Nach exakt 100 Tagen ist er zurück: Bastian Schweinsteiger (l.). Der Nationalspieler gab beim 5:0-Sieg gegen den HSV sein Comeback (© Imago)
Nach exakt 100 Tagen ist er zurück: Bastian Schweinsteiger (l.). Der Nationalspieler gab beim 5:0-Sieg gegen den HSV sein Comeback (© Imago)

Höhepunkt Schweinsteiger-Comeback

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Hamburg - Eine ausgeglichene Partie sah beim 5:0 des FC Bayern München über den Hamburger SV im Viertelfinale des DFB-Pokals nur der Greenkeeper der Hanseaten. Ansonsten sahen die 57.000 in der ausverkauften Imtech Arena eine äußerst einseitige Partie.

Guardiola lobt HSV-Fans

Das Geschehen fand beinahe ausschließlich in der Hälfte der Gastgeber statt, in der sich bis auf Bayern-Keeper Manuel Neuer die übrigen 21 Akteure einfanden. So wurde der Rasen auf beiden Hälften des Platzes gleich belastet.

"Wir haben gegen einen übermächtigen Gegner gespielt. Wir waren von der ersten Sekunde in die Defensive gedrängt", erkannte HSV-Sportdirektor Oliver Kreuzer die Überlegenheit des Rekordmeister an.

An den Nord-Süd-Gipfel vom Anfang der 80er Jahre, als der HSV und der FC Bayern zwischen 1981 und 1985 am Ende der Saison jeweils zweimal die Meister-Schale in die Höhe stemmten, erinnerten an diesem Mittwochabend nur die Fans.

Die Hamburger unterstützten ihre Mannschaft über 90 Minuten "phantastisch", wie selbst Bayern-Coach Pep Guardiola lobend feststellte. Und die Anhänger der Müncher aus dem Norden erfreuten sich am Rasenschach ihrer Helden und über fünf Tore.

Schweinsteiger zurück

Der größte Applaus aber brandete auf, als in der 65. Minute Bastian Schweinsteiger exakt 100 Tage nach seinem letzten Pflichtspiel-Einsatz beim 1:0 im Champions-League-Spiel bei Viktoria Pilsen in die Elf zurückkehrte.

"Schön, dass Schweini wieder auf dem Platz stand", freute sich nicht nur Neuer über die Rückkehr seines Nationalmannschaftskollegen. Mitspieler Arjen Robben ergänzte: "Es ist gut, dass Basti wieder da ist. Wir stehen vor vielen Englischen Wochen mit wichtigen Spielen in der Bundesliga und der Champions League, da ist jeder Spieler, der fit ist, ein Vorteil."

Guardiola warnte vor dem HSV

Spiele, an die Guardiola vor dem Nord-Süd-Duell keinen Gedanken verschwendete. Der Coach hatte seine Mannschaft vor dem HSV gewarnt. "Es wäre der größte Fehler, wenn wir auf die Bundesliga-Tabelle schauen. Wir können keinen Titel gewinnen, aber einen verlieren", so der Spanier.  "Für uns ist das das wichtigste Spiel. Wir haben eine große Gelegenheit, den nächsten Schritt Richtung Berlin zu machen." Gedanken an die kommenden Aufgaben am Samstag gegen Freiburg (ab 15 Uhr im Live-Ticker) und den FC Arsenal am 19. Februar waren verboten.

Worte, die sich das Team zu Herzen nahm. "Jetzt wollen wir auch ins Finale", gab Robben nach dem Spiel den Weg vor. Und Neuer wischte die Frage, ob der FC Bayern angesichts der immer neue Rekorde brechenden Erfolgsserie nicht langsam Gefahr laufe, dass sich ein gewisser Sättigungsgrad einstelle, rigoros vom Tisch.

"Rekorde kommen von ganz allein"

"An Rekorde denke ich nicht. Wir wollen alle Spiele gewinnen. Rekorde kommen da von ganz allein", so der Nationaltorwart, der aber auch zugab, dass die "Rekorde natürlich noch eine zusätzliche Motivation" seien.

Wenn die Bayern weiter auf diesem Niveau spielen, werden sie noch einige Rekorde brechen und bestehende wöchentlich verbessern. Und die Platzwarte dürfen sich zumindest über die gleichmäßige Abnutzung des von ihnen gepflegten Geläufs freuen.

Aus Hamburg berichtet Jürgen Blöhs