Vedad Ibisevic (r.) wechselte im Sommer 2007 zu Hoffenheim und schaffte dort im ersten Jahr den Aufstieg in die Bundesliga
Vedad Ibisevic (r.) wechselte im Sommer 2007 zu Hoffenheim und schaffte dort im ersten Jahr den Aufstieg in die Bundesliga

Ibisevic brennt auf sein Comeback

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Am 14. Januar 2009 wurde der sportliche Höhenflug von Vedad Ibisevic jäh beendet: In einem Testspiel im Wintertrainingslager zog sich der Stürmer von 1899 Hoffenheim einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. Der damalige Toptorjäger der Liga wird diesen Tag wahrscheinlich nie vergessen, verdrängt hat er ihn aber.

"Wenn du so lange nicht mit deinen Teamkollegen trainieren konntest, freust du dich wie ein kleines Kind darauf, wieder gemeinsam gegen den Ball zu treten", sagte der 24-Jährige vor seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining: "Es macht einfach viel mehr Spaß, in der Gruppe zu trainieren als alleine."

Lob vom Mannschaftsarzt

Nach ziemlich genau fünfeinhalb Monaten Leidenszeit steht der 29. Juni 2009 für den Neuanfang - Trainingsstart in Hoffenheim.

"Das Knie ist schmerzfrei und wieder voll belastbar", meldete der Bosnier. Mannschaftsarzt Dr. Pieter Beks stellte dem Patienten Ibisevic ein sehr gutes Zeugnis aus: "Der Heilungsprozess verlief sehr gut. Vedad war sehr motiviert und hat selbst viel dazu beigetragen."

Heiß auf die Bayern

Der Nationalstürmer nimmt die Anstrengungen der Vorbereitung liebend gern in Kauf, steht zum Ligastart Anfang August schließlich eine ganz besondere Partie auf dem Programm. 1899 eröffnet die Spielzeit gegen den FC Bayern München.

"Gegen Bayern habe ich mein letztes Bundesliga-Tor vor meinem Kreuzbandriss erzielt, daher ist es besonders motivierend", sagte Ibisevic. Beim 1:2 am 16. Spieltag hatte er die Führung in der Allianz Arena erzielt. Seinen rekordverdächtigen 18 Treffern konnte er dann zwangsläufig keinen weiteren hinzufügen.

Rangnick: "Er hat seinen Instinkt noch"

In der Hinrunde der vergangenen Saison war er einer der absoluten Leistungsträger des Sensations-Herbstmeisters und wandelte sogar auf den Spuren Gerd Müllers. Daran möchte er nun anknüpfen. Ralf Rangnick will den Angreifer in den kommenden Wochen aber in seinem Tatendrang bremsen. "Von ärztlicher Seite darf er alles machen, aber wir werden ihn behutsam an die Belastung heranführen", so der Trainer.

Im ersten Testspiel beim 24:0 gegen FSG Altendiez schonte Rangnick seinen Schützling daher auch noch, mit der Entwicklung ist er aber sehr zufrieden.

"Dass er sich schon so gut bewegt und in dieser Intensität auftritt, hatte ich nicht erwartet. Er lässt schon wieder all die Dinge erkennen, die ihn ausgezeichnet haben", lobt der Coach: "Man merkt, dass er seinen Instinkt vor dem Tor noch hat. Er macht da weiter, wo er aufgehört hat."

Premiere in der Rhein-Neckar-Arena

Auch Mitspieler Sejad Salihovic baut wieder auf seinen Kumpel: "So wie Vedo im Training knipst, knipst er bestimmt bald auch im Spiel." Das erste ernste Highlight steht dann mit dem Bundesliga-Auftakt gegen den FCB an.

Weil Ibisevic erstmals in Hoffenheims neuer Heimstätte auflaufen wird, kribbelt es bei ihm besonders. "Meine Mannschaftskollegen haben oft davon erzählt, wie toll die Stimmung dort ist. Natürlich habe ich das von der Tribüne aus mitbekommen, aber wenn man auf dem Platz steht, ist das ein gewaltiger Unterschied."

Tim Tonner