Gegen Wolfsburg stand Arjen Robben (M.) erstmals seit dem WM-Finale 2010 wieder in einem Pflichtspiel auf dem Platz
Gegen Wolfsburg stand Arjen Robben (M.) erstmals seit dem WM-Finale 2010 wieder in einem Pflichtspiel auf dem Platz

"Ich bin der glücklichste Spieler der Liga"

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Wolfsburg - Am 15. Januar um 15:54 Uhr hatte die Leidenszeit von Arjen Robben ein Ende. Gut ein halbes Jahr nach dem WM-Finale bestritt der Niederländer wieder ein Pflichtspiel. "Ich bin der glücklichste Mann der Bundesliga", beschrieb der Nationalspieler, der am 23. Januar seinen 27. Geburtstag feiert, im Gespräch mit bundesliga.de die Gefühle nach seinem Comeback.

Auch dass der FC Bayern München mit dem 1:1 beim VfL Wolfsburg weitere zwei Zähler auf Tabellenführer Borussia Dortmund eingebüßt hatte, tat der Freude des Mittelfeldstars keinen Abbruch.

"Unser Ziel ist Platz 2"

Denn den Titel hat Robben abgeschrieben: "Unser Ziel ist Platz 2", gibt er als Saisonziel vor: "Wichtig ist, dass wir auch in der kommenden Saison in der Champions League dabei sind." Außerdem will Robben aktuell in der "Königsklasse" und im DFB-Pokal noch weit kommen.

Dafür hofft er, dass sein kongenialer Partner Franck Ribery nicht zu lange ausfällt. Für den Franzosen, der verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, war Robben ins Spiel gekommen. Die Fans des FC Bayern warten seit dem 8. Mai 2010 darauf, das Traum-Duo "Robbery" gemeinsam zaubern zu sehen.

bundesliga.de: Herr Robben, seit dem WM-Finale mal wieder ein Pflichtspiel. Wie fühlen Sie sich?

Arjen Robben: Auch wenn wir nicht gewonnen haben, bin ich vielleicht der glücklichste Spieler der Bundesliga. Ich bin froh, wieder dabei zu sein.

bundesliga.de: Sind Sie mit ihrer Leistung zufrieden?

Robben: Das Comeback kam für mich eigentlich zum falschen Zeitpunkt. Ich hätte mich gern richtig warm gemacht, aber dann hat sich Ribery verletzt und ich musste sofort rein. Den Rest der ersten Halbzeit habe ich dann eher genutzt, mich warm zu machen. In der zweiten Halbzeit fühlte ich mich dann gut. Es geht aber natürlich noch besser, das ist normal nach so einer langen Verletzungspause.

bundesliga.de: War für Ihr Comeback eine Zeit geplant?

Robben: Ja, je nach Spielverlauf sollte ich in der Halbzeit oder nach 60 Minuten ins Spiel kommen.

bundesliga.de: Nun kamen Sie ausgerechnet für ihren Flügelpartner Ribery ins Spiel...

Robben: Das ist schon bitter. Ich hoffe, die Verletzung ist nicht so schwer, so dass wir bald wieder zusammen spielen werden.

bundesliga.de: Ohne Sie hat der FC Bayern bereits den dritten Elfmeter in dieser Saison verschossen. Auch andere Schützen scheiterten in dieser Saison häufig vom Punkt. Was sind die Gründe?

Robben: Ich weiß es nicht. Auch wenn sich die Torhüter seit einiger Zeit früher bewegen dürfen, müssen sie doch auf der Linie bleiben. Der Schütze hat alle Vorteile auf seiner Seite. Ein Elfmeter muss einfach rein. Vielleicht liegt es an der verrückten Bundesliga... (lacht)

bundesliga.de: Werden Sie in Zukunft wieder die Elfmeter schießen?

Robben: Davon gehe ich aus. Ich habe in der vergangenen Saison fünf oder sechs Elfmeter geschossen und verwandelt. In der Kabine haben wir auch besprochen, dass ich schießen werde, wenn wir noch einen Strafstoß bekommen.

bundesliga.de: Ein Wort zum neuen Keeper Thomas Kraft. Wie beurteilen Sie seine Leistung?

Robben: Er hat super gehalten - nicht nur den Strafstoß von Grafite.

bundesliga.de: Weitere zwei Punkte auf Dortmund verloren. Glauben Sie noch an den Titel?

Robben: Wir wollten in Wolfsburg eine Serie starten. Das hat leider nicht geklappt. An den Titel glaube ich nicht mehr. Dortmund spielt einfach eine starke Saison. Das muss man auch mal akzeptieren und vor allem auch respektieren. Für uns ist der zweite Platz das Ziel. Wichtig ist, dass wir auch in der kommenden Saison in der Champions League spielen. Außerdem sind wir noch in Champions League und Pokal dabei. Da wollen wir weit kommen.

Das Gespräch führte Jürgen Blöhs