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Nach seinem Kreuzbandriss geht Vedad Ibisevic am Stock
Nach seinem Kreuzbandriss geht Vedad Ibisevic am Stock

"Hoffe nicht, dass Bayern München Meister wird"

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Den Gang an den Krücken hat Vedad Ibisevic schon ganz gut drauf. "Ich habe schon als 15-Jähriger mit den Krücken meines Vaters gespielt, deshalb kann ich das" sagte der verletzte Torjäger von Bundesliga-Spitzenreiter 1899 Hoffenheim, nachdem er am Freitag zu seinem ersten öffentlichen Auftritt im Anschluss an seine Knie-Operation auf das Trainingsgelände des Sensations-Aufsteigers gehumpelt war.

Obwohl die Saison für den Bosnier, der in der vergangenen Woche im Testspiel gegen den Hamburger SV (0:2) in La Manga/Spanien einen Kreuzbandriss erlitten hatte, beendet ist, strahlt der mit 18 Treffern erfolgreichste Torschütze der Hinrunde große Zuversicht aus.

"Die Saison ist vorbei, aber ich schaue nur nach vorne. Ich will gesund zurückkommen. Das wird nicht leicht, aber andere Spieler haben das auch geschafft", erklärte der 24-Jährige.

Torrekord nie ein Ziel

Ibisevic, der bei der Eröffnung der neuen Rhein-Neckar-Arena am Samstag auf der Tribüne sitzen wird, kann seiner Lage sogar etwas Positives abgewinnen. "Jetzt ist endlich Schluss mit dem Gerede über die 40 Tore. Der Rekord von Gerd Müller war ohnehin nie mein Ziel", sagte der Angreifer, der am Mittwoch aus dem St. -Elisabeth-Krankenhaus in Heidelberg entlassen worden war und der nun mit der Rehabilitation im heimischen Sinsheim beginnen will.

Obwohl zahlreiche Experten zuletzt prophezeit haben, dass das komplette Team des Herbstmeisters aufgrund der Verletzung des Top-Torjägers in der Rückrunde am Stock gehen wird, sieht Ibisevic das anders. "Die Mannschaft hat genügend Qualität, um weiter erfolgreich zu sein", sagte der Bosnier, der seinem Team nach wie vor den großen Wurf zutraut: "Ich hoffe nicht, dass Bayern München Meister wird. Ich hoffe, dass es jemand anderes wird..."

Suche nach Ersatz läuft auf Hochtouren

Die Suche nach einem Ersatz für Ibisevic ("Ich habe natürlich Verständnis dafür, dass der Club einen Spieler sucht") läuft derweil auf Hochtouren. Zuletzt wurde rund ein Dutzend Namen aus dem In- und Ausland gehandelt, die allerdings alle nichts mit der Realität zu tun haben sollen.

"Bisher wurde in den Medien nicht ein Name genannt, mit dem wir uns wirklich beschäftigen", erklärte Trainer Ralf Rangnick: "Ich sehe Handlungsbedarf, aber nicht um jeden Preis. Wir suchen einen Spieler, der zu hundert Prozent zu uns passt. Er soll nicht nur für die Rückrunde, sondern auch für die nächste Saison eine Verstärkung darstellen."

Keine Eile

Obwohl die Transferfrist am 31. Januar endet, will Rangnick nichts überstürzen. "Wenn wir keinen Spieler holen, müssen wir eben innerhalb der Mannschaft enger zusammenrücken. Und selbst wenn wir in der nächsten Woche noch einen Spieler holen, wird der wohl nicht beim ersten Spiel gegen Energie Cottbus zum Einsatz kommen", sagte der 50-Jährige.

Der Plan der Hoffenheimer, den Ausfall von Ibisevic notfalls intern zu kompensieren, wird aber immer unrealistischer.

Carlos Eduardo kann auch im Sturm spielen

Eine Option in den Planungen Hoffenheims wäre die Versetzung von Carlos Eduardo vom Mittelfeld in den Angriff gewesen, doch der Brasilianer wurde am Freitag nach seinem Ausraster im Testspiel gegen Hamburger für die ersten zwei Rückrundenspiele gesperrt. Zudem leidet der nigerianische Angreifer Chinedu Obasi weiter an den Nachwirkungen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel und fällt wahrscheinlich beim Rückrundenstart aus.

Für Rangnick ist deshalb klar, dass seine Mannschaft nichts mit dem Titelkampf zu tun haben wird: "Wer angesichts unserer personellen Situation davon spricht, dass wir nach wie vor ein heißer Anwärter auf die Meisterschaft sind, der hat den Sinn für die Realität verloren."