Dieter Hoeneß an seiner neuen Wirkungsstätte in der Volkswagen Arena
Dieter Hoeneß an seiner neuen Wirkungsstätte in der Volkswagen Arena

Hoeneß will Wolfsburg "in der Spitze etablieren"

xwhatsappmailcopy-link

Großer Andrang am Freitagvormittag im Medienraum der Volkswagen Arena: Gut 50 Journalisten, darunter diverse Kamera- und Hörfunk-Teams, waren gekommen, um der offiziellen Vorstellung von Dieter Hoeneß beizuwohnen. Der Vertrag des 57-Jährigen läuft bis zum 30. Juni 2013.

An seinem ersten Arbeitstag stellte sich der neue Vorsitzende der Geschäftsführung des VfL Wolfsburg ausgiebig und geduldig den Fragen den Medien. Mit an seiner Seite saßen Chefcoach Armin Veh sowie der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats Stephan Grühsem.

"Ich bedanke mich sehr für die freundliche Aufnahme und für den herzlichen Empfang", begrüßte Dieter Hoeneß nach dEnde des Blitzlichtgewitters die Runde und brauchte nicht lange, um über sein neues Umfeld bereits ins Schwärmen zu geraten: "Natürlich braucht es noch Zeit, bis ich mir wirklich ein Urteil bilden kann. Aber meine ersten Eindrücke sind wirklich hervorragend. Der VfL Wolfsburg bietet ausgezeichnete Rahmenbedingungen und eine sehr gute Infrastruktur. Ich sehe hier großes Potenzial für gemeinsame erfolgreiche Arbeit, deshalb bin ich sehr froh, hier zu sein und freue mich auf die neue Aufgabe."

Hoeneß will Verein "in der Spitze etablieren"

Was er alles mit dem VfL vorhat und wie genau die Arbeitsteilung mit dem Trainerteam aussehen wird, dies waren die drängendsten Fragen der Journalisten an den neuen Vorsitzenden, der zu Gerüchten um etwaige Neuverpflichtungen darüber hinaus keine Stellung beziehen wollte: "Kommentare zu Personalien lehne ich grundsätzlich ab. Das machen wir erst, wenn wir verkünden, ob wir jemanden holen oder auch nicht."

Ausführlich Auskunft gab Hoeneß stattdessen über seine Vorstellung von der Ausrichtung des Vereins. "Wir wollen mittel- und langfristig Voraussetzungen schaffen, um den VfL in der Spitze der Liga zu etablieren. Das ist sicherlich kein Selbstläufer, darüber sind wir uns im Klaren, aber mit dem starken Partner Volkswagen an unserer Seite haben wir sehr gute Voraussetzungen, um das auch zu schaffen. Außerdem wollen wir uns beispielsweise im Scouting- und Nachwuchsbereich noch breiter aufstellen, denn Nachhaltigkeit ist ein unheimlich wichtiger Faktor."

Chemie mit dem Trainer stimmt

Die Frage nach der Aufgabenverteilung richtete sich neben Hoeneß auch an Armin Veh, der es sich nicht verkneifen konnte, sich selbst noch einmal zu zitieren. "Wie Sie sehen, habe ich die Hosen noch an", lachte der Trainer. "Ich stelle mir das Ganze als klassisches Zusammenspiel zwischen Trainer und Manager vor", wurde Veh dann wieder ernst. "Ich werde also keine Vertragsverhandlungen mehr führen, sondern kann mich auf meine ureigene Arbeit als Trainer konzentrieren. Deshalb ist es gut, dass so ein erfahrener Mann wie Dieter Hoeneß jetzt da ist, wie ich es ja von Anfang an selbst angeregt hatte. Ich freue mich ehrlich auf die Zusammenarbeit. Und wenn ich das sage, dann stimmt das auch so; das ist in keiner Weise geheuchelt."

Und Hoeneß ergänzte: "Genau das war mir bei unserem ersten Treffen wichtig, nämlich herauszuhören, dass Armin Veh ehrlich dahinter steht. Nun bin ich absolut sicher, dass die Chemie zwischen uns stimmt - da wird es überhaupt keine Probleme geben."

Saisonziel: Internationales Geschäft

Blieb noch die Frage nach seinem Eindruck von der Mannschaft. "Viele Trainingseinheiten habe ich natürlich noch nicht gesehen, aber ich habe mich dem Team inzwischen vorgestellt und weiß auch so um das gewaltige Potenzial, das noch in ihm steckt", sagte Hoeneß. Was noch verbesserungswürdig sei, darüber wäre er sich mit dem Trainer schnell einig gewesen, nämlich die Arbeit in der Defensive.

Gerade weil es in der Hinrunde oft sehr eng zugegangen wäre, formulierte auch Hoeneß nichtsdestotrotz das ursprüngliche Saisonziel noch einmal neu. "Sechs Punkte sind kein Pappenspiel, trotzdem aber muss es unser Ziel sein, das internationale Geschäft noch zu erreichen. In der Rückrunde wollen wir noch mal attackieren. Und kurzfristig", so Hoeneß die Ärmel aufkrempelnd, "lautet unser Ziel, in Stuttgart zu gewinnen."