Die letzten vier VfL-Treffer gingen alle auf das Konto von Mario Mandzukic
Die letzten vier VfL-Treffer gingen alle auf das Konto von Mario Mandzukic

"Ich habe sehr gerne mit Edin gespielt"

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München/Wolfsburg - Der Boulevard nennt ihn "den neuen Dzeko", Wolfsburgs Trainer Felix Magath "unseren wichtigsten Stürmer": Mario Mandzukic ist eine der positiven Überraschungen im bisherigen Saisonverlauf. Insgesamt sechs Mal traf der 25 Jahre alte Kroate an den ersten zehn Spieltagen. Der Angreifer schickt sich an, die großen Erwartungen endlich zu erfüllen, die seinen Wechsel von Dinamo Zagreb zu den "Wölfen" im Sommer 2010 begleitet hatten.

Während er in seinen ersten 17 Bundesliga-Spielen nie getroffen hatte, versenkte er den Ball in den folgenden 17 Partien dann 14 Mal im Tor. Im Interview mit bundesliga.de spricht Mandzukic über seine Leistungsexplosion unter Felix Magath, Probleme unter Steve McClaren und den Weggang von Edin Dzeko.

bundesliga.de: Herr Mandzukic, Sie sind seit Sommer 2010 beim VfL. Doch erst seit dem Frühjahr läuft es rund für Sie. Worin sehen Sie die Gründe?

Mario Mandzukic: Da kam einiges zusammen. Ich habe seit dieser Zeit viel erlebt in Wolfsburg, aber auch viel gelernt. Ich musste auf der Bank sitzen, ich war verletzt. Aber letztendlich ist alles gut ausgegangen, für den VfL und für mich. Diese Zeit hat mich stärker gemacht.

bundesliga.de: Welche Rolle spielte für Sie persönlich, dass Felix Magath das Traineramt in Wolfsburg übernommen hat? Welchen Anteil hat der Trainer an Ihrer Entwicklung?

Mandzukic: Für mich war das wie ein Neuanfang. Es ist wichtig für mich, dass mich der Trainer auf der zentralen Position spielen lässt. Das macht mich stark, hier kann ich der Mannschaft helfen. Mir kommt auch die harte Vorbereitung zugute, die wir unter Felix Magath hatten. Ich fühle mich absolut fit und weiß jetzt, wofür wir im Trainingslager so intensiv gearbeitet haben.

bundesliga.de: Wo lagen die Probleme unter Steve McClaren?

Mandzukic: Darüber möchte ich eigentlich gar nicht mehr sprechen. Da war eine schwierige Zeit für mich. Ich konnte nicht auf der Position spielen, wo ich mein ganzes Potenzial abrufen kann. Aber das ist Vergangenheit. Ich bin froh, dass sich die Dinge positiv entwickelt haben.

bundesliga.de: Inwiefern spielte der Weggang von Edin Dzeko in der vergangenen Winterpause eine Rolle für Ihre Leistungsexplosion?

Mandzukic: Auch das ist ein Thema, über das ich nicht gerne spreche. Ich habe sehr gerne mit Edin gespielt, wir sind Freunde. Dass er jetzt nicht mehr in Wolfsburg ist, ist normal im Fußball. Mit meinen Leistungen hat das aber nichts zu tun.

bundesliga.de: Vor Ihrem Wechsel hatten Sie Angebote aus allen europäischen Topligen. Als Kind waren Sie bereits für vier Jahre in Deutschland, auf der Flucht vor dem Krieg war Ihre Familie damals nach Deutschland gekommen. Inwiefern hat diese Zeit bei Ihrer Entscheidung für Wolfsburg eine Rolle gespielt?

Mandzukic: Eine sehr entscheidende. Ich wusste, dass ich nur in die Bundesliga wollte. Deutschland ist meine zweite Heimat und ich musste mich hier nicht lange eingewöhnen. Ich habe mich hier damals sehr wohl gefühlt und war traurig, als wir das Land wieder verlassen haben. Umso glücklicher bin ich, dass ich nun in der Bundesliga spielen kann.

bundesliga.de: Was erwarten Sie von der Partie gegen Hertha am 11. Spieltag?

Mandzukic: Es wird sicherlich kein einfaches Spiel. Aber wir haben vor allem zuhause bewiesen, dass wir stark sind. Daran wollen wir anknüpfen und auch gegen Berlin drei Punkte holen. Der vierte Sieg zuhause wäre wichtig, um in der Tabelle weiter den Anschluss an die internationalen Plätze zu halten.

bundesliga.de: Sie treffen mit Kroatien in den Playoffs zur Europameisterschaft 2012 im November auf die Türkei. Womit rechnen Sie in diesen Spielen?

Mandzukic: Es könnte für uns von Vorteil sein, dass wir das Rückspiel in Kroatien haben. Insgesamt erwarte ich zwei enge Spiele. Die Türken haben eine kampfstarke Mannschaft, aber ich glaube am Ende schon, dass wir uns durchsetzen können. Unser Ziel ist es, in diesen beiden Spielen zu zeigen, dass wir zu den besten Mannschaften in Europa gehören.

Die Fragen stellte Andreas Messmer