Gegen Bayer Leverkusen rettete ein Kopfball 21-Jährigen Patrick Herrmann (2.v.l.) einen Zähler
Gegen Bayer Leverkusen rettete ein Kopfball 21-Jährigen Patrick Herrmann (2.v.l.) einen Zähler

"Ich war gar nicht eingeteilt"

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Mönchengladbach - Die Serie hat Bestand: Borussia Mönchengladbach gelang auch im 21. Versuch kein Heimsieg im rheinischen Derby gegen Bayer Leverkusen. Immerhin ergatterten die "Fohlen" dank des späten Ausgleichtreffers von Patrick Herrmann einen eher . Nach dem Spiel stellte sich der Offensivakteur, der am Dienstag seinen 22. Geburtstag feiert, den Fragen von bundesliga.de.

bundesliga.de: Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen haben sich wieder einmal ein Spektakel geliefert. Herr Herrmann, wie bewerten Sie das Spiel, in dem Ihnen kurz vor Schluss noch der Ausgleich zum 3:3 gelungen ist?

Patrick Herrmann: Eigentlich war ich gar nicht eingeteilt, vorne reinzugehen. Aber ich hatte es irgendwie gespürt, dass der Ball vielleicht dorthin kommt. Zum Glück haben wir Moral bewiesen. Und wir wissen, dass wir durch einen Standard immer gefährlich sein können.

bundesliga.de: Gegen Leverkusen haben Sie auch schon in der Vergangenheit den richtigen Riecher bewiesen. Wie kommt das?

Herrmann: Warum das so gut gegen Leverkusen klappt, kann ich auch schlecht beantworten. Ich freue mich immer über Tore, egal gegen wen. Es war aber nicht mehr allzu schwer, den Ball über die Linie zu drücken.

bundesliga.de: Ist Borussia mit einem blauen Auge davongekommen?

Herrmann: Leverkusen war schon ein starker Gegner. Sie haben uns in der ersten Halbzeit das Leben ganz schwer gemacht. Da haben sie noch die Chancen liegen lassen. Nach der Pause haben sie es dann besser gemacht. Trotzdem denke ich, dass das Unentschieden nicht unverdient ist, wenn man drei Tore gegen Leverkusen erzielt.

bundesliga.de: Wie groß war der Spaßfaktor in dem Spiel?

Herrmann: Leverkusen hat eher das Spiel gemacht. Es war nicht so angenehm, dem Ball immer hinterherzulaufen. Das ist für einen Fußballer nicht so schön, gehört aber dazu. Das Wichtigste war, dass wir einen Punkt geholt haben.

bundesliga.de: Der Trainer stand nach der Partie in der Mixed-Zone, sah auf dem Bildschirm einen Gegentreffer und sagte nur: "Mon dieu, viel Arbeit, viel Arbeit." Wie geht er jetzt mit der Mannschaft um?

Herrmann: Klar müssen wir noch viel arbeiten, besonders nach den drei Gegentoren. Wir haben noch eine sehr junge Mannschaft, da passiert auch noch der eine oder andere Fehler. Das müssen wir abstellen. Wir lernen alle noch dazu. Aber das wird schon.

bundesliga.de: Borussia hat in den vier Spielen der Rückrunde fünf Punkte geholt, exakt so viele wie in der Hinrunde gegen die gleichen Gegner. Wie zufrieden sind Sie mit dem Auftakt ins Jahr 2013?

Herrmann: Die Punkte stimmen. Aber es hätten ein paar mehr sein können. Gerade die Niederlage in Nürnberg war ärgerlich. Wir schauen aber nicht zurück, sondern nach vorne.

bundesliga.de: Wie gut fühlen Sie sich selbst in Form?

Herrmann: Es läuft ganz gut. In der Wintervorbereitung habe ich mir vorgenommen, noch das eine oder andere Tor mehr zu machen. In der Hinrunde habe ich noch zu viele Chancen liegen lassen. Deswegen freue ich mich, dass ich jetzt schon ein paar Mal getroffen habe.

bundesliga.de: Platz 5 ist für die Borussia immer noch in Reichweite.

Herrmann: Alles ist in Reichweite. Es geht in der Bundesliga sehr eng zu. Mit zwei Siegen oder Niederlagen kann es ganz schnell gehen. Aber wir schauen von Spiel zu Spiel, so wie wir das auch in der letzten Saison und in der Hinrunde gemacht haben. Was am Ende dabei herauskommt, werden wir sehen.

bundesliga.de: Am Donnerstag geht es in der Europa League gegen Lazio Rom. Was ist gegen die Italiener drin?

Herrmann: Wenn man schon einmal im Sechzehntel-Finale ist, will man auch noch eine Runde weiterkommen. Wir müssen uns im Hinspiel zuhause stark präsentieren und dürfen nicht so leichtsinnige Fehler machen wie gegen Leverkusen. Dann können wir das Spiel auch gewinnen.

bundesliga.de: In der Bundesliga wartet danach der Hamburger SV auf die Borussia. Der HSV hat gerade 4:1 in Dortmund gewonnen. Erleichtert oder erschwert das die Aufgabe?

Herrmann: Leichter wird die Aufgabe für uns dadurch ganz sicher nicht. Es wird schwer, aber erst einmal konzentrieren wir uns auf Lazio.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski