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Pierre-Michel Lasogga ist seit Dienstag wieder im Mannschaftstraining des Hamburger SV. Seit Wochen laboriert der 22-Jährige an einer Oberschenkelverletzung (© Imago)
Pierre-Michel Lasogga ist seit Dienstag wieder im Mannschaftstraining des Hamburger SV. Seit Wochen laboriert der 22-Jährige an einer Oberschenkelverletzung (© Imago)

Hoffen auf den Hoffnungsträger

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München - Der Optimismus war in Hamburg schnell dem Realismus gewichen. Nachdem sich die Zufriedenheit über die eigene couragierte Leistung bei der deutlichen 1:4-Niederlage gegen Bayern etwas gelegt hatte, wurde Verantwortlichen, Mannschaft und Umfeld dann doch bewusst, dass die immer noch vorhandenen Chancen auf den Klassenerhalt mehr dem Unvermögen der Konkurrenz denn den eigenen Leistungen geschuldet sind.

Hoffnungsträger Lasogga

"Wenn wir uns sogar mit fünf Niederlagen in Folge auf Platz 16 retten würden, könnten wir darauf nicht stolz sein, und unsere Brust wäre auch nicht besonders breit, aber wir müssten froh sein, es auf diesem Weg schaffen zu können", redete in Hakan Calhanoglu ausgerechnet einer der Jüngsten in der Mannschaft im "kicker" Tacheles, der die Konstellation einer möglichen Niederlage beim Saisonfinale in Mainz schon einmal gedanklich durchspielte.

Calhanoglu ist mit seiner Technik, seinem Spielwitz und seinen Gewaltschüssen aus der Distanz einer der wenigen Lichtblicke beim angeschlagenen Bundesliga-Dino. Zudem baut der HSV auf die Genesung seines treffsichersten Angreifers Pierre-Michel Lasogga. Der bullige Torjäger, der in der laufenden Saison schon zwölf Mal eingenetzt hat, ist von der Leihgabe mit etwaigen Stammplatzchancen zum Hoffnungsträger Nummer eins geworden.

"Pierre wäre sehr, sehr wichtig für die hoffentlich drei letzten Spiele. Er ist robust vorne drin, immer anspielbar und er reißt uns alle mit", sagt Calhanoglu und macht gleichzeitig auch die Abhängigkeit der Mannschaft von ihrem Top-Torjäger deutlich. Ähnlich sieht es Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier: "Wir alle zittern um ihn."

Einsatz entscheidet sich kurzfristig

Ob Lasogga, der sich schon seit Januar immer wieder mit muskulären Problemen im Oberschenkel herumschlägt, im Endspiel in der Mainzer Coface Arena auflaufen kann, wird sich erst gegen Ende der Woche entscheiden. Am Sonntag arbeitete der 22-Jährige noch individuell mit dem Ball und absolvierte Lauftraining mit Athletiktrainer Markus Günther, am Dienstag kehrte er ins Mannschaftstraining zurück.

"Er ist jetzt in der intensiven Belastungsphase", sagt Trainer Mirko Slomka. "Vielleicht steht er schon in Mainz zur Verfügung. Wir werden weiterhin alles dafür tun. Die Entwicklung stimmt uns positiv, dass wir es schaffen." Lasogga selbst übt sich in Zurückhaltung und gibt keine Wasserstandsmeldungen zu seiner Verletzung ab. 

Keine außergewöhnliche Vorbereitung

Ob mit oder ohne Lasogga, der HSV bricht indes keine besonderen Maßnahmen übers Knie, um sich auf den Showdown am Samstag vorzubereiten. Kein Kurztrainingslager, kein Hokuspokus, die gewohnte Umgebung soll die perfekte Spielvorbereitung sein, um das Schneckenrennen im Abstiegskampf doch noch für sich zu entscheiden und den Relegationsplatz fix zu machen.   

Dabei muss die medizinische Abteilung Schwerstarbeit leisten. In Dennis Diekmeier (Oberschenkelverletzung) und Marcell Jansen (Entzündung im linken Knöchel) bangen die Hamburger um zwei Abwehrspieler, die in Mainz dringend gebraucht würden. Etwas besser sieht es derweil bei Johann Djourou aus, der nach einem Muskelfaserriss am Dienstag erstmals wieder am Mannschaftstraining teilnahm und bei optimalem Verlauf eine Option für Samstag sein könnte.

Das wer ist also noch nicht geklärt, das wie dafür schon. "Wir müssen Mainz attackieren wie die Bayern", meint Calhanoglu. Und Heiko Westermann pflichtet bei: "Nur mit dieser Leidenschaft geht es."

David Schmidt