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Auch wegen Klaas-Jan Huntelaars Schießwut stellte Schalke gegen Braunschweig den Dortmunder Rekord für abgefeuerte Torschüsse ein - 32!
Auch wegen Klaas-Jan Huntelaars Schießwut stellte Schalke gegen Braunschweig den Dortmunder Rekord für abgefeuerte Torschüsse ein - 32!

"Es fängt an zu kribbeln"

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Gelsenkirchen - Er schoss und köpfte aus allen Lagen, vergab zwei dicke Möglichkeiten - und machte dann doch noch sein Tor. Klaas-Jan Huntelaar war einer der Garanten für den 3:1-Sieg des FC Schalke 04 über Braunschweig. Nach der Partie sprach der Stürmer kurz über die Partie, dann gingen auch seine Gedanken schon voraus zum Revierderby am Dienstag.

Im Interview verrät der "Hunter", worauf es im Duell gegen den BVB aus seiner Sicht  ankommen wird, warum er sich in der Rolle des Jägers wohl fühlt und was er der jungen Schalker Mannschaft zutraut.

Frage: Herr Huntelaar, war ihr Freistoß-Treffer ein Tor mit Ansage? Eigentlich stand Kaan Ayhan ja schon bereit.

Klaas-Jan Huntelaar: (lacht) Das stimmt, ich habe zu Kaan gesagt, er soll mich doch auch mal schießen lassen. Kaan hat den ersten Freistoß super geschossen. Aber der Abstand war ganz gut, da habe ich gedacht, das könnte bei mir passen. Ich hatte ein gutes Gefühl. Und am Ende hat es ja geklappt, auch wenn der Ball abgefälscht war. Also alles super!

Frage: Schalke hat eigentlich die ganze Partie dominiert, aber nach dem Braunschweiger Tor wurde es dann plötzlich doch noch kritisch. Haben Sie dafür eine Erklärung?

Huntelaar: Zum einen war es ein unnötiges Gegentor. Danach haben wir dann hinten aufgemacht und haben Braunschweig viele Bälle reinspielen lassen. Wir hatten nicht mehr genug Druck auf den Gegner. Wir haben nicht mehr das getan, was wir vorher gemacht haben.

Frage: Und jetzt wartet das Derby gegen den BVB. Was erwarten Sie?

Huntelaar: Es fängt an zu kribbeln! Partien gegen den BVB sind immer schöne Spiele mit guter Atmosphäre. Wir haben eine gute Serie, die wollen wir natürlich gerne weiter ausbauen. Und der Derbysieg beim letzten Mal in Dortmund hat schon gut geschmeckt.

Frage: Welche Chancen sehen Sie denn dieses Mal für einen Schalker Sieg in Dortmund?

Huntelaar: Das ist im Vorfeld schwer zu sagen. Es wird ganz davon abhängen, wie wir am Dienstag spielen. In der letzten Saison haben wir es super gemacht. Da haben wir bei unserem Sieg dort richtig gut gespielt und wissen also, wie wir es machen müssen. Bringen wir eine ähnliche Leistung, haben wir auch dieses Mal gute Chancen zu gewinnen.

Frage: Immerhin ist Schalke hinter den Bayern das zweitbeste Team der Rückrunde. Wer geht also als Favorit ins Derby?

Huntelaar: Der BVB war in den letzten Jahren immer Erster oder Zweiter in der Meisterschaft, also besser als Schalke. Zudem spielen sie zuhause. Unter diesen Voraussetzungen sind sie natürlich der Favorit. Sie müssen das Spiel machen am Dienstag. Der BVB muss gewinnen - wir können gewinnen. Wir wollen natürlich auch den Derbysieg holen, aber für Dortmund steht in dieser Partie ein bisschen mehr auf dem Spiel.

Frage: Ist es ein Vorteil, der Jäger zu sein?

Huntelaar: (grinst) Das kann man so sagen. Es ist immer ein Vorteil, der Jäger zu sein und nicht der Gejagte!

Frage: Also kann Schalke die Partie ganz locker angehen?

Huntelaar: Es kann wie gesagt ein großer Vorteil sein, dass für uns nicht so viel auf dem Spiel steht wie für den BVB. Aber am allerwichtigsten wird es sein, wie wir auftreten. Wir müssen komplett auf uns schauen und unsere Leistung bringen. Das ist das, worauf es ankommt.

Frage: Schalke muss ebenso wie der BVB auf eine ganze Reihe an Spielern verzichten - ein Problem?

Huntelaar: Ich zähle nicht unsere Spieler, die nicht zur Verfügung stehen. Wer verletzt ist, ist verletzt und kann nicht spielen. Dann muss ich darüber auch nicht so viel nachdenken. Ich gucke nur auf die Spieler, die dabei sind.

Frage: Dazu zählen Joel Matip und Ayhan, die gegen Braunschweig zum ersten Mal die Innenverteidigung gebildet haben. Müssen Sie den Jungs noch Tipps geben, wenn es jetzt gegen einen Stürmer wie Robert Lewandowski geht?

Huntelaar: Ich denke, sie wissen schon, wie sie das machen müssen. Kaan hat gegen Braunschweig zwar zum ersten Mal als Manndecker in der Startelf gespielt, aber er hatte ja davor schon einige  Einsätze. Er macht das auch im Training sehr gut. Er weiß, was er kann und was er machen muss. Und bei Joel ist es genauso. Da sehe ich keine Probleme für uns.

Frage: Ayhan war einer von fünf Spielern in der Startelf, die maximal 20 Jahre alt waren. Ist eine so junge Mannschaft dem Derby gewachsen?

Huntelaar: Unsere Jungs haben es bis jetzt super gemacht. Aber gegen große Mannschaften zu spielen wie Real Madrid oder Dortmund ist doch noch etwas anderes. Und das sage ich mit allem Respekt vor Mannschaften wie Braunschweig oder Hoffenheim. Dortmund hat wirklich eine gute Mannschaft, daher wird es nicht einfach. Aber auch hier gilt: Es hängt alles davon ab, wie wir selbst es im Spiel lösen.

Aus Gelsenkirchen berichtet Dietmar Nolte