Alexander Hleb (M.) spielt bis zum Saisonende auf Leihbasis für den VfB - der Weißrusse steht bei Champions-League-Gegner FC Barcelona unter Vertrag
Alexander Hleb (M.) spielt bis zum Saisonende auf Leihbasis für den VfB - der Weißrusse steht bei Champions-League-Gegner FC Barcelona unter Vertrag

Hoffnungsschimmer bei der "gefühlten Niederlage"

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Als Christian Gross am 6. Dezember beim VfB Stuttgart Markus Babbel als Trainer ablöste, stand der Champions-League-Teilnehmer in der Tabelle auf Relegationsplatz 16. Die Aufgabe des Schweizers war klar definiert: Klassenerhalt!

Nur neun Spieltage später reisten die Schwaben als zweitbeste Mannschaft der Rückrunde mit neuen Zielen nach Bremen. Der Abstieg ist im "Ländle" kein Thema mehr, im Gegenteil: Ein Europapokalplatz ist in greifbarer Nähe. Zu Borussia Dortmund auf Platz fünf fehlten nur noch fünf Punkte.

"Gefühlte Niederlage"

"Vor ein paar Wochen wären wir mit einem Punkt sicher hoch zufrieden gewesen", gab Sami Khedira nach dem 2:2 an der Weser zu. Aber angesichts der 2:0-Führung zur Pause sprach der U-21-Europameister von einer "gefühlten Niederlage. Wir haben sehr gut gespielt und hätten das 3:0 machen müssen."

Das sah auch Gross so: "Wir haben versäumt, das 3:0 zu machen. Wir waren 70 Minuten lang die bessere Mannschaft; da tut es richtig weh, das 2:0 noch wegzugeben."

Cacau selbstkritisch

Der 55-Jährige nannte keine Namen, aber ein Spieler gab sich nach der Begegnung besonders selbstkritisch.

"Ich hätte zumindest ein Tor machen müssen. Wenn wir 3:0 führen, wären wir auch als Sieger vom Platz gegangen", gestand der zuletzt so treffsichere Nationalstürmer Cacau, der drei Großchancen ausließ, ein. "Wir sind alle sehr enttäuscht."

"Ich komme langsam in Form"

Auch für Alexander Hleb war der Punktverlust eine "große Enttäuschung". Aber der Weißrusse hatte auch Grund zur Freude: In neun Spielen unter Gross war der 28-Jährige neun Mal ausgewechselt worden.

"In meinem Vertrag steht wohl, dass ich nur 60 Minuten spielen darf", hatte der Ballkünstler bereits vermutet und wollte das "nicht als Spaß" verstanden wissen. In Bremen durfte er erstmals seit Amtsantritt des Schweizers beim VfB in der Bundesliga ein Spiel durchspielen.

"Ich komme langsam in Form", so Hleb, der das 1:0 der Stuttgarter vorbereitet hatte.

Hleb "hat mir sehr gut gefallen"

"Bei einem Klassespieler wie Hleb lege ich die Messlatte sehr hoch. Ich erwarte viel von ihm", begründet Gross die Auswechslungen des vom FC Barcelona ausgeliehenen Mittelfeldspielers. "Heute hatte er sehr gute Szenen. Er ist auf einem guten Weg."

Auch Horst Heldt stimmte in die Lobeshymnen ein: "Das ist der Hleb, wie wir ihn uns vorstellen", sagte der VfB-Manager bundesliga.de: "Er hat mir heute sehr gut gefallen."

Jürgen Blöhs