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Rafael van der Vaart und Co. überzeugten in Fürth vor allem kämpferisch
Rafael van der Vaart und Co. überzeugten in Fürth vor allem kämpferisch

HSV preist die Arbeitsmoral

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Fürth - Nein, sagte Rafael van der Vaart mit seinem Kulturbeutel lässig unter dem linken Arm, rasieren werde er sich am Ende eines "richtigen Arbeitstages" nicht mehr. Sein TV-Auftritt mit Gattin Sylvie am Samstagabend bei "Wetten, dass... ?" ändere daran auch nichts.

"Gehören noch nicht zu den Top 6"

Zwar sei es "etwas Besonderes", in der ersten Ausgabe der ZDF-Sendung unter Neu-Moderator Markus Lanz eingeladen zu sein. Aber rasieren? "Macht Ihr doch auch nicht", meinte Rafael van der Vaart zu den Journalisten nach dem bei Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth.



Als Wettpate brachten die van der Vaarts später Glück, denn ihr Kandidat wurde Wettkönig, auch wenn dieser seine Wette verlor und das niederländische Ehepaar zur Strafe mit einem Tandem einen Wohnwagen durch den ISS Dome schleppen musste.

Und im Fußball läuft's ohnehin: seit Rafael van der Vaart zurück an der Elbe ist, geht es mit dem HSV wieder aufwärts. Dank des Siegtreffers von Heung-Min Son (17.) holten die Hamburger in Franken den dritten Sieg aus den letzten vier Spielen und fuhren erstmals seit Januar 2011 zwei Dreier in der Liga nacheinander ein. Mit nunmehr zehn Punkten setzte der Bundesliga-Dino nach dem Fehlstart mit drei Niederlagen seinen Aufwärtstrend fort. Aber nach Feiern war niemandem zumute.

"Wir haben noch einiges zu erarbeiten, wir gehören noch nicht zu den Top 6", mahnte HSV-Trainer Thorsten Fink: "Ich kann meiner Mannschaft nur zu der kämpferischen Leistung gratulieren. Spielerisch geht es noch besser."

Son hat viel Zeit



Spielerisch, da waren sich alle Beteiligten einig, war der Sieg beim "Kleeblatt" kein Glanzstück. Arbeit, das war vielmehr das Stichwort bei den Hanseaten, und dazu passte auch van der Vaarts Malocher-Look. "Wir haben nicht gut gespielt, es war wieder so ein Kampfspiel. Aber das haben wir gut gemacht", sagte der 29-Jährige: "Fürth hat gut gekämpft. Das war ein schwerer Tag, ein richtiger Arbeitstag. Und den werde ich jetzt genießen. Ich habe noch etwas zu tun."

Viel hätte allerdings nicht gefehlt, dann hätte sich van der Vaart nicht mit einem "schönen Gefühl" aus Fürth verabschieden können. Die zu Hause noch tor- und punktlosen Fürther waren dran am nicht unverdienten Ausgleich. HSV-Kapitän Heiko Westermann war das egal. "Es ist einfach schön, dass es aufwärts geht", meinte der Abwehrspieler, fand aber auch kritische Worte: "Vielleicht haben wir es heute ein bisschen zu locker angehen lassen. Wir können nur Erfolg haben, wenn wir hart arbeiten."

Arbeiten, was sonst. In einer zerfahrenen Partie hatte einzig der Treffer von Son etwas mit Fußballkunst zu tun. Er habe gesehen, dass sich in der Fürther Defensive ein Loch auftue, beschrieb der Südkoreaner die spielentscheidende Szene. Dann "habe ich den Ball einfach vorgelegt, bin einfach weitergelaufen und habe einfach geschossen." Er habe ja einfach "sehr, sehr viel Zeit" gehabt.

"Weiter hart arbeiten"



Damit Son und andere Gegner künftig nicht mehr so viel Zeit haben, wird auch Fürth - mit vier Punkten neuer Tabellenletzter - "weiter hart arbeiten", wie SpVgg-Trainer Mike Büskens sagte: "Das ganze Leben ist ein Kampf." Seine Mannschaft habe eine "wahnsinnig engagierte Leistung" gezeigt und in Sachen Spielweise und Auftreten einen Schritt nach vorne gemacht. Das Ergebnis sei daher "bitter" und tue "weh".

Als Ursache dafür, dass der erneut offensiv nicht durchschlagskräftige Aufsteiger zum fünften Mal in Folge sieglos blieb, hatte Büskens "Kleinigkeiten" ausgemacht: "Meine Mannschaft ist selbst zu sehr vielen Möglichkeiten gekommen, aber hat es verpasst, sich zu belohnen." Sowohl Hamburg als auch Fürth bleibt also noch viel Arbeit.