Einer knipst wieder, der andere fehlt Schalke noch: Klaas-Jan Huntelaar (r.) und Jefferson Farfan
Einer knipst wieder, der andere fehlt Schalke noch: Klaas-Jan Huntelaar (r.) und Jefferson Farfan

Huntelaar & Farfan: Schalkes doppelte Lebensversicherung

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München - Fünf Spieltage hat er verpasst und direkt bei seinem Comeback gezeigt, was der FC Schalke 04 an ihm hat: Die Leistung Klaas-Jan Huntelaars beim 4:1-Sieg gegen den Hamburger SV war überragend. Drei Tore erzielte der Niederländer selbst, das vierte bereitete er vor. Der "Hunter" ist zurück!

"Das fühlt sich richtig gut an"

"Es war beeindruckend, dass er so zurückgekommen ist. Das war eine ganz große Show!", ist Jens Keller voll des Lobes für seinen Torjäger. "Wenn er an den Ball kommt, brennt es beim Gegner lichterloh."



Und genau diese Qualitäten könnten sich zum großen Vorteil im Kampf um Platz 4 entwickeln. Die Teilnahme an der Champions League ist das erklärte Saisonziel der "Knappen", und da die ersten drei Ränge, die direkten Zugang zur "Königsklasse" garantieren, so gut wie vergeben sind, muss der 4. Platz her. "Das ist unser Ziel", weiß Julian Draxler.

Günstig, dass gerade jetzt der etatmäßige Torjäger wieder bei Kräften ist und sich mit einem Dreierpack im ersten Spiel direkt mal an die Spitze der internen Torjägerliste geschossen hat. "Das fühlt sich richtig gut an", freute sich Huntelaar nach dem erfolgreichen Einstand gegen den HSV.

"Wissen, was wir an ihm haben"



Wie wichtig der 29-Jährige für Schalke ist, zeigt ein Blick auf die Daten. Mit dem Stoßstürmer holten die Gelsenkirchener 1,7 Punkte pro Spiel, ohne ihn nur 1,4. In den acht Bundesliga-Partien, in denen Huntelaar nicht mitwirkte, gab es nur drei Siege bei ebenso vielen Niederlagen. Hochgerechnet hätte Schalke so nur 43 Punkte auf dem Konto und Platz 8 inne.

Kein Wunder also, dass Benedikt Höwedes bekennt, dass "wir alle sehr glücklich sind, dass er wieder dabei ist". Und Draxler fügt hinzu: "Wir wissen alle, was wir an ihm haben."

Antreiber Farfan noch nicht dabei



Eine weitere Schlüsselfigur, vielleicht das letzte noch fehlende Steinchen im königsblauen Mosaik, fehlt allerdings noch: Jefferson Farfan hat nach wie vor mit den Folgen eines Muskelfaserrisses zu kämpfen und stellt auch für die anstehende Partie am Freitagabend in Mönchengladbach keine Option dar.

Dabei wäre der Einsatz des Peruaners von höchster Wichtigkeit. Mit seinen ebenso kraftvollen wie blitzschnellen Vorstößen auf der rechten Außenbahn ist er für das Angriffspiel der Schalker unermesslich, ist Antreiber und Ideengeber zugleich.

Ohne Farfan holte Schalke in dieser Saison 0,6 Punkte weniger pro Spiel als mit dem 1,78 Meter großen Kraftpaket, das in der laufenden Saison an jedem fünften Tor der "Knappen" direkt beteiligt war (sechs Treffer, sechs Assists).

Nur noch drei Schritte zum Ziel



Auf Spieler der Sorte "Extraklasse" verzichtet man ungerne. Besonders, wenn das Restprogramm drei schwere Brocken bereit hält. Neben Gladbach, wo die Schalker übrigens jedes der vergangenen fünf Gastspiele verloren (), stehen noch Stuttgart und Freiburg auf dem Plan.

"Die Konkurrenz im Kampf um Platz 4 ist nach wie vor sehr stark. Wir haben uns zwar etwas Luft verschafft, müssen aber jetzt ganz konzentriert weiterarbeiten", fordert Höwedes vor den entscheidenden Begegnungen.

Und Huntelaar bilanziert: "Der Erfolg über Hamburg war ein erster Schritt, aber es müssen jetzt noch drei weitere folgen. Wir sollten schon am Freitag in Gladbach den nächsten Schritt machen und die nächsten Punkte holen." Eine weitere Galavorstellung des "Hunters" wie die gegen den Hamburger SV würde bei diesem Vorhaben sicherlich helfen.

Gregor Nentwig