Lewis Holtby lief in der laufenden Saison 25 Mal für den FSV Mainz 05 auf und erzielte drei Tore
Lewis Holtby lief in der laufenden Saison 25 Mal für den FSV Mainz 05 auf und erzielte drei Tore

"Ich kann die Pfiffe nicht verstehen"

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Mainz - Der FSV Mainz 05 belegt nach 28 Spieltagen immer noch Platz 5, der zur Telnahme am europäischen Wettbewerb berechtigen würde. Dennoch zeigt sich Offensivmann Lewis Holtby nach dem 1:1 gegen Freiburg enttäuscht, dass man erneut keinen Sieg im heimischen Bruchwegstadion landen konnte.

Frage: Herr Holtby, wie fällt Ihr Fazit nach dem 1:1-Remis gegen den SC Freiburg aus?

Lewis Holtby: In der ersten Halbzeit haben uns die Freiburger gut zugestellt, in der zweiten sind wir dann besser ins Spiel gekommen. Die erste Hälfte haben wir regelrecht verschlafen. Wobei auch da manchmal nur der letzte Pass gefehlt hat, in der zweiten lief dann auch das besser.

Frage: Die Chancen zum Sieg waren also da?

Holtby: Ja, es gab ja einige Situationen, die gefährlich waren. Es ist natürlich ärgerlich, dass wir schon wieder Remis gespielt haben. Unser Anspruch muss sein, zuhause einen "Dreier" mitzunehmen. Jetzt müssen wir nächste Woche eben etwas aus Hannover mitbringen.

Frage: Zu Ihnen persönlich. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Leistung?

Holtby: Ich bin froh, dass ich auf dem Platz war und überhaupt Fußball spielen durfte. Der Rest ist sekundär, wenn man über 90 Minuten das Vertrauen bekommt. Wobei ich dazu beitragen wollte, dass wir hier gewinnen. Das hat ja nicht geklappt.

Frage: Mitentscheidend schien, dass die Freiburger ihr defensives Mittelfeld gut zugestellt haben. Malik Fathi kam nicht so recht zur Spieleröffnung.

Holtby: Ja, das haben sie taktisch prima gelöst. Malik kann aber auch besser spielen, das weiß er selbst und das hat er bisher ja auch immer gemacht. Der Junge hat ein Riesenpotenzial

Frage: Wie wichtig war die Freiburger Taktik?

Holtby: Schwer zu sagen. Man muss natürlich auch sagen, dass das ganze Spielgeschehen dem SC in die Karten gespielt hat. Durch den frühen Treffer nach ein paar Sekunden konnten sie sich ja mit ihrer 4-1-4-1-Formation prima austoben. Das ist dann für jeden Gegner schwierig, auch für uns.

Frage: Am fehlenden Willen Ihres Teams lag es jedenfalls nicht, oder?

Holtby: Spätestens in der zweiten Hälfte hat man gesehen, dass wir unbedingt wollten. Das Tor kam dann ja auch, dann hätten wir auch noch nachlegen können, hatten aber zu viele Abspielfehler in unserem Spiel. Das hätten wir besser machen können.

Frage: Das Passspiel war vielleicht das Hauptmanko Ihrer Mannschaft.

Holtby: Auf jeden Fall. Schon in der ersten Halbzeit, als ich ein paar Mal durch war, haben wir den letzten Chip nicht hinbekommen. Vielleicht hätten wir dann ja schon früher das 1:1 machen können. Aber es war auch ungewohnt bei diesen Umständen.

Frage: Was meinen Sie damit?

Holtby: Na, die Temperaturen, das war doch eine ganz schöne Hitze, nachdem es zuvor monatelang so kalt war.

Frage: Was sagen Sie zu den Pfiffen der Fans? Schon nach einer halben Stunde gab es Unmutsäußerungen.

Holtby: Mainz 05 steht eigentlich dafür, dass die Fans bedingungslos hinter der Mannschaft stehen, auch wenn man mal nicht so gut spielt. Daher kann ich die Pfiffe nicht verstehen.

Aus Mainz berichtet Christoph Ruf