Ex-Schalke Profi Christoph Metzelder (l.) sieht die "Königsblauen" gegen Real Madrid nicht chancenlos: "Spielern wie Jefferson Farfan (r.) sieht man die Vorfreude auf Real an"
Ex-Schalke Profi Christoph Metzelder (l.) sieht die "Königsblauen" gegen Real Madrid nicht chancenlos: "Spielern wie Jefferson Farfan (r.) sieht man die Vorfreude auf Real an"

Metzelder: "Traue Schalke gegen Real einen Sieg zu"

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Hamburg - Ex-Profi Christoph Metzelder kennt sich aus im nationalen und internationalen Fußball. Mit dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund verdiente er sich genauso Meriten wie mit Real Madrid. Und der heutige Experte beim Fernsehsender Sky weiß auch, wie es sich anfühlt, im Trikot der "Königlichen" bei einem Bundesligisten anzutreten.

In der Saison 2007/08 verlor er in der Gruppenphase mit Real Madrid 2:3 bei Werder Bremen. Im Interview mit bundesliga.de rechnet Metzelder den Schalkern vor dem Achtelfinale gegen die Spanier (Mittwoch ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) Chancen aus. Das Hinspiel auf Schalke sei enorm entscheidend.

bundesliga.de: Herr Metzelder, hat Schalke 04 eine Chance gegen Real Madrid zu bestehen?

Christoph Metzelder: Nach der Hinrunde hätte ich das klar verneint. Aufgrund der Entwicklung in den vergangenen Wochen sehe ich die Lage aber positiver. Klaas-Jan Huntelaar ist zurückgekehrt, die aus der Not geborene "Doppelsechs" mit Roman Neustädter und Kevin-Prince Boateng wirkt stabiler. Auch Ralf Fährmann befindet sich in einer fantastischen Verfassung. Und einem Spieler wie Jefferson Farfan kann man die Vorfreude auf das Spiel gegen Real Madrid gerade zu ansehen.

bundesliga.de: Die Bilanz von Real Madrid auf deutschem Boden spricht für Schalke.

Metzelder: Absolut. Gerade im Hinspiel wird Schalke eine große Chance haben. Real Madrid hat auswärts bei Bundesligisten keine gute Historie. In meiner Zeit bei Real haben wir in der Saison 2007/08 auch 2:3 gegen Werder Bremen in der Champions League verloren.

bundesliga.de: Wie kann man Reals Angriffsmaschine stoppen?

Metzelder: Allgemein hat Real Probleme mit Mannschaften, die nicht nur defensiv gut organisiert sind, sondern sie auch in intensive Zweikämpfe verwickeln. Blaupause muss die Partie der Dortmunder gegen Madrid aus der vergangenen Saison sein. Da hat der BVB gezeigt, wie man Real über 90 Minuten den Nerv raubt. (Statistik: Reals miese Bilanz in Deutschland)

bundesliga.de: Nimmt Real Madrid den FC Schalke 04 als Gegner überhaupt ernst?

Metzelder: Bei Real Madrid dreht sich in jeder Saison alles um die Champions League. "La Decima" (der zehnte Titel in diesem Wettbewerb, Anm. d. Red.) muss her. Auf dem Weg dahin schaut man auf den FC Bayern, den FC Barcelona oder den FC Chelsea. Aber bei allem Respekt: nicht unbedingt auf Schalke 04. Die Spanier gehen fest davon aus, dass sie ins Viertelfinale einziehen.

bundesliga.de: Cristiano Ronaldo war in der Liga drei Spieltage gesperrt und kehrt gegen Schalke zurück. Vielleicht ein Vorteil für Königsblau? Und welcher Schalker wird sich seiner annehmen?

Metzelder: Cristiano Ronaldo ruht sich nicht auf seinem unglaublichen Talent aus. Er hat in der Zeit seiner Sperre sogar eine kleine Mini-Vorbereitung absolviert, um bei seiner Rückkehr wieder topfit zu sein. Ich denke, dass es sich größtenteils auf ein Duell mit dem Rechtsverteidiger zuspitzen wird. Hoffentlich ist Benedikt Höwedes fit. Er ist schnell und ein guter und geschickter Zweikämpfer. Ich traue ihm zu, dass er so eine Aufgabe gut erfüllen kann.

bundesliga.de: Mit welcher Marschroute kommt Schalke zum Erfolg?

Metzelder: Schalke muss demütig und mit hoher Konzentration gegen den Ball arbeiten. Es ist aber völlig klar, dass man in solchen Spielen nicht nur 100 Prozent Leistung abrufen muss, sondern auch das Momentum auf seiner Seite braucht. Denn auch wenn die Schalker die Partie aggressiv gestalten werden, so wird sich im Verlauf des Spiels immer wieder die individuelle Qualität von Real Madrid durchsetzen. Ich traue Schalke im Hinspiel sogar einen Sieg zu, im Rückspiel im Stadion Bernabeu wird der Druck dann aber wohl doch zu groß sein.

Das Gespräch führte Michael Reis

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