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In Teufels Küche

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Kaiserslautern - Erst spuckten ihnen die "Roten Teufel" in die Suppe, anschließend fehlte dem FC Bayern das richtige Rezept: Beim Gastspiel auf dem Betzenberg in Kaiserslautern wähnte sich der Rekordmeister aus München in Teufels Küche.

"Ich hatte gehofft, dass wir die Partie unbeschadet überleben. Aber es gibt Tage, an denen vor dem Tor nichts gelingt", analysierte Bayern-Coach Louis van Gaal nach dem überraschenden 0:2-beim Aufsteiger: "Das war heute der Fall."

Schlüsselszene: Müller verpasst haarscharf

Eingebrockt hatten sich die Münchner den Ausrutscher in der Pfalz selbst. Trotz deutlicher Überlegenheit und ordentlichen Chancen verpasste es das Offensivpersonal der Bayern, in der Anfangsphase die Führung zu erzielen.

WM-Held Thomas Müller war es, der die große Möglichkeit zur Führung vergab. Der 20-Jährige war beim Stand von 0:0 nach einem feinen Doppelpass mit Bastian Schweinsteiger in der 24. Minute völlig frei vor FCK-Keeper Tobias Sippel aufgetaucht.

Doch anstatt den Ball zu den besser postierten Mitspielern Miroslav Klose oder Ivica Olic zu passen, schoss der 20-Jährige selbst und zielte knapp am rechten Pfosten vorbei. "Das muss ein Tor sein", sagte Bayern-Coach van Gaal: "Es sind zwei Spieler daneben, das muss er sehen." Selbst die Lauterer waren verwundert, dass der Ball nicht wie gewohnt im Netz zappelte. "Den habe ich schon drin gesehen", meinte FCK-Trainer Marco Kurz, der darin die "Schlüsselszene" in diesem Spiel sah.

Die vergebene Chance von Müller war der Weckruf für die Lauterer. Dagegen geriet der Doublegewinner von Minute zu Minute mehr aus dem Tritt. Die Spieler wollten die erste Niederlage der neuen Spielzeit - zuletzt unterlagen die Bayern im Champions-League-Finale in Madrid (0:2) - aber nicht überbewerten. "Das war ein Ausrutscher", sagte FCB-Kapitän Mark van Bommel.

Ribery steht zur Verfügung

Dass die erste Niederlage in Kaiserslautern seit elf Jahren nur ein Versehen war, glaubt der Niederländer van Gaal nicht. Die Nachwehen der WM und die verkürzte Vorbereitung bekommt kaum ein Club so deutlich zu spüren wie der FC Bayern.

"Das wird ein ganz schwieriges Jahr für den FC Bayern", sagte van Gaal, der wegen der Länderspiele der DFB-Auswahl gegen Belgien am 3. September und vier Tage später gegen Aserbaidschan erneut auf sieben seiner deutschen Stammkräfte verzichten muss.

Dass auch Akteure wie der Belgier Daniel van Buyten nicht zur Verfügung stehen, macht die Situation nicht einfacher. Alleine der vom französischen Verband für drei Spiele gesperrte Franck Ribery kann in den kommenden zehn Tagen an seiner Form arbeiten, was van Gaal als "fantastisch" bezeichnete.

Eine ganz andere Welt

Eine funktionierende Einheit kann man mit Ribery alleine aber natürlich nicht aufbauen. "Wir werden erst Ende Oktober oder Anfang November bei 100 Prozent sein. Alle Spieler hatten keine gute Vorbereitung. Deshalb ist es sehr schwierig, alle im Gleichgewicht aufzubauen", sagte van Gaal. Der Niederländer sieht sein Team trotzdem "auf einem guten Weg. Wir haben in der zweiten Halbzeit alles getan, um zu gewinnen."

Und auch Mark van Bommel will die aktuelle Situation nicht mit der der letzten Saison vergleichen, als der Rekordmeister nach van Gaals Amtsantritt den schlechtesten Saisonstart seiner Bundesligageschichte hinlegte: "Wenn man das Spiel gegen Mainz gesehen hat und das heute, dann ist das eine ganz andere Welt."