf diese Partie vorbreiten.

bundesliga.de: Ist mit dem Erreichen der Champions League der Erfolgshunger für diese Saison gestillt, oder ist die Vize-Meisterschaft noch ein echtes Ziel?

Hasenhüttl: Wir wollen den zweiten Platz unbedingt behalten! Als Vize-Meister hinter dem FC Bayern über die Ziellinie zu laufen – das käme beinahe einer gefühlten Meisterschaft gleich, weil die Bayern in gewisser Weise in ihrer eigenen Liga spielen. "Best of the Rest" wäre ein Titel, den wir uns nur noch sehr ungerne wegnehmen lassen würden, nachdem wir bereits so lange auf dem zweiten Platz stehen.

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bundesliga.de: In fünf Jahren von der Regionalliga Nordost bis in die Champions League: Darf man da von einem Fußball-Wunder sprechen, oder ist dieser Erfolg doch folgerichtig?

Hasenhüttl: Wunder, das ist der Begriff für etwas, das man überhaupt nicht erwartet hätte. Die Entwicklung des Clubs war in dieser Schnelligkeit sicher nicht zu erwarten. Aber es ist auch so, dass hier nichts dem Zufall überlassen wurde in den vergangenen Jahren. Alles ist der Tatsache geschuldet, dass hier Menschen am Werk sind, die nichts dem Zufall überlassen und sehr viel Herzblut in ihre Arbeit gesteckt haben. Im besten Fall – und den haben wir nun – ist dann das möglich, was wir erreicht haben. Mehr als das, was in den vergangenen fünf Jahren geleistet wurde, geht für den Augenblick nicht.