Paolo Guerrero (r.) wechselte 2006 vom FC Bayern zum Hamburger SV
Paolo Guerrero (r.) wechselte 2006 vom FC Bayern zum Hamburger SV

HSV will die "Schlagsahne auf dem Kuchen"

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Absturz in der Bundesliga und dann auch noch der Wirbel um Paolo Guerreros Flaschenwurf: Der HSV macht momentan turbulente Zeiten durch. Mit einem Sieg am Donnerstag (ab 20:50 Uhr im Live-Ticker) bei Standard Lüttich nach dem 2:1 im Hinspiel des Europa-League-Viertelfinales wollen die Hamburger die Wogen wieder glätten.

Ein Weiterkommen gegen den belgischen Meister würde die Träume vom Finale in der eigenen Arena am 12. Mai aufrecht erhalten. "Das wäre wie Schlagsahne auf dem Kuchen", sagte HSV-Superstar Ruud van Nistelrooy: "Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg."

Guerrero mit dabei

Auch Clubchef Bernd Hoffmann schwärmt: "Wir haben eine einmalige Chance, im eigenen Stadion einen großen Titel zu gewinnen."

Paolo Guerrero, der sich jüngst für seine Entgleisung nach dem Spiel gegen Hannover entschuldigte, wird in Lüttich mit dabei sein. "Es war kein Thema, ihn nicht mit nach Lüttich zu nehmen", sagte Trainer Bruno Labbadia, "das gibt unser Kader gar nicht her."

Die etatmäßigen Angreifer van Nistelrooy und Mladen Petric meldeten sich nach Muskelproblemen und Leistenbeschwerden zwar wieder gesund, Guerrero wäre aber eine gute Alternative. Sorgen bereiten Labbadia noch Joris Mathijsen (Adduktoren) und Ze Roberto (Rückenschmerzen).

Neben Guy Demel (nahm den Platz von Bastian Reinhardt ein) rückte außerdem Collin Benjamin nach überstandener Oberschenkelzerrung in den Kader. "Wir haben dadurch noch eine weitere Alternative mehr", begründete Labbadia seine Entscheidung.

"Vorne sind wir immer für ein Tor gut"

Läuft alles glatt, muss ein Akteur auf der Tribüne Platz nehmen und von dort die Daumen drücken.

Bei den letzten Europapokal-Auswärtsauftritten der Rothosen war dieser Part keiner für schwache Nerven. Bei den torreichen Partien in Anderlecht (3:4) und Eindhoven (2:3) gingen alle Beteiligten - Spieler und Fans - durch ein Wechselbad der Gefühle. Das soll gegen Lüttich nun möglichst vermieden werden. "Wir müssen hinten sicher stehen und gerade die Anfangsoffensive überstehen", sagte Mathijsen. Der zuletzt angeschlagene Petric gab sich zuversichtlich: "Vorne sind wir immer für ein Tor gut", weiß der Kroate.

"Chancen stehen für uns nicht schlecht"

Gastgeber Standard Lüttich kann sich so oder so auf einen angeschlagenen Gegner einstellen, der vier seiner letzten fünf Auswärtsspiele in Europa verloren hat.

Das 25.000 Zuschauer fassende Maurice-Dufrasne-Stadion ist ein Hexenkessel, Trainer Domenico D'Onofrio schonte zudem am Sonntag bei der 0:1-Niederlage gegen RC Genk nicht weniger als neun Stammspieler.

"Die Chancen stehen für uns nicht schlecht", sagte der Coach, "wir haben schon im Hinspiel gesehen, dass wir gegen den HSV zu Torchancen kommen können."


Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Hamburg: Rost - Demel, Boateng, Mathijsen (Rozehnal), Aogo - Jarolim, Ze Roberto (Rincon) - Pitroipa, Torun - van Nistelrooy, Petric

Lüttich: Bolat - Camozzato, Victor Ramos, Mangala, Pocognoli - Goreux, Witsel, Carcela-Gonzalez - de Camargo, Jovanovic - Mbokani

Schiedsrichter: Pedro Proenca (Portugal)