So jubelt der Matchwinner: Vedad Ibisevic netzt in der 71. und in der Nachspielzeit ein
So jubelt der Matchwinner: Vedad Ibisevic netzt in der 71. und in der Nachspielzeit ein

Ibisevic erlöst Stuttgart gegen Moskau

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Stuttgart - Vedad Ibisevic hat den VfB Stuttgart in Richtung Gruppenphase der Europa League geschossen. Bei der Rückkehr von Stürmerstar Kevin Kuranyi ins Schwabenland erzielte Ibisevic beide Treffer zum 2:0 (0:0)-Sieg im Playoff-Hinspiel gegen Dinamo Moskau. Vor dem Rückspiel am Dienstag in Moskau steht der VfB bereits mit einem Bein in der nächsten Runde (XL-Galerie: die besten Bilder).

Verletzung trübt die Freude

Gegen die sehr defensiv eingestellten Gäste fehlten der Mannschaft von VfB-Coach Bruno Labbadia lange das nötige Tempo und die zündenden Ideen, um das russische Bollwerk zu knacken. Zwar bestimmte Stuttgart über weite Strecken die Partie, klare Chancen blieben aber Mangelware. Nach einem Gewaltschuss von Tim Hoogland nutzte Ibisevic einen Fehler von Dinamo-Keeper Anton Shunin und staubte zum erlösenden 1:0 ab (71.). In der Nachspielzeit (90.+1) köpfte der Bosnier ins leere Tor zum 2:0 ein.



"Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird. Wichtig war, dass wir geduldig geblieben sind und sehr gut verteidigt haben", sagte Doppel-Torschütze Ibisevic: "Wir haben gewusst, dass wir ein Tor brauchen. Es war sehr wichtig. Aber in Moskau wird es ein schweres Spiel, wir dürfen uns auf keinen Fall zu sicher fühlen. 2:0 ist ein sehr gefährliches Resultat."

Getrübt wurde die Freude über den Sieg allerdings durch die Verletzung von Kapitän Serdar Tasci. Beim Kapitän besteht Verdacht auf einen Mittelhandbruch der rechten Hand.

Kuranyi als einzige Spitze wirkungslos



Kuranyi, der zwischen 1997 und 2005 für den VfB gespielt und in 99 Bundesligaspielen 40 Treffer erzielt hatte, führte Dynamo als Kapitän aufs Feld. Auf der Tribüne hatten sich Familie und Freunde des Ex-Nationalspielers versammelt, der immer noch sagt: "Stuttgart ist meine Heimat." Viel zu sehen gab es von Kuranyi in den ersten 45 Minuten bis auf einen verunglückten Kopfball (35.) aber nicht.

Auch im zweiten Durchgang stand Kuranyi als einzige Spitze weitgehend allein auf weiter Flur, die langen Bälle seiner Mitspieler erreichten den doppelt gedeckten Stürmer selten. Nach gut einer Stunde gab es für den ehemaligen Publikumsliebling Pfiffe. Wenige Minuten später musste sich der erschöpfte Kuranyi wegen Wadenkrämpfen behandeln lassen, in der 75. Minute wurde er ausgewechselt.

Die Gäste, bei denen in Zvjezdan Misimovic sowie Gordon Schildenfeld zwei weitere ehemalige Bundesliga-Spieler in der Startformation standen, belegen in der heimischen Liga nach fünf Niederlagen in fünf Spielen nur den letzten Platz und waren deshalb in erster Linie daran interessiert, ihren Kasten sauber zu halten. Nach vorne ging so gut wie gar nichts, auch deshalb wurde Misimovic bereits in der 38. Minute ausgewechselt.

Labbadia mit zwei Änderungen in der Startformation



Labbadia, der auf den gesperrten Mittelfeldspieler Zdravko Kuzmanovic verzichten musste, änderte seine Startformation im Vergleich zum 5:0-Pokalsieg beim SV Falkensee-Finkenkrug auf zwei Positionen. Für Georg Niedermeier rückte der Mexikaner Maza in die Innenverteidigung, der Japaner Shinji Okazaki ersetzte Ibrahima Traore im Mittelfeld.

In einer mäßigen ersten Hälfte hatte Martin Harnik, dessen Kopfball nach Flanke von Arthur Boka Shunin erst im Nachfassen parierte (27.), die einzige klare Möglichkeit für die Gastgeber. Erst in der Schlussphase der zweiten Hälfte sorgte dann Ibisevic für Jubel bei den Schwaben und Trainer Labbadia. "Mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden, das war genau das, was wir uns vorgenommen haben", sagte der Coach: "Für Vedad freue ich mich, weil er dem Europacup total entgegengefiebert hat - das war ein toller Einstand. Ich fand, dass er gar nicht so gut im Spiel war, aber es ist seine große Stärke, nicht aufzugeben."


Stuttgart: Ulreich - Hoogland, Tasci, Maza, Boka - Kvist, Gentner - Harnik (61. Torun), Hajnal (77. Cacau), Okazaki (61. Traore) - Ibisevic

Moskau: Shunin - Wilkshire, Schildenfeld, Fernandez, Lomic - Yusupov, Noboa - Nekhaychyk (85. Granat), Misimovic (39. Semshov), Dzsudzsak - Kuranyi (75. Panyukov)

Tore: 1:0 Ibisevic (71.), 2:0 Ibisevic (90.+1)
Schiedsrichter: William Collum (Schottland)
Zuschauer: 20.400
Gelbe Karten: - Wilkshire, Yusupov