Michael Bradley grätscht Herthas Andrej Voronin den Ball vom Schlappen
Michael Bradley grätscht Herthas Andrej Voronin den Ball vom Schlappen

"Immer nur Fußball im Kopf"

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Verkehrte Welt für Michael Bradley: In der US-Nationalmannschaft bereits seit über einem Jahr ein Leistungsträger, nimmt der 21-Jährige bei Borussia Mönchengladbach rund drei Wochen nach seinem Transfer vom niederländischen Ehrendivisionär SC Heerenveen noch die Lehrlingsrolle ein.

Durch Patrick Paauwes Verletzung jedoch stand der Mittelfeldspieler nach seinem ungeplanten Bundesliga-Debüt am vergangenen Samstag gegen Hertha BSC Berlin (0:1) am Dienstag im Zweitrunden-Match des DFB-Pokals bei Energie Cottbus gleich vor seiner nächsten Bewährungsprobe.

Luhukay gibt Bradley Zeit

Mit seiner bereits enormen Zweikampfstärke und erstaunlichen Reife konnte der Sohn von US-Nationaltrainer Bob Bradley den Borussen gegen Hertha zwar noch nicht entscheidend weiterhelfen, doch Trainer Jos Luhukay will seinem neuen Juwel ohnehin erst noch Zeit zur Eingewöhnung geben.

"Michael hat sich bemüht. Für das erste Spiel war es okay", bescheinigte der Coach dem Neueinkauf immerhin einen ordentlichen Einstand.

Die Messlatte allerdings liegt höher, will Bradley doch den nächsten Schritt in seiner bislang schon steilen Karriere machen. Mit 16 Jahren feierte er sein Debüt in der US-Profiliga MLS unter seinem Vater beim früheren Lothar-Matthäus-Club New York MetroStars.

Torgefährlich

Im Januar 2006 wechselte er als damals jüngster MLS-Spieler nach Europa zum SC Heerenveen, kurze Zeit darauf folgte das Länderspiel-Debüt. Nach der verpassten WM in Deutschland erfolgte sein Aufstieg zu einer Führungspersönlichkeit im US-Team mit dem Triumph beim CONCACAF Gold Cup 2007 als bisherigem Höhepunkt.

Und in der Vorsaison schaffte er endlich auch den Durchbruch in Heerenveen mit 15 Toren in 33 Punktspielen. Zuletzt nahm er an den Olympischen Spielen in Peking teil.

Zielstrebig

Der Wechsel in eine der stärksten Ligen des Kontinents bedeutete für den lässigen Sonnyboy, der auf dem Platz ausgesprochen couragiert und ehrgeizig zu Werke geht, die logische Folge seiner Entwicklung: "Mir ist klar, dass der Weg zum Erfolg nur über Europa führt. Ich will mich durchsetzen und behaupten."

Die Voraussetzungen dafür und für die angestrebte WM-Teilnahme 2010 in Südafrika schafft Bradley selbst durch völlige Konzentration auf seinen Sport. "Fußball ist mein Leben. Wenn ich mal nicht spiele, bereite ich mich auf das nächste Training vor. Es macht mir Spaß, immer Fußball im Kopf zu haben."