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Nach dem 2:1 im Relegations-Hinspiel bei Hertha BSC brachen bei Fortuna Düsseldorf alle Dämme. Dennoch wollen die Rheinländer das Rückspiel nicht zu euphorisch angehen und...
Nach dem 2:1 im Relegations-Hinspiel bei Hertha BSC brachen bei Fortuna Düsseldorf alle Dämme. Dennoch wollen die Rheinländer das Rückspiel nicht zu euphorisch angehen und...

Hochkonzentrierte Fortuna will alles klar machen

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Düsseldorf/Berlin - Geheimer Empfang im Rathaus? Riesenparty in der Arena? Konzert der "Toten Hosen"? Ganz Düsseldorf plant die Aufstiegsfeier - nur die 22 Fortuna-Spieler und der Trainer wollen nichts, wirklich ganz und gar nichts davon wissen. "Wenn einer denkt, wir wären aufgestiegen, dem springe ich seitlich ins Knie!", droht Kapitän Andreas Lambertz vor dem Relegations-Rückspiel gegen Hertha BSC am Dienstag (ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Kämpferische Hertha

Es gehe ihm, fügte Lambertz hinzu, "tierisch auf den Sack, dass alle schon denken, wir sind bereits in der Bundesliga". Dennoch: Nach dem 2:1 im Hinspiel ist die Riesenchance auf die Bundesliga-Rückkehr nach 15 Jahren da. Das Denkmal Otto Rehhagel soll gestürzt werden. Damit wäre der Sack zu.

Und wie das eben so ist: Beide Trainer beteuern, es sei noch alles offen, allerdings aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Rehhagel ("Es ist noch nichts gelaufen") aus der Sicht des Hinspiel-Verlierers, der irgendwie versuchen muss, die Hoffnung am Leben zu halten. Norbert Meier ("Gelaufen ist noch nichts") aus der Sicht des Siegers, der irgendwie versuchen muss, die schäumende Euphorie zu dämpfen. "Morgen früh geht die Sonne auf. Alles andere ist spekulativ", sagte er am Montag und kündigte scherzhaft an, seinen Spielern ein "Gute-Nacht-Lied zu singen, damit alle gut schlafen".



Es wird Meier sicher einigermaßen zuwider gewesen sein, dass die Fortuna-Mannschaft nach dem Hinspiel auf dem Düsseldorfer Flughafen mit einer Wasserfontäne begrüßt wurde - ein Empfang für Helden. "Was soll das? Wir haben nichts erreicht!", hatte Lambertz, das Urgestein, das von der 4. Liga in die Bundesliga durchmarschieren könnte, gezischt. "Abstiegsberliner" in Bäckereien, Diskussionen über die mangelnde Kapazität des Rathausplatzes - das alles könnte den Bruder Leichtfuß wecken, befürchten viele.

Und das hoffen auch viele. In Berlin. Dort jedenfalls lasse sich "keiner hängen", sagte Rehhagel, "wir haben immer noch die Möglichkeit, in der Bundesliga zu bleiben." Manager Michael Preetz hat beobachtet, dass die Stimmung im Team seit Donnerstag von "sehr enttäuscht zu sehr kämpferisch gekippt ist".

Düsseldorf setzt auf "kontrollierte Defensive"



"Es ist erst Halbzeit", sagt Preetz: "Wir wissen, dass wir in der Vergangenheit auswärts sehr oft stärker waren als zuhause." Allerdings war Düsseldorf auch zuhause eine Macht in dieser Saison, eine Niederlage in 17 Spielen ist eine Liga-Bestmarke. Die ESPRIT arena "wird brennen", wie einige Spieler unisono ankündigen, alle Karten sind verkauft. Und selbst Meier erlaubte sich doch noch einen kleinen Blick nach vorn: "Beim Aufstieg wäre die Stadt voller Glückseligkeit. Das haben sich die Fans auch verdient."

Als Abwandlung von Rehhagels kontrollierter Offensive plant Meier eine "kontrollierte Defensive": "Wir wollen gut stehen, wenig zulassen und nicht euphorisch nach vorne rennen."