Carlos Eduardo feierte mit Hoffenheim gegen Hannover den achten Saisonsieg
Carlos Eduardo feierte mit Hoffenheim gegen Hannover den achten Saisonsieg

Hoffenheim kann's doch noch

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Sieben Spiele ohne Sieg, zuletzt vier Niederlagen in Folge und 2010 gänzlich ohne Torerfolg - sportlich stand das neue Jahr für 1899 Hoffenheim bisher unter keinem guten Stern.

Es dauerte bis zum 21. Spieltag, an dem die Kraichgauer sich mit dem 2:1 Sieg über Hannover aus der Misere befreiten.

"Führung sehr erlösend"

"Wenn man so lange wie wir nicht gewinnt, ist es sehr wichtig, die Negativserie zu beenden", unterstrich auch Ralf Rangnick die Bedeutung der Partie. "Die Führung war dementsprechend sehr erlösend," sagte der Coach der Hoffenheimer weiter. Bereits nach 35 Minuten erzielte diese Carlos Eduardo. Der brasilianische Ausnahmetechniker beendete damit auch die eigene Flaute. Seit dem 13. Spieltag hatte Eduardo nicht mehr getroffen.

Und auch beim zweiten Treffer der Hoffenheimer stand der quirlige Eduardo im Mittelpunkt des Geschehens. Ein Foul an ihm wurde mit Elfmeter geahndet. Der erfolgreiche Schütze vom Punkt, Sejad Salihovic, zeigte sich nach dem Spiel ebenso erleichtert: "Das gibt wieder Selbstvertrauen. Genau den Schwung müssen wir jetzt mitnehmen."

Ähnliche Lage beim Viertelfinal-Gegner

Vor allem nach Bremen, wo mit Werder am Dienstag ab 20:15 Uhr im Live-Ticker der Titelverteidiger im Viertelfinale des DFB-Pokals auf die Kraichgauer wartet. Wie Hoffenheim wartete auch Bremen lange auf den Erfolg 2010. Und wie die Kraichgauer konnten ebenso die Bremer die Durstrecke am vergangenen Wochenende beenden.

"Die haben genau wie wir gewonnen und sind daher wahrscheinlich ebenso gut drauf," gibt auch Manager Jan Schindelmeiser zu bedenken. Während Rangnick seine Mannschaft ebenfalls eher in der "Außenseiterrolle" sieht, betonte Mittelfeldspieler Salihovic den Siegeswillen der Mannschaft: "Wir fahren da hin, um zu gewinnen."

Personell schwer gebeutelt

Schwierig wird es für Hoffenheim auch werden, weil gegen Hannover erneut drei Spieler - Chinedu Obasi, Andreas Beck und Marvin Compper - verletzungsbedingt ausgewechselt werden mussten. Während bei Compper genau wie bei dem an der Wade verletzten Josip Simunic noch Chancen auf einen Einsatz in Bremen bestehen, haben Beck und Obasi die Reise in den Norden gar nicht erst mit angetreten. Ein Ausfall dieser Leistungsträger ist auch für Hoffenheim nicht einfach zu kompensieren, zumal mit Demba Ba, Tobias Weis und Matthias Jaissle drei weitere Spieler noch nicht wieder zur Verfügung stehen.

Andreas Ibertsberger schätzt die Situation daher als schwierig ein: "Drei Verletzte auf einmal ist schon hart. Aber wir haben einen großen Kader und müssen jetzt beweisen, dass wir das stemmen können." Und auch Salihovic gibt sich kämpferisch: "Ich bin überzeugt davon, dass wir eine sehr gute Mannschaft aufstellen werden."

Für die Hoffenheimer geht es um den erstmaligen Einzug in ein DFB-Pokal Halbfinale. Da ist auch Kapitän Peer Nilsson klar: "Jetzt geht es um etwas ganz Großes." Und dass die Hoffenheimer eine reelle Chance auf einen Auswärtssieg haben, lässt sich kaum bestreiten. "Schließlich", weiß auch Ibertsberger, "hat der Pokal seine eigene Regeln."

Aus Hoffenheim berichtet Daniel Dillmann