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Trainer Jupp Heynckes und der FC Bayern luden zum offiziellen Saisonauftakt ein
Trainer Jupp Heynckes und der FC Bayern luden zum offiziellen Saisonauftakt ein

Hungrig, aber gut gelaunt

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München - Als Manuel Neuer still und leise vor einem Hintereingang der Allianz Arena vorfuhr, wurde er von einigen wartenden Fans begrüßt, Autogramme und Fotos inklusive.

Zwei Stunden später sollte sich die Freude der Fans über ihn gewaltig steigern. Etwa 30.000 Menschen begrüßten den Neuzugang aus Schalke bei der offiziellen Saisonstart-Zeremonie des deutschen Rekordmeisters in dessen neuer Spielstätte frenetisch - und sofort war klar: der FC Bayern startet einen Neubeginn.

Guter Start wird wichtig

Nach der Ära Louis van Gaal und der enttäuschenden Saison 2010/2011 wollen die Münchner mit Trainer und Rückkehrer Jupp Heynckes wieder in allen Wettbewerben angreifen, trotz der knappen vier Wochen Vorbereitungszeit.

"Ab heute geht die Saison los", gab der Cheftrainer die Marschroute vor und machte sofort klar, wie wichtig der Start in die Spielzeit ist: "Es ist notwendig, dass wir gut beginnen."

Showmatch für die Fans

Der guten Laune bei Fans, Spielern und Verantwortlichen tat der Erfolgsdruck keinen Abbruch, wie man bei der von Heynckes und Hermann Gerland geleiteten Trainingseinheit des noch nicht kompletten Kaders konstatieren konnte.

Arjen Robben etwa forderte bei einem kleinen Showmatch wegen einer Lappalie eine Gelbe Karte, fand aber keinen Schiedsrichter. Ivica Olic vollführte hübsch Tricks, während die Paraden von Manuel Neuer von den Fans begeistert gefeiert wurden. Der beste Keeper Deutschlands ließ es auch nicht nehmen, den Rasen etwas auf Vordermann zu bringen.

Das Ziel ist die Meisterschaft

Doch trotz der feierlicher Saisoneröffnung ist die Planung der Münchner noch nicht abgeschlossen, noch stehen einige Personalien im Raum, bestätigte Karl-Heinz Rummenigge. Die Bayern werden wohl in der Innenverteidigung noch aktiv, so Rummenigge.

Mit Rechtsverteidiger Rafinha, Stürmer Nils Petersen, Manuel Neuer sowie der noch nicht anwesenden Leihgabe Takashi Usami, die erst Mitte Juli zum Team stoßen wird, ist das Ziel für die anstehende Spielzeit unumstritten. "Wir wollen die Meisterschaft, das ist doch ganz klar", sagte Heynckes.

In diesem Punkt herrschte - ob Spieler oder Vorstand - Einigkeit: "Am 1. Spieltag gegen Mönchengladbach wollen wir ein Ausrufezeichen setzen", sagte Rummenigge, der während der Pressekonferenz viel und oft mit Heynckes scherzte. "Wir müssen Erfolg haben, aber auch gewissen Spaß", erklärte Rummenigge weiter. "Der Hunger ist da", meinte auch Kapitän Philipp Lahm nach seinem Griechenland-Urlaub, sein Stellvertreter Bastian Schweinsteiger fügte noch hinzu: "Wir müssen besser starten als in den letzten zwei Jahren."

"Meister - am besten schon im ersten Jahr"

Auch Neu-Bayer Neuer wusste genau, warum er nach München gekommen war: "Mein Ziel ist es, Titel zu holen. Ich will Meister werden, am besten schon im ersten Jahr. Persönliche Ziele habe ich auch, aber die Ziele der Mannschaft stehen im Vordergrund."

Sein erster Auftritt am Freitag beim Leistungstest an der Säbener Straße - stilecht im roten Bayern-Shirt - hatte keine negativen Reaktionen mehr hervorgerufen: "Ich habe einige SMS und Anrufe bekommen, aber es war nichts Kritisches dabei", scherzte Neuer.

Heynckes will eine bessere Balance schaffen

Sein Trainer verlor indes über Vorgänger Louis van Gaal nur freundliche Worte, ließ sich auf einen Vergleich mit dem Niederländer nicht ein. Vielmehr gab der 66-Jährige Einblick in seinen Plan für die nächsten Wochen: "Wir müssen eine bessere Balance zwischen Angriff und Defensive schaffen, das ist meine Aufgabe." Fitness, Konzept und System - das will Heynckes "mit den Spielern erarbeiten".

Bayern-Präsident Uli Hoeneß machte den Neustart seiner Mannschaft komplett, prophezeite, dass der FC Bayern mit Heynckes "viel Spaß" haben werde und legte danach das Thema van Gaal endgültig zu den Akten: Auf die Frage, ob er mit Heynckes, wie schon mit dem Rotwein-Liebhaber aus Holland, das eine oder andere Glas genießen wird, antwortete er scherzend: "Der trinkt aber kaum Rotwein. Ich weiß nicht, was er trinkt."

Er wird genügend Zeit haben, es herauszufinden.

Aus der Allianz Arena berichtet Barnabas Szöcs