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Auf dem fünffachen WM-Torschützen David Villa (l.) ruhen jetzt auch die spanischen Hoffnungen am Mittwoch gegen Deutschland
Auf dem fünffachen WM-Torschützen David Villa (l.) ruhen jetzt auch die spanischen Hoffnungen am Mittwoch gegen Deutschland

Im Jubel zittert Spanien schon vor DFB-Elf

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Die Freude über den ersten Einzug in ein WM-Halbfinale schien nur kurz zu währen.

"Wir müssen uns gegen Deutschland die Seele aus dem Leib spielen. Sie sind momentan die beste Mannschaft der Welt", sagte Spaniens Nationaltrainer Vicente Del Bosque nach dem mühevollen 1:0 (0:0) des Europameisters gegen Paraguay und blickte bereits auf das Vorschlussrunden-Duell mit der DFB-Elf am Mittwoch in Durban voraus:

"Wir haben großen Respekt." Deutschland versetzt die "Rote Furie" in Angst und Schrecken.

Der Europameister-Trainer kritisiert

Das 4:1 gegen England und vor allem das 4:0 gegen Argentinien haben bei den Iberern Eindruck hinterlassen. Während die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw zuletzt durch das Turnier spazierte, quälen sich die als Topfavorit nach Südafrika gereisten Spanier von Spiel zu Spiel.

Nach dem peinlichen 0:1 gegen die Schweiz zum Auftakt gab es zwar vier Siege in Folge, großen Glanz versprühte die "Seleccion" jedoch nur selten.

"Spanien hat nur im Achtelfinale gegen Portugal wirklich überzeugt - zumindest in der zweiten Halbzeit. Uns fehlt einfach das Tempo, um einen Gegner zu ermüden", mäkelte der nimmermüde Dauerkritiker Luis Aragones, der das Team 2008 als Trainer zum EM-Triumph geführt hatte. Schnelles Kurzpassspiel, atemberaubende Kombinationen. Alles, was die Spanier damals zeigten, trug das Prädikat "technisch wertvoll". 1:0 hieß es im Endspiel - gegen Deutschland.

Torres beeindruckt - Hoffnungsträger Villa

"Auch jetzt wird das Spiel ein vorweggenommenes Finale. Deutschland hat eine sehr beeindruckende Mannschaft. Ich war schon immer ein Fan ihres Fußballs", meinte Stürmer Fernando Torres, der vor zwei Jahren das einzige Tor erzielte, seiner Topform momentan aber hinterherhinkt: "Nach dem bisherigen Verlauf des Turniers hätten sie den Titel vielleicht sogar mehr verdient als wir. Gegen eine so offensivstarke Mannschaft haben wir bei der WM noch nicht gespielt. Wir müssen verdammt gut vorbereitet sein."

Großer Hoffnungsträger der Iberer ist auch am Mittwoch David Villa. Sechs Treffer erzielte Spanien in Südafrika, fünf davon gingen auf das Konto des EM-Torschützenkönigs - auch das 1:0 gegen Paraguay (83.). Der Angreifer, der für 40 Millionen Euro vom FC Valencia zum FC Barcelona wechselt, träumt bereits vom nächsten Torjäger-Titel. Doch zuvor kommt Deutschland.

"Die Deutschen haben einen unglaublichen Lauf. Im Vergleich zu 2008 ist die Mannschaft jünger und beweglicher. Was sie hier in Südafrika gespielt hat, ist wirklich sensationell", sagte Villa. Doch der Stürmer glaubt auch: "Ich denke aber, dass Deutschland nicht glücklich darüber ist, gegen uns antreten zu müssen."

"Dieses Deutschland macht uns Angst"

In der Heimat scheint man diese Einschätzung allerdings nicht zu teilen. "Dieses Deutschland macht uns Angst", schrieb die Tageszeitung "El Mundo Deportivo" am Sonntag. In anderen Blättern herrschte zwar auf der einen Seite große Freude über Spaniens Sieg. Auf der anderen Seite zitterte man aber schon mächtig vor dem nächsten Gegner.

"Diegos Argentinien wurde von den deutschen Dampfwalzen überrollt", kommentierte "Marca". "Sport" ergänzte: "Deutschland demütigt Argentinien." Ob das Halbfinale für die Iberer wirklich das "Paradies" ("AS") ist, wird vielerorts bezweifelt.

Glück gehabt, aber Glaube an eigene Qualität

"Der Endspieleinzug wird schwierig. Wir werden auf eine völlig andere Mannschaft als 2008 treffen", sagte Spaniens Torhüter Iker Casillas, der gegen Paraguay durch einen gehaltenen Foulelfmeter von Oscar Cardozo sogar den möglichen Rückstand verhindern musste (59.): "Wir haben Glück gehabt. Wenn ich den Ball nicht abwehre, kann das Spiel ganz anders ausgehen." Zumal auch dem Spanier Xabi Alonso vom Punkt die Nerven versagten (63.).

Zwar verwandelte der Mittelfeldmotor zunächst sicher, als Referee Carlos Batres (Guatemala) aber eine Wiederholung anordnete, hielt Paraguays Torhüter Justo Villar. Zum Sieg reichte es trotzdem.

Ob die DFB-Elf derartige Fehlschüsse verzeiht, scheint allerdings fraglich. "Gegen Paraguay haben wir nicht gut gespielt. Aber wir haben genug Qualität, um gegen jeden Gegner zu bestehen - auch gegen Deutschland", meinte Del Bosque.