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Jannik Vestergaard (l.) und Tarik Elyounoussi bejubeln einen "besonderen Tag". Vestergaard hatte für das entscheidende 2:0 gesorgt (© imago)
Jannik Vestergaard (l.) und Tarik Elyounoussi bejubeln einen "besonderen Tag". Vestergaard hatte für das entscheidende 2:0 gesorgt (© imago)

Hoffenheim feiert "besonderen Tag" - FCA stolz

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Sinsheim - Wie hätte dieser Sonntag für ihn schöner zu Ende gehen können? Boris Vukcevic war zusammen mit seiner Familie zum ersten Mal wieder in der Wirsol Rhein-Neckar-Arena (zur Meldung), 18 Monate nach seinem schweren Autounfall und nur eine Woche nach einem Besuch im Trainingszentrum der TSG 1899 Hoffenheim.

Ostrzolek: "Können schon jetzt stolz sein"

Seine Mannschafskameraden von der TSG machten dem 24-Jährigen, der lange im Koma gelegen hatte und sich langsam auf dem Weg der Besserung befindet, mit dem 2:0-Sieg gegen den FC Augsburg am Sonntagabend ein schönes Geschenk. "Wir freuen uns natürlich, dass es Boris besser geht, da rückt der Fußball etwas in den Hintergrund", sagte TSG-Stürmer Kevin Volland direkt nach dem Abpfiff.

Mit dem Erfolg rückten die Hoffenheimer bis auf zwei Zähler ran an den Tabellenachten aus Augsburg, der sich bei nun fünf Punkten Rückstand auf den Tabellensiebten Mainz 05 bei nur noch vier ausstehenden Spielen nur noch geringe Hoffnungen auf die Teilnahme an der Europa-League machen darf. "Wir können jetzt schon stolz sein auf die Saison", sagte Augsburgs Verteidiger Matthias Ostrzolek: "Jetzt haben wir noch drei Heimspiele und schauen dann was geht."

Das Spiel war ein höchst zuschauerfreundliches Hin und Her zweier auf Sieg gepolter Mannschaften. Die Hoffenheiner nutzten aber zwei ihrer vielen Chancen im Gegensatz zu den Augsburgern, die immer wieder an TSG-Torhüter Jens Grahl scheiterten, der den verletzten Koen Casteels (Schienbeinbruch) ersetzte. "Jens war heute überragend", lobte Volland den Kollegen. Und Augsburgs Trainer Markus Weinzierl sagte: "Spiele werden vor dem Tor entschieden, und da waren wir heute schlechter als der Gegner. Wir haben heute so viele Chancen herausgespielt wie noch nie, nur haben wir sie leider nicht genutzt."

Volland: "Früher hätten wir so ein Spiel vergeigt"

Die Treffer für die Hoffenheimer erzielten Sejad Salihovic, der den Ball nach einem Freistoss aus 22 Metern ins Tor zirkelte (19.) und Innenverteidiger Jannik Vestergaard, der die Kugel im Nachsetzen per Kopf kurz vor der Pause zum 2:0 über die Linie drückte (42.). Die Hoffenheimer spielten in dieser Rückrunde jetzt schon zwei Zähler mehr ein (22) als in ihrer besten Bundesliga-Rückserie 2008/09. Volland analysierte: "So ein Spiel hätten wir in der Vorrunde noch vergeigt, jetzt haben wir uns gefestigt."

Auch TSG-Trainer Markus Gidol war gelöst, nachdem nun auch rechnerisch der Abstieg in Hoffenheim kein Thema mehr ist. Letzte Saison konnte die TSG nach einer Horror-Runde erst in der Relegation den Klassenerhalt feiern. Gisdol sagte: "Heute ist ein besonderer Tag für uns. Jetzt darf sich jeder Fan und auch die Mannschaft ein Bier oder einen Sekt gönnen. Ich werde auch heute Abend zuhause mit meiner Frau und Freunden ein bisschen feiern."

Firmino und Volland nach Brasilien?

Nach einem Jahr unter Trainer dem Gisdol und dem Manager Alexander Rosen sind die Fortschritte der Mannschaft in Hoffenheim deutlich erkennbar. Besonders die positive Entwicklung von Roberto Firmino und Kevin Volland ist augenfällig. Im Gegensatz zu Volland, der noch nicht von einem WM-Interesse von Deutschlands Bundestrainer Joachim Löw berichten kann, freute sich Firmino am Donnerstag über den Besuch von Felipe Scolari, dem Nationaltrainer Brasiliens. Firmino hat sich auch bei Scolari ins Notizbuch gespielt und darf auf eine überraschende WM-Teilnahme hoffen.

Und dass Boris Vukcevic wieder im Stadion war, passte zu dieser gelungenen Woche in Hoffenheim. "Das ist ein Riesending", freute sich auch Torwart Grahl über den Besuch von Vukcevic. Nach seiner überragenden Leistung blieb Grahl bescheiden: "Ich versuche nur, gut zu halten." Gegen Augsburg ist ihm das mit Bravour gelungen.

Aus Sinsheim berichtet Tobias Schächter