Im bisher letzten Aufeinandertreffen zwischen Werder und Dortmund erzielte Bremens "Schweden-Bomber" Markus Rosenberg (r.) beide Tore zum 2:0-Sieg
Im bisher letzten Aufeinandertreffen zwischen Werder und Dortmund erzielte Bremens "Schweden-Bomber" Markus Rosenberg (r.) beide Tore zum 2:0-Sieg

"In Bremen ist jeder Außenseiter"

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Werder Bremen bittet im Topspiel des 8. Spieltags Borussia Dortmund zum Kräftemessen (Sa., ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio). Die Bilanz spricht dabei klar für das Team von Thomas Schaaf.

Werder gewann vier der vergangenen fünf Heimspiele gegen den BVB. Gegen keinen anderen Verein schoss Bremen so viele Tore vor heimischer Kulisse wie gegen den BVB (93) und gegen keinen anderen Club gewann Werder zu Hause so oft (29 Mal).

Allerdings heißt es für Werder nun: Wiedergutmachung nach dem 1:4 gegen den VfB Stuttgart vor der Länderspielpause.

"Die Niederlage in Stuttgart wollen wir mit einem Sieg gegen Dortmund wieder wettmachen. Wir haben schon genug Punkte liegen gelassen, nun wollen wir uns wieder oben festsetzen", so Nationalspieler Clemens Fritz.

"Auf Tuchfühlung bleiben"

Der rechte Verteidiger gehört zu den Spielern, die direkt nach den Länderspielen zurückgekehrt sind und kaum Zeit haben zu verschnaufen. "Wir müssen jetzt schnell wieder von den Länderspielen Abstand nehmen und uns auf unsere Dinge konzentrieren", betont Werders Cheftrainer Thomas Schaaf.

"Unsere Dinge" bedeuten in diesem Fall gegen den BVB zu punkten und auf Tuchfühlung mit der Tabellenspitze zu bleiben. Das Kräftemessen mit den Dortmundern ist dabei der Auftakt für insgesamt drei Partien gegen die "Schwarz-Gelben" in dieser Spielzeit. Wie schon in der Saison 2007/2008 trifft Werder, zusätzlich zu den beiden Bundesligaduellen, auch im DFB-Pokal auf die Westfalen.

Hajnal fält aus

Nicht unbedingt ein gutes Omen für die Bremer, zumal zwei der drei vergangenen Spiele verloren gingen (0:3 in Dortmund, 2:0 in Bremen und 1:2 im DFB-Pokal), aber eben auch die Möglichkeit in der Neufassung des Best-of-Three, wie es im amerikanischen Sport heißt, die Ausbeute zu maximieren. Eine gute Ausbeute wollen auch die Dortmunder einfahren.

Die Frage ist nur, mit welchem Personal Trainer Jürgen Klopp die Aufgabe angehen wird. "Die personelle Lage hat sich entspannt - bis gestern..." Am Donnerstag auf der Fahrt zum Training erhielt BVB-Coach Jürgen Klopp einen Anruf von Tamas Hajnal.

Die Botschaft war alles andere als erfreulich. "Er hat sich bereits vor sechs Tagen einen Muskelfaserriss zugezogen", berichtete der Cheftrainer. Nach Auskunft von Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun könnte der Spielmacher am 26. Oktober in der Partie gegen Hertha BSC wieder eingesetzt werden - am Samstag in Bremen aber wird Hajnal dem BVB fehlen.

Mit offenem Visier

Die Aufgabe wird damit nicht einfacher. "Jede Mannschaft - Bayern München eingeschlossen - ist in Bremen Außenseiter", sagt Trainer Klopp. Er sieht in der Strategie "Angriff ist die beste Verteidigung" die aussichtsreichsten Chancen für seine Elf, nach Leverkusen und Cottbus den dritten Auswärtssieg einzufahren:

"Wir wollen unser eigenes Spiel durchziehen und uns in Bremen nichts ermauern. Wer dort abwartend agiert, hat von vornherein verloren." Es wird wohl ein Kampf mit offenem Visier. Denn Jürgen Klopp scheint den Ausfall von Tamas Hajnal auf der "Zehn" nicht durch eine defensive Lösung, beispielsweise einer "Doppel-Sechs" vor der Abwehr mit Tinga und Kehl, kompensieren zu wollen.

"'Tamas" Ausfall wiegt schwer", sagt der Trainer, "und wir müssen uns jetzt gedankliche Alternativen erarbeiten. Es gibt ein paar ganz offensive Varianten, zum Beispiel mit einem Stürmer auf dieser Position." Die Fans wird es freuen...