Freuen oder Ärgern? Der HSV um Maximilian Beister, Marcell Jansen und Rafael van der Vaart (v.l.) kommt dreimal zurück, spielt aber nur remis
Freuen oder Ärgern? Der HSV um Maximilian Beister, Marcell Jansen und Rafael van der Vaart (v.l.) kommt dreimal zurück, spielt aber nur remis

HSV: Spektakel mit Makel

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Hamburg - Wer derzeit die Spiele des Hamburger SV besucht, der kommt voll und ganz auf seine Kosten. In den neun Partien mit Beteiligung der Rothosen fielen gleich 42 Tore - für Freunde des Offensiv-Spektakels ein großartiger Schnitt. In der Tabelle hat dieser Hurra-Fußball den Hamburgern aber gerade einmal neun Punkte und damit Platz 15 eingebracht.

Alle 56 Minuten ein Lasogga-Tor

Kein Wunder also, dass Torjäger Pierre-Michel Lasogga ein wenig mit der Ausbeute hadert. "Wichtig wäre jetzt, dass wir in den nächsten Partien auch mal ein paar Dreier einfahren", meinte der neue Publikumsliebling nach dem .



Gegen die Schwaben schoss der Neuzugang von Hertha BSC im fünften Spiel sein fünftes Saisontor - alle 56 Minuten netzt Lasogga ein. "Ich freue mich, dass es Woche für Woche mit einem Tor klappt. Ohne die guten Zuspiele meiner Mitspieler wäre das jedoch nicht möglich. Es macht einfach Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen, weil wir sehr gut harmonieren", gab der 21-Jährige die Lorbeeren an seine Teamkollegen weiter.

Dass beim HSV wieder gute Stimmung herrscht, ist vor allem Bert van Marwijk zu verdanken, der das Zepter beim Bundesliga-Dino nach dem 6. Spieltag übernahm. "Man sieht die Handschrift des neuen Trainers. Wir haben eine klare Struktur in unserem Spiel. Wir lassen uns auch nach Rückständen nicht aus der Ruhe bringen oder vom Gegner locken, sondern bleiben unserer Linie treu. Wir haben enorm viel Selbstvertrauen und glauben an unsere Chance", lobte Lasogga den neuen Coach.

Djourou: "Die Taktik hat sich geändert"



Abwehrchef Johan Djourou pflichtete dem Stürmer bei. "Die ganze Mannschaftstaktik hat sich geändert. Ich finde, dass wir auf dem Platz wesentlich stärker wirken. Wir präsentieren uns noch mehr als Einheit. Aber wir können das bestimmt noch besser. Und daran müssen wir weiter hart arbeiten", sagte der Schweizer Innenverteidiger.

Besonders im Spiel nach vorne sind große Fortschritte zu erkennen. Tolgay Arslan und Milan Badelj kurbeln die Angriffsmaschine von hinten an, mit Rafael van der Vaart und Hakan Calhanoglu warten zwei Spielmacher mit besonderen technischen Fähigkeiten auf die Zuspiele - und ganz vorne vollstreckt nun der eiskalte Lasogga.

Verpasste Chance in Freiburg nachholen



Kapitän Heiko Westermann zeigte sich von dem Auftritt gegen Stuttgart beeindruckt: "Ich erinnere mich nicht daran, wann wir zuletzt so schnell gespielt haben, wie in der ersten Halbzeit." Und Arslan fügte hinzu: "Wir haben heute ein sehr schnelles Passspiel gezeigt und das ist es, was der Trainer von uns sehen möchte."

Dass es bislang nur zu zwei Siegen und drei Remis gereicht hat, ist ein Makel, den Djourou möglichst bald abstellen möchte. "Wir hatten gegen Stuttgart eine große Chance, in der Tabelle ordentlich zu klettern. Das ist uns leider nicht gelungen. Schon am Sonntag können wir es besser machen. Obwohl in der Bundesliga wirklich jedes Spiel richtig hart ist. Aber wir wollen jedes Spiel gewinnen. Und mit diesem Ziel fahren wir nach Freiburg."

Aus Hamburg berichtet Michael Reis