Marcel Koller ist seit Mai 2005 Trainer des VfL Bochum
Marcel Koller ist seit Mai 2005 Trainer des VfL Bochum

"In so einer Situation zeigt sich der Wille"

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Für Marcel Koller ist das Trainingslager in der Schweiz eine Reise in die Vergangenheit.

In Zürich wurde der Trainer des VfL Bochum geboren, der FC Wil, dritter Testspielgegner des VfL, war sein erster Verein als Coach und mit dem FC St. Gallen wurde er 2000 Schweizer Meister. Im Interview spricht der 48-Jährige über das 2:1 gegen den FC Zürich, die Bedingungen im Säntispark sowie über die Neuzugänge.

Frage: Sie sind als Cheftrainer eine hohes Risiko gegangen: Sie haben einem Testspiel zugestimmt, bei dem die eigene Elf nur eine Woche nach dem Vorbereitungsbeginn gegen den Schweizer Meister antritt, der in gut einer Woche in die Saison startet. Das hätte auch schief gehen können.

Marcel Koller: Ich bin nun einmal kein Trainer, der in der Vorbereitung gerne gegen unterklassige Gegner spielt und ein 15:0 oder ein 20:0 einfährt. Diese Vergleiche bringen der Mannschaft wenig. Sie sollte richtig gefordert werden und ich will meine Schlüsse aus solchen Partien ziehen können.

Frage: Hat Sie vor diesem Hintergrund der 2:1-Sieg gegen Zürich überrascht?

Koller: Die Spieler haben in der Sommerpause ihre Hausaufgaben gemacht und vom ersten Tag der Vorbereitung an konzentriert und gut gearbeitet. Deshalb war ich schon zuversichtlich, dass wir gegen den Schweizer Meister eine Chance haben. Vor der Partie habe ich gesagt, dass man in solch einer Begegnung den Charakter der Spieler erkennen kann. Die Beine sind schwer, es fällt einem nicht leicht, sich zu konzentrieren: In so einer Situation zeigt sich der Wille. Dieser Sieg wird uns Auftrieb für die kommenden Aufgaben geben.

Frage: Mit Andreas Johansson und Zlatko Dedic sind die beiden externen Neuzugänge mit ins Trainingslager gereist. Wie funktioniert die Integration?

Koller: Andreas Johansson ist ein offener Typ und schon sehr gut in der Mannschaft angekommen. Obwohl er nach den wenigen Tagen noch nicht so viel Deutsch spricht, wird er auf dem Platz immer präsenter. Beim Spiel gegen Zürich hat er sich gut bewegt. Ich bin recht zufrieden mit ihm. Bei Zlatko sieht es etwas anders aus. Er ist noch nicht so lange bei der Mannschaft und wird zudem durch die Verletzung an der Fingerkuppe am Mittelfinger der linken Hand gehandicapt. Dadurch kann er nicht voll in die Zweikämpfe gehen. Ein Einsatz am Mittwoch beim Spiel gegen St. Gallen kommt noch zu früh.

Das komplette Interview finden Sie auf der Webseite des VfL Bochum.