Nürnberg hat in der abgelaufenen Hinrunde keinen einzigen Sieg eingefahren, dennoch ist Abwehrchef Per Nilsson optimistisch bezüglich des Klassenerhalts
Nürnberg hat in der abgelaufenen Hinrunde keinen einzigen Sieg eingefahren, dennoch ist Abwehrchef Per Nilsson optimistisch bezüglich des Klassenerhalts

Nilsson: "Haben die Qualität für den Klassenerhalt"

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Nürnberg - Der 1. FC Nürnberg gibt noch lange nicht auf und will 2014 das Feld von hinten aufrollen. Trotz einer beispiellosen Hinrunde ohne einen einzigen eigenen Dreier gaben die guten Leistungen in den letzten drei Spielen vor der Winterpause Anlass zu Hoffnung, schließlich ist der rettende 15. Platz nur vier Punkte entfernt. Im Interview mit bundesliga.de gibt sich Club-Verteidiger Per Nilsson optimistisch.

bundesliga.de: Herr Nilsson, die Vorbereitungen auf die Rückrunde laufen. Ist die Hinrunde verdaut und abgehakt?

Per Nilsson: Ja. Wir hoffen jetzt auf ein besseres Jahr.

bundesliga.de: Haben Sie in der Winterpause die Vorrunde noch einmal Revue passieren lassen und sich auf Ursachenforschung begeben können?

Nilsson: Wir haben eine überhaupt nicht gute Vorrunde gespielt. Da gibt es nichts schönzureden. Die Hinrunde lief aber auch sehr kurios. Viele Dinge sind passiert, die normalerweise nicht passieren. Es gab unglückliche Entscheidungen, wir hatten unglaubliches Pech mit 17 oder 18 Lattenschüssen. Das war schon brutal. Wir haben ja auch nicht so viele Spiele verloren. Die Bilanz ist mit nur sechs Niederlagen eigentlich okay. Aber wir haben kein einziges Spiel gewonnen. Das ist unser Problem.

bundesliga.de: Warum hat es nie zu einem Sieg gereicht?

Nilsson: Es gab viele Spiele, die knapp waren und die wir hätten gewinnen können. Aber wir haben sie nicht gewonnen. Hätte, wenn und aber bringt aber nichts und ich mag es eigentlich auch nicht. Aber wenn wir von den elf Spielen, die unentschieden ausgingen, nur drei gewonnen hätten, dann würden wir viel besser dastehen. Das ist ärgerlich. Ich sehe aber eine positive Tendenz, weil wir in den letzten drei Spielen vor der Winterpause richtig gut gespielt haben. Eigentlich war es unmöglich, dass wir keines davon gewonnen haben. Wir waren in allen drei Spielen dominant. Wir müssen jetzt einfach Gas geben und arbeiten. Dann bin ich mir sicher, dass der erste Sieg schnell kommt. Am besten käme er direkt im ersten Heimspiel gegen Hoffenheim.

bundesliga.de: Die Tabelle sieht für den Club, obwohl er noch kein Spiel gewinnen konnte, dennoch nicht so aussichtslos aus. Der Rückstand auf Platz 15 beträgt nur vier Punkte. Ist das von Ihnen angesprochene Hoffenheim-Spiel trotzdem schon ein bisschen richtungsweisend?

Nilsson: Nein. Wir wissen, dass wir in der Rückrunde viele Spiele gewinnen müssen. Dafür werden wir alles tun. Das Heimspiel gegen Hoffenheim ist sicher sehr wichtig, weil wir drei ganz wichtige Punkte holen können. Aber es ist noch längst nicht alles vorbei, wenn wir das Spiel nicht gewinnen. Wir haben in der Rückrunde 17 Chancen. Dafür sind wir bereit und werden alles geben.

bundesliga.de: Bewerten Sie die Qualität der Mannschaft als gut genug für die Bundesliga an? Lagen die Probleme in der Hinrunde mehr im mentalen Bereich?

Nilsson: Das weiß ich nicht. Wir hatten sicherlich eine Phase, in der wir nicht gut gespielt haben. Wir hatten aber auch viele gute Spiele. Aber wir sollten jetzt nicht zurückschauen. Es zählt nur das Jetzt. Wir müssen alles dafür tun, um in der Bundesliga zu bleiben. Das ist das einzige Ziel. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir die Qualität dafür haben. Allerdings müssen wir jetzt die Ergebnisse liefern.

bundesliga.de: Wie zufrieden waren Sie mit Ihrer persönlichen Vorrunde, in der Ihnen als Abwehrspieler immerhin drei Tore gelungen sind?

Nilsson: Ich bin ein Spieler, der auf die Mannschaft schaut. Wir haben deutlich zu viele Tore kassiert, damit kann ich als Abwehrspieler nicht zufrieden sein. Bei Standards bin ich sicher gefährlich, es ist mein Ziel, auch in der Rückrunde Tore zu machen. Wichtiger ist aber, dass wir Spiele gewinnen. Insgesamt war meine Leistung okay.

bundesliga.de: Wie erleben Sie den Trainer Gertjan Verbeek? Wie geht er mit der Situation um?

Nilsson: Wir arbeiten sehr viel und sehr akribisch. Ich finde auch, dass wir am Ende der Vorrunde Tag für Tag besser geworden sind. Ich hoffe, dass die Formkurve so bleibt und wir uns weiter verbessern. Dann wird es eine gute Rückrunde für uns.

bundesliga.de: Was erhoffen Sie sich nun vom Trainingslager in Marbella?

Nilsson: Wir wollen eine gute Vorbereitung absolvieren und werden Vollgas geben. Wir wollen an unserer Taktik arbeiten und unsere Spielweise weiter verbessern. Wir wollen gut vorbereitet sein auf das Spiel gegen Hoffenheim.

bundesliga.de: Das Spiel gegen Hoffenheim dürfte für Sie kein ganz normales Spiel sein, da Sie drei Jahre für die Kraichgauer gespielt haben?

Nilsson: Am Anfang war das noch etwas Besonderes. Aber ich bin jetzt seit über drei Jahren weg aus Hoffenheim. Von den Spielern kenne ich nur noch Andi Beck, Kai Herdling oder Sejad Salihovic. Deswegen ist es kein so besonderes Spiel mehr für mich. Aber Hoffenheim habe ich natürlich viel zu verdanken. Es war meine erste Station in Deutschland. Ich hatte dort viel Spaß, habe viel gelernt und viele Erfolge erlebt.

bundesliga.de: Wo landet der Club am Ende der Saison?

Nilsson: Auf jeden Fall nicht auf einem Abstiegsplatz. Wir werden alles dafür tun, um nicht auf einem der drei letzten Plätze zu landen.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski