Voller Einsatz: Klaas-Jan Huntelaar (l.) trifft gegen England, rauscht aber unglücklich mit Chris Smalling (M.) zusammen...
Voller Einsatz: Klaas-Jan Huntelaar (l.) trifft gegen England, rauscht aber unglücklich mit Chris Smalling (M.) zusammen...

Huntelaar: Getroffen, gewonnen, verletzt

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München - In Wembley gewonnen, getroffen - aber wieder schwer verletzt. So fällt die Bilanz von Schalkes Goalgetter Klaas-Jan Huntelaar aus, der mit der Nationalmannschaft der Niederlande zwar einen dramatischen 3:2 (0:0)- Last-Minute-Sieg in London erreichte, sich aber beim 2:0-Kopfballtreffer (62.) erneut schwer im Gesicht verletzte und mit blutender Nase wieder ausgewechselt werden musste. Die Diagnose beim Stürmer lautet Verdacht auf Gehirnerschütterung.

Der "Hunter", der die Torschützenliste der Bundesliga mit 18 Treffern gemeinsam mit Bayerns Mario Gomez anführt, hatte sich erst im vergangenen November einen doppelten Nasenbeinbruch zugezogen und musste wochenlang mit Schutzmaske spielen. Er war für Robin van Persie in der 46. Minute eingewechselt worden. Matchwinner beim Prestigeerfolg der "Elftal" war ein weiterer Bundesligalegionär: Ein bärenstarker Arjen Robben vom FC Bayern erzielte die beiden anderen Treffer für die Niederländer, darunter auch das Siegtor (90.+1). Auch Stuttgarts Khalid Boulahrouz spielte 82 Minuten lang in der Abwehr des Vizeweltmeisters.

Williams, Johnson und Cherundolo schlagen Italien

Wie sich Bayerns Franck Ribery am Testspielmittwoch mit der "Equipe Tricolore" geschlagen hat, ist den deutschen Fans leider bekannt. Gegen das DFB-Team siegte Frankreich in Bremen mit 2:1.

Auch die Hoffenheimer US-Boys Daniel Williams und Fabian Johnson besiegten mit ihrer Nationalelf einen der Großen des internationalen Fußballs. In Genua siegte die von Ex-DFB-Coach trainierte US-Auswahl gegen den dreimaligen Weltmeister Italien mit 1:0. Williams spielte über die volle Distanz, Johnson über 77 Minuten. Den Treffer für die Amerikaner erzielte Clint Dempsey. Auch Hannovers Steven Cherundolo spielte über 90 Minuten. Außerdem feierte Dortmunds Terence Boyd in der 79. Minute sein A-Länderspieldebüt.

Borussia Dortmunds zuletzt so erfolgreiche Polen-Connection wurde gesprengt: Torjäger Robert Lewandowski (Oberschenkelverletzung) konnte im Gegensatz zu seinen Vereinskollegen Lukasz Piszczek und Jakub Blaszczykowski nicht am Eröffnungsspiel der neuen EM-Arena in Warschau gegen Deutschlands Gruppengegner Portugal teilnehmen. Die EM-Gastgeber, bei denen Piszczek durchspielte und Kapitän Blaszczykowski in der 90. Minute ausgewechselt wurde, trennten sich dank eines überragenden Arsenal-Keepers Woyzeck Szczeszny 0:0 von Superstar Cristiano Ronaldo & Co. Mainz' Eugen Polanski spielte 81 Minuten lang, Kölns Slawomir Peszko (79.) und Düsseldorfs Adam Matuschyk (81.) wurden eingewechselt.

Harnik trifft auch für Österreich, Dejagah gleich doppelt

Stuttgarts Martin Harnik, erfolgreichster Bundesliga-Torschütze der Rückrunde, trat mit der österreichischen Nationalmannschaft in Klagenfurt gegen Finnland an und durfte auch von Beginn an stürmen. Harnik steuerte in der 54. Minute das 2:0 für Österreich bei, Mainz' Andreas Ivanschitz sorgte wenig später mit einem Strafstoß, den Harnik herausgeholt hatte, für die 3:0-Führung. Den Finnen, mit Schalkes Teemu Pukki und Gladbachs Alexander Ring in der Startelf, gelang in der 89. Minute durch Düsseldorfs Timo Furuholm nur noch der 1:3-Anschlusstreffer. Auch Marko Arnautovic und Zlatko Juzunovic von Werder Bremen, sowie Bayerns David Alaba, Mainz' Julian Baumgartinger sowie Düsseldorfs Keeper Robert Almer und Frankfurts Erwin Hoffer spielten für "Rot-Weiß-Rot".

Ashkan Dejagah vom VfL Wolfsburg hat ein ganz starkes Debüt im Nationaltrikot seines Geburtslandes Iran gefeiert. Der 25-Jährige, in Teheran geboren und in Berlin aufgewachsen, traf im abschließenden Gruppenspiel gegen Katar gleich doppelt. Zum Sieg reichten seine Tore aber nicht. Vier Minuten vor Schluss gelang dem WM-Gastgeber von 2022 das 2:2 - und das sicherte den Kataris das Ticket für die nächste Runde der WM-Qualifikation für 2014.

Auch Japan und Usbekistan waren vor dem direkten Duell schon durch. Dennoch nominierte Japans Nationalcoach Alberto Zaccheroni kurzfristig Shinji Kagawa nach. Der Dortmunder, erst kürzlich von einem Außenbandanriss im linken Sprunggelenk genesen, stand am Tag seiner Ankunft 90 Minuten auf dem Platz. Auch Atsuto Uchida (Schalke), Shinji Okazaki (Stuttgart) und Makoto Hasebe (Wolfsburg) spielten durch, Bochums Takashi Inui wurde nach einer Stunde eingewechselt. Gelohnt hat sich ihre Reise nicht: Usbekistan siegte mit 1:0.

Pizarro, Szalai und Nordtveit knipsen

Kein Sieg, aber immerhin ein Tor - so lautet Claudio Pizarros Länderspielbilanz am Mittwoch. Der Werder-Stürmer stellte beim Freundschaftsspiel zwischen Peru und Tunesien in Tunis in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit per Elfmeter den 1:1-Endstand her. Auch Paolo Guerrero vom HSV und Schalkes Jefferson Farfan spielten für Peru.

Für sein Heimatland traf auch der der Mainzer Adam Szalai beim 1:1-Unentschieden der ungarischen Auswahl in Bulgarien. Auch Stuttgarter Spielmacher Tamas Hajnal durfte von Beginn an ran, wurde dann aber in der 46. Minute ausgewechselt. Und noch ein Mainzer Stürmer traf: Das "Goldene Tor" beim Auswärtsspiel in Guinea-Bissau erzielte Eric-Maxim Choupo-Moting in der 89. Minute beim mühsamen 1:0-Erfolg von Kamerun im Auftaktspiel der Qualifikation für den Afrika-Cup 2013.

Sein bisher wohl bestes Länderspiel mit der norwegischen A-Nationalmannschaft hat Harvard Nordtveit beim 3:0-Sieg in Nordirland mit seinem ersten Länderspieltreffer belohnt. "Es war kein perfektes Länderspiel von uns über 90 Minuten, aber das 3:0 geht wohl in Ordnung. Ich denke, ich habe meinen Job insgesamt gut gemacht und freue mich nun auf hoffentlich weitere Länderspiele", sagte Nordtveit nach seinem dritten A-Länderspiel.

Debüt für Ignjovski, Corluka im Pech

Beim 2:0-Sieg von Serbien gegen Armenien am Abend gab Bremens Aleksandar Ignjovski (21) sein Debüt, als er in der 69. Minute eingewechselt wurde. "Das ist der beste Tag meines Lebens", ließ Ignjovski am Abend über seinen Twitter-Account verlauten.

Bayer Leverkusens Vedran Corluka verlor den Test mit Kroatien in Zagreb gegen Schweden mit 1:3. Viel schlimmer aber: Corluka, der Linksverteidiger spielte und nach 17 Minuten eine gute Kopfballchance zum zwischenzeitlichen 1:1 besaß, musste nach einer halben Stunde verletzt vom Platz. Er wurde gegen den Münchner Danijel Pranjic ausgetauscht. Auch Ivica Olic spielte 45 Minuten lang.

Stuttgarts Vedad Ibisevic traf gegen die "Selecao": Bei der1:2-Niederlage der Bosnier in St. Gallen gegen Brasilien gelang dem Stürmer das zwischenzeitliche 1:1. Sejad Salihovic von 1899 Hoffenheim wurde in der 79. Minute eingewechselt.

Messi zeigt es Benaglio & Co

Die Schweizer Bundesligalegionäre Diego Benaglio (Wolfsburg) und Francois Affolter (Bremen) erlebten in Bern eine Galavorstellung von Superstar Lionel Messi. Beim 1:3 gegen Argentinien nach drei Toren des Barcelona-Profis brachte Ottmar Hitzfeld zudem Leverkusens Eren Derdiyok mit Beginn der zweiten Hälfte. Vier Minuten vor Schluss allerdings verletzte sich Derdiyok und verließ humpelnd das Feld. Das Tor für die Schweizer erzielte der zukünftige Münchner Xherdan Shakiri.

Gladbachs Venezolaner Juan Arango verbrachte einen bitteren Abend: 5:0 siegte Weltmeister Spanien gegen Venezuela, Arango spielte über 90 Minuten.

Ein persönliches Erfolgserlebnis hatte Ömer Toprak trotz der 1:2-Niederlage der Türkei in Bursa gegen die Slowakei. Leverkusens Abwehrspieler, der über die volle Distanz spielte, gelang in der Endphase nach einem Eckball mit seinem ersten Länderspieltor der Anschlusstreffer für sein Team. Bremens Mehmet Ekici stand ebenfalls in der Startelf und wurde in der 57. Minute ausgewechselt.