Jürgen Klinsmann am Sonntagmorgen beim Auslaufen an der Säbener Straße
Jürgen Klinsmann am Sonntagmorgen beim Auslaufen an der Säbener Straße

"Ich bin ein Kämpfer!"

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Der FC Bayern hat durch das 0:1 gegen Schalke eine herben Rückschlag im Meisterschaftsrennen erlitten. Trainer Jürgen Klinsmann bezieht Stellung.

Frage: Jürgen Klinsmann, wie erklären Sie sich das
enttäuschende 0:1 gegen Schalke 04?

Jürgen Klinsmann: Wir haben hervorragend angefangen und viel Druck gemacht. Nach dem 0:1, das wie aus heiterem Himmel fiel, haben wir es aber nicht geschafft, klare Torchancen herauszuspielen. Wir haben den Rhytmus verloren. Das ist sehr, sehr ärgerlich und wurmt gewaltig, weil wir unbedingt nachlegen wollten. Das ist eine sehr bittere Niederlage.

Frage: Genügt so eine Leistung den Ansprüchen eines Meisters?

Klinsmann: Spielerisch können wir wesentlich besser auftreten. Kämpferisch war das aber in Ordnung. Aber wenn man verliert, hat man Fehler gemacht.

Frage: Wie bewerten Sie die Situation im Titelrennen? Sehen Sie überhaupt noch eine Chance?

Klinsmann: Es sind noch fünf Spiele. Die Wahrscheinlichkeit ist natürlich wesentlich kleiner geworden. Uns bleibt nichts anderes übrig, als nach vorne zu schauen. Wir lassen nicht locker, wollen alle Punkte holen, die wir holen können. Dann sehen wir mal, zu was es gereicht hat. Die Qualifikation für die Champions League ist aber das absolute Muss.

Frage: Bei den Fans wird der Ärger immer größer. Inwiefern belasten Sie die 'Klinsmann raus'-Rufe?

Klinsmann: Das schmerzt natürlich sehr. Aber das muss man schlucken. Ich kann das verstehen, wenn die Ergebnisse nicht stimmen. Bei Bayern ist die Messlatte immer die höchste. Die Ansprüche sind eben, dass man Meister werden will und muss.

Frage: Glauben Sie noch an eine Zukunft beim FC Bayern?

Klinsmann: Wir haben sehr viel geleistet in dieser Saison. Wir ziehen das durch mit aller Energie. Ich bin ein Kämpfer. Natürlich glaube ich an eine Zukunft. Wir können ja nachvollziehen, warum viele Dinge nicht so gelaufen sind.

Frage: Was ist nicht so gelaufen, wie Sie sich das vorgestellt haben?

Klinsmann: Das war eine extreme Saison, in der einige komische Dinge passiert sind. Wir hatten schon einen schwierigen Start durch die Europameisterschaft. Wir hatten viele Verletzungsprobleme. Dann hatte die Champions League Priorität, wodurch die Bundesliga hie und da vernachlässigt wurde. Diese Punkte fehlen uns jetzt.