Miroslav Klose (M.) erzielte im DFB-Trikot bislang 41 Treffer
Miroslav Klose (M.) erzielte im DFB-Trikot bislang 41 Treffer

Im Sturm werden die Karten neu gemischt

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Die Konkurrenz trifft, der WM-Torschützenkönig von 2006 spielt dagegen derzeit nicht in seiner Topform.

Miroslav Klose, der bei der EURO zwei Treffer erzielte, konnte beim Saisonstart nicht überzeugen, während sich seine Mitbewerber im Kampf um einen Stammplatz im Sturm der deutschen Nationalmannschaft schon in Torlaune befinden.

Der Schalker Kevin Kuranyi, der Stuttgarter Mario Gomez, der Leverkusener Patrick Helmes und Kloses Münchner Teamkollege Lukas Podolski waren alle schon am ersten Spieltag erfolgreich.

Löw hat Verständnis

Klose, mit 41 Treffern nach wie vor der beste Torschütze im aktuellen Nationalmannschaftskreis und mit acht auch der beste der abgelaufenen Saison, ist seit dem 1. März und insgesamt 559 Minuten ohne Liga-Tor.

"Er hat mir gesagt, dass er noch nicht bei 100 Prozent ist, aber dass es bei ihm aufwärts geht", berichtete Löw von einem Gespräch mit Klose und ergänzte: "Miro lebt von seiner Dynamik und Schnelligkeit."

Wieder mit zwei Angreifern?

Ob der Bundestrainer Klose auch im ersten Länderspiel des Vize-Europameisters nach der Sommerpause am Mittwoch in Nürnberg gegen Belgien wieder das Vertrauen schenkt, ließ er offen.

Tatsache ist, dass im Gegensatz zur EURO bei der Löw nach dem 1: 2 gegen Kroatien auf ein 4-5-1-System umgestellt hatte, gegen die "Roten Teufel" wieder mit zwei Angreifern agiert wird.

Selbstbewusster Kuranyi

Einer davon wird wohl Kuranyi sein, bei der EURO nur Ersatz und zum Bundesligastart mit zwei Treffern für Schalke zum 3:0 gegen Hannover bereits wieder in einer Top-Verfassung.

"Er hatte eine optimalen Start. Insgesamt ist es aber nach wie vor so, dass wir viele gute Stürmer haben, die im Zentrum spielen können", sagte der Bundestrainer, der Podolski zunächst wohl weiter im offensiven Mittelfeld und nicht im Angriff einsetzen will. "Er kann beide Positionen glänzend ausfüllen", so Löw.

Kloses Konkurrenten haben sich unterdessen schon positioniert. "Jetzt geht es wieder von vorne los, und mein Ziel ist es, mir durch gute Leistungen bei Schalke auch einen Stammplatz in der Nationalelf zu erkämpfen. Die WM in Südafrika ist mein Ziel, und da möchte ich dann auch spielen", erklärte Kuranyi und richtete damit eine Kampfansage an die anderen Kandidaten.

"Dieses Jahr auf Dauer spielen"

Angriffslustig präsentierte sich auch Podolski, der am Dienstag als zweitbester Torschütze (3 Treffer) der EURO 2008 mit dem Silbernen Schuh ausgezeichnet wurde.

"Ich habe lange genug auf der Bank gesessen, ich will dieses Jahr auf Dauer spielen. Ich habe keine Angst. Ich habe Tore erzielt und gute Spiele gemacht", meinte der in der Nationalelf nach wie vor gesetzte Ex-Kölner, der in seiner dritten Saison bei den Bayern endlich den Durchbruch schaffen will.

Joker Helmes in der Hinterhand

In diesen Konkurrenzkampf muss Gomez, der im Sommer mit einem Wechsel an die Isar geliebäugelt hatte, nicht eingreifen. "Die EURO ist weit weg. Daran verschwende ich keinen Gedanken mehr. Ich bin in Stuttgart glücklich", sagte der 23-Jährige zuletzt und fügte im Rückblick auf seine schwachen Vorstellungen bei der EURO an: "Um mich muss man sich keine Sorgen machen, ich habe immer gewusst, dass es mit den Toren klappt. Man darf sich nicht verrückt machen lassen."

Diesen Ratschlag gibt Löw, der in Helmes noch einen Joker in der Hinterhand hat, auch Klose, der derzeit die Öffentlichkeit meidet.

Der Bundestrainer rät dem 81-maligen Nationalspieler zudem zu einem "Schuss Egoismus vor dem Tor", nachdem er in den vergangenen Monaten mehr als Vorbereiter denn als Torjäger in Erscheinung getreten war.