Heribert Bruchhagen, Vorstandschef von Eintracht Frankfurt, ist überzeugt von Thomas Schaaf als Eintracht-Trainer
Heribert Bruchhagen, Vorstandschef von Eintracht Frankfurt, ist überzeugt von Thomas Schaaf als Eintracht-Trainer

Bruchhagen: "Schaaf hat alle Erwartungen erfüllt"

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Frankfurt - Eintracht Frankfurt hat in der Hinrunde spektakulären, aber nicht immer erfolgreichen Fußball geboten (Hinrunden-Check). Im Interview mit bundesliga.de spricht Vorstandschef Heribert Bruchhagen über die Belastung durch diese Spiele, über Frankfurts ehemaligen Trainer Armin Veh und dessen Nachfolger Thomas Schaaf sowie über die Schwierigkeiten der Traditionsvereine.

"Schaaf für Frankfurt genau der Richtige"

bundesliga.de: Herr Bruchhagen, mit Thomas Schaaf haben Sie im Sommer einen Trainer verpflichtet, der für die Kontinuität steht, die Sie selbst vorleben. Wie fällt das Zwischenfazit der bisherigen Zusammenarbeit aus?

Heribert Bruchhagen: Da brauche ich keine langen Ausführungen zu machen: Thomas Schaaf hat alle Erwartungen komplett erfüllt.

bundesliga.de: Schaaf verweigert sich jeglicher Selbstdarstellung. Stirbt dieser Trainertyp, der klassische Fußballlehrer, allmählich aus?

"Froh, Alex Meier in unseren Reihen zu haben"

Bruchhagen: Das wage ich nicht zu beurteilen. Vielleicht nur soviel: Jeder junge Trainer gilt erst einmal als Konzept-Trainer. Wenn er lange genug in der Bundesliga arbeitet, bekommt er den Stempel des Traditionalisten aufgedrückt. Was Thomas Schaaf betrifft: Es steht außer Frage, dass ein solcher Trainer für einen Club wie Eintracht Frankfurt, der in der Vergangenheit unter mangelnder Kontinuität leiden musste, genau der Richtige ist.

bundesliga.de: Sportlich hat kein anderer Club in der Hinrunde so viel Spektakel geboten wie die Eintracht, die die zweitmeisten Tore geschossen, aber auch die dritttmeisten kassiert hat. Für den objektiven Zuschauer mag das wunderbar sein, aber wie bewerten Sie das?

Bruchhagen: Glauben Sie, dass es Freude macht, wenn man gegen Hertha BSC auf eigenem Platz nach 35 Minuten 0:3 zurückliegt?! Ganz ehrlich, auf das eine oder andere Spektakel hätte ich gut verzichten können. Da bleibt einem als Verantwortlicher bisweilen beinahe das Herz stehen. Aber wie Sie richtigerweise sagen, schlägt das Pendel bei uns zum Glück in beide Richtungen aus. Und wenn das wechselhafte Spektakel am Ende der Saison zu dem Tabellenplatz führt, den wir aktuell belegen, dann ist alles gut.

bundesliga.de: Wie viele andere Traditionsclubs muss die Eintracht immer wieder um ihre besten Spieler bangen. Haben Sie Hoffnung, mit Eckpfeilern wie Kevin Trapp oder Carlos Zambrano schon in der Winterpause verlängern zu können?

Bruchhagen: Wir wollen alle Spieler halten. Aber wir haben in der Vergangenheit immer wieder erfahren müssen, dass die auseinanderklaffenden Lizenzspieleretats dazu führen, dass uns die besseren Spieler weg gekauft werden. Also müssen wir sehen, dass wir uns wiederum bei den Clubs bedienen, die mit uns nicht mithalten können. Das ist ein permanenter Prozess, dem sogar Borussia Dortmund unterliegt. Darauf muss man sich einstellen.

bundesliga.de: Mit Alex Meier steht der beste Torschütze der Bundesliga in den Reihen der Eintracht. Hier muss man sich aber wohl nicht nur wegen seines noch länger laufenden Vertrages kaum Sorgen machen, diesen Kracher zu verlieren...

Bruchhagen: Alex hat bis 2017 verlängert. Dann wäre er 13 Jahre bei uns, in denen er eine gute Karriere hingelegt hat. Und ich denke, dass beide Seiten profitieren, Alex wie auch die Eintracht. Wir sind jedenfalls froh, dass wir ihn unseren Reihen haben.