Luuk de Jong (r.) wechselte im Sommer vom niederländischen Erstligisten Twente Enschede zu Borussia Mönchengladbach
Luuk de Jong (r.) wechselte im Sommer vom niederländischen Erstligisten Twente Enschede zu Borussia Mönchengladbach

"Ich werde die Tore schon noch machen"

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Düsseldorf - Richtig angekommen ist der neue Hoffnungsträger noch nicht, das war am Wochenende wieder deutlich zu sehen. "Fohlen"-Neuzugang Luuk de Jong agierte erneut glücklos beim zwischen Gladbach und Düsseldorf. In einem intensiven Derby mit wenigen Tormöglichkeiten vergab de Jong die größte Chance, als er aus kurzer Distanz am Düsseldorfer Keeper Fabian Giefer scheiterte.

Nach dem Spiel sprach der 22 Jahre alte Stürmer mit bundesliga.de über seine Situation, den Saisonstart der Gladbacher und die Gegner in der Europa League.

bundesliga.de: Herr de Jong, wie bewerten Sie das 0:0 im Niederrhein-Derby bei Fortuna Düsseldorf?

Luuk de Jong: Es war ein schwieriges Spiel. Wir hatten zu viele Ballverluste. Das war nicht so gut. Wir hatten einige Chancen und hätten das Spiel auch gewinnen können. Ich hatte selbst eine gute Chance und eigentlich habe ich auch nichts falsch gemacht. Aber der Torhüter hat den Ball mit einem tollen Reflex noch abgewehrt. Bei einer solchen Aktion braucht man auch ein bisschen Glück. In neun von zehn Fällen geht der Ball rein. Diesmal leider nicht.

bundesliga.de: Die ersten fünf Pflichtspiele mit der Borussia in der Bundesliga, den Champions-League-Playoffs und im DFB-Pokal liegen nun hinter Ihnen. Wie zufrieden sind Sie mit dem Abschneiden?

De Jong: Wir spielen als Team schon einen ganz guten Fußball, das hat man auch im zweiten Spiel gegen Dynamo Kiew gesehen. Manchmal verlieren wir noch die Bälle zu einfach. Wir müssen beim Ballbesitz etwas sicherer werden, weil wir bei Ballverlust schnell in Schwierigkeiten geraten. Wir müssen noch mehr daran arbeiten, ein bisschen schneller und präziser zu spielen. Dann werden wir unsere Chancen bekommen und nutzen. In Düsseldorf haben wir noch zu viele Fehlpässe gespielt.

bundesliga.de: Spüren Sie selbst Fortschritte, je häufiger Sie spielen?

De Jong: Ja, natürlich. Ich bin immer noch sehr jung und kann mich in dem starken Wettbewerb der Bundesliga weiterentwickeln. Ich werde mit jedem Spiel stärker. Alles wird besser. Nur mit dem Toreschießen klappt es noch nicht so richtig. Gegen die Fortuna hatte ich wieder etwas Pech. Aber ich bin mir sicher, dass das Glück bald auf meiner Seite ist. Da mache ich mir keine Sorgen.

bundesliga.de: Glauben Sie, dass es nach Ihrem ersten Tor besser laufen würde? Wie sehr fehlt Ihnen das Tor?

De Jong: Das glaube ich nicht. Ich bin nicht niedergeschlagen, weil ich noch nicht getroffen habe. Ich kämpfe immer weiter. Natürlich will ich Tore schießen. Ich bin Stürmer und mein Job ist es, Tore zu erzielen. Aber wichtiger ist, dass das Team Punkte holt. Ich werde die Tore schon noch machen.

bundesliga.de: Wird das Interesse an der Bundesliga in Holland durch die vielen holländischen Stars größer?

De Jong: Auf alle Fälle. Viele spielen in Deutschland. Und es kommen auch viele Zuschauer aus Holland in die Bundesliga-Stadien. Das ist ja nicht so weit. Die Bundesliga ist immer ein großartiger Wettbewerb und hat einen hohen Stellenwert in Holland.

bundesliga.de: Worin besteht der größte Unterschied zwischen der ersten holländischen Liga und der Bundesliga?

De Jong: In Deutschland ist es egal, gegen welchen Gegner man spielt. Alle Vereine sind gut. In Holland gibt es ein paar Topteams, doch dahinter ist das Niveau der anderen Teams nicht so hoch. In der Bundesliga spielen alle Vereine einen guten Fußball. Der Kick-and-Rush-Fußball ist längst Geschichte. Die Mannschaften sind spielerisch besser, es wird schnell gespielt. Es sind tolle Spieler dabei. Die Bundesliga entwickelt sich immer weiter und ist für junge Spieler wie mich die richtige Liga.

bundesliga.de: Am Freitag wurde die Gruppenphase der Europa League ausgelost. Borussia trifft auf Olympique Marseille, Fenerbahce Istanbul und AEL Limassol. Wie stark schätzen Sie die Gruppe ein?

De Jong: Die Gruppe hätte einfacher ausfallen können, sie ist schwer. Wir treffen auf gute Teams und freuen uns darauf. Aber die Bundesliga ist natürlich das Wichtigste. Die Europa League ist eine schöne Sache. Auch da wollen wir so weit wie möglich kommen.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski