Klaus Augenthaler (r.) spielte 404 Mal für Bayern München in der Bundesliga
Klaus Augenthaler (r.) spielte 404 Mal für Bayern München in der Bundesliga

"Hoffenheims Start hat mich nicht überrascht"

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Ein Aufsteiger, der für Furore sorgt, neue Trainer, die durchgestartet sind und zwei Teams, die noch nicht getroffen haben - so lauten einige der Eckdaten nach drei Spieltagen. bundesliga.de sprach mit Bundesliga-Experte Klaus Augenthaler über seine bisherigen Eindrücke.

bundesliga.de: Herr Augenthaler, was ist bei Ihnen hängengeblieben von den ersten drei Spieltagen?

Klaus Augenthaler: Der Start in die neue Saison verlief spannend, vielversprechend und hatte die eine oder andere Überraschung parat. Hoffenheim legte mit zwei Siegen aus den ersten beiden Spielen einen Traumstart hin. Anderswo ist man dagegen sicher noch nicht da, wo man sein will. Hannover hat einen schlechten Start erwischt und auch der FC Bayern hatte sich sicher andere Ziele gesetzt. Doch die Saison ist noch unheimlich jung. Es kann und wird noch so viel passieren.

bundesliga.de: Wer sind für Sie bislang die Überraschungen?

Augenthaler: Meiner Meinung nach ist die aktuelle Tabelle noch nicht sehr aussagekräftig. Viele Teams müssen sich noch finden. Es wurden ja in den vergangenen Tagen noch einige Neueinkäufe getätigt. Dortmund und Hoffenheim stehen sicher weiter vorne, als das zu einem späteren Saisonzeitpunkt der Fall sein wird. Teilweise hat das auch mit dem Spielplan zu tun. Man muss auch sehen, wer zu Saisonbeginn gegen wen angetreten ist.

bundesliga.de: Wie haben sich die Aufsteiger bislang präsentiert?

Augenthaler: Hoffenheims Start hat mich nicht so sehr überrascht. In Cottbus und daheim gegen Mönchengladbach, da kann man schon Punkte holen und Ralf Rangnicks Team hat das Optimum dabei erreicht. Im Spiel in Leverkusen wurden sie dann auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Gladbach und Köln sind mit den typischen Startschwierigkeiten eines Aufsteigers ins Rennen gegangen.

bundesliga.de: Wie wichtig ist ein gelungener Start in eine neue Saison?

Augenthaler: Ein guter Start - egal, gegen wen man gespielt hat - ist immer unheimlich wichtig. Vor allem für die neuen Trainer. Vereine holen sich Leute ins Boot, die keine Bundesliga-Erfahrung haben oder aus dem Ausland stammen und gehen damit ein gewisses Risiko ein. Wenn dann nach drei Spieltagen nicht die Punkte eingefahren wurden, mit denen man geplant hat, dann kommen eventuell schon die ersten Zweifel auf.

bundesliga.de: Apropos neue Trainer. Welchen Eindruck haben Klinsmann, Klopp und Co. bislang bei Ihnen hinterlassen?

Augenthaler: Die vier neuen Trainer in der Liga und auch Jürgen Klopp haben insgesamt sicher einen guten Start erwischt. Klopp hat aufgrund seiner Bundesliga-Erfahrung sicher einen kleinen Vorteil gegenüber den anderen. Bei Martin Jol bin ich gespannt, wie er die Umstellung von der Premier League auf die Bundesliga meistert. Fred Rutten kommt ja von einem verhältnismäßig kleinen Verein. Auf Schalke herrscht da ein ganz anderes Klima. Das Aus in der Champions-League-Qualifikation war sicher ein kleiner Dämpfer.

bundesliga.de: Nicht gut verliefen die ersten Wochen in Cottbus und Hannover. Wie beurteilen Sie dort die Lage?

Augenthaler: Cottbus und Hannover sind noch ohne Treffer. Sicher haben sich beide Teams den Start anders vorgestellt. Doch noch herrscht da sicher keine Unruhe. Wenn, dann wird diese lediglich von außen hereingebracht.

Das Gespräch führte Sebastian Stoltz