Paolo Guerrero kam im Sommer 2006 vom FC Bayern zum HSV und erzielte in dieser Saison bislang acht Tore
Paolo Guerrero kam im Sommer 2006 vom FC Bayern zum HSV und erzielte in dieser Saison bislang acht Tore

HSV ist zurück in der Spur

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Zum Rückrundenauftakt den FC Bayern mit 1:0 geschlagen. Am 21. Spieltag bei Bayer Leverkusen 2:1 triumphiert. Vor einigen Wochen dachten in Hamburg bereits viele an die Meisterschaft. Was folgte, war die erste Heimniederlage der Saison (1:3 gegen Wolfsburg) und eine 1:4-Pleite beim "Kellerkind" Borussia Mönchengladbach. Prompt fand sich der HSV auf Rang 5 wieder.

Im Achtelfinal-Hinspiel des UEFA-Pokals gegen Galatasaray (1:1) war dem HSV die Verunsicherung ebenfalls anzusehen. Doch das Team von Trainer Martin Jol kam zurück.

Mannschaft zeigte Moral

Durch einen 2:0-Arbeitssieg gegen Cottbus sicherten sich die Norddeutschen zunächst drei wichtige Zähler im Kampf um die Meisterschaft.

Ohne Führungsspieler wie Mladen Petric (Muskelfaserriss) und Piotr Trochowski (Bänderdehnung) trat der HSV nur einige Tage später im Rückspiel des UEFA-Pokals in Istanbul an. Nach irrer Aufholjagd machte der HSV aus einem 0:2 noch ein 3:2 und zog damit ins Viertelfinale ein, wo der englische Vertreter Manchester City auf Jols Truppe wartet.

Nur drei Tage nach dem UEFA-Pokal-Triumph siegte Hamburg bei Schalke mit 2:1 und ist aktuell mit einem Punkt Rückstand auf Spitzenreiter Hertha BSC wieder mittendrin im Meisterschaftsrennen.

Guerreros doppelter "Doppelpack"

Vor allem dank Paolo Guerrero. Mit seinen "Doppelpacks" gegen Istanbul und Schalke schoss er den HSV zurück in die Erolgsspur und bewies, dass er sich dem kroatischen Sturmduo Ivica Olic und Mladen Petric Konkurrenz machen kann.

Nach wie vor spielen die Elbstädter um drei Titel mit. Neben UEFA-Pokal und Meisterschaft steht Hamburg noch im DFB-Pokal-Halbfinale. Gegner dort ist Werder Bremen, gegen das es bei einem Erfolg gegen Manchester City auch im Halbfinale des UEFA-Pokals gehen könnte.

Konstant hält sich der HSV diese Saison auf einem der ersten fünf Plätze auf. Lediglich Punktverluste gegen vermeintlich schwächere Clubs wie Hannover, Bochum, Karlsruhe oder Mönchengladbach brachten den HSV des Öfteren um den Lohn seiner Arbeit.

Gelingt die Revanche?

Am 26. Spieltag erwarten die Hamburger den Tabellennachbarn 1899 Hoffenheim. Erst ein Sieg, sechs Remis und eine Niederlage - die Rückrunden-Bilanz des Herbstmeisters klingt ernüchternd. Der einzige Sieg im Jahr 2009 gelang zum Rückrundenauftakt gegen Energie Cottbus (2:0). Im Februar und März konnte Hoffenheim kein Spiel gewinnen, zuletzt folgten fünf Unentschieden in Serie und der Absturz auf Platz 5.

In der Hinrunde trafen sich beide Clubs noch zum absoluten Topspiel. Der HSV gastierte als Tabellenführer in Hoffenheim. Mit beeindruckendem Offensivfußball spielten die Gastgeber die Norddeutschen - insbesondere in der ersten Hälfte - an die Wand. 3:0 hieß es bereits nach 36 Minuten und auch am Ende. Durch den Erfolg am 9. Spieltag übernahmen die Kraichgauer die Spitze der Bundesliga.

Jarolim: "Gemeinschaftsgefühl als entscheidender Vorteil"

Mit einem Erfolg im Rückspiel kann sich der HSV für die Hinspiel-Schlappe revanchieren und den Aufsteiger bis auf sieben Punkte distanzieren. Sollten die Hamburger allerdings verlieren, würde 1899 bis auf einen Zähler heranrücken.

Ob Toptorschütze Mladen Petric wieder mit von der Partie ist, steht noch offen. "Bei Mladen warten wir weiter ab. Wir können noch nicht sagen, ob er gegen Hoffenheim dabei sein kann", so HSV-Coach Martin Jol. Ebenfalls fraglich ist der Einsatz von Guy Demel. Der Ivorer plagt sich weiter mit einer Muskelverhärtung im Oberschenkel herum.

Kapitän David Jarolim sieht in der anhaltenden Personalmisere, die den HSV schon die ganze Saison begleitet, aber auch einen positiven Ansatz: "Ich habe das Gefühl, dass uns die Situation noch enger zusammenschweißt. Dieses Gemeinschaftsgefühl könnte am Ende sogar ein entscheidender Vorteil sein."

Stefan Reiner