"Er ist der intelligenteste Spieler, den ich je trainiert habe", sagt Bayern-Coach Pep Guardiola (l.) über Philipp Lahm
"Er ist der intelligenteste Spieler, den ich je trainiert habe", sagt Bayern-Coach Pep Guardiola (l.) über Philipp Lahm

Die Highlights der Saison

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Wichtigster Spieler: Philipp Lahm

Es gibt nicht viele Spieler in der Mannschaft von Pep Guardiola, die von der Rotation des Spaniers verschont bleiben. Eine dieser Ausnahmen ist Bayern-Kapitän Philipp Lahm. Der gelernte Rechtsverteidiger kam in der Saison 2013/14 häufiger im defensiven Mittelfeld denn auf seiner Stammposition zum Einsatz. Dennoch: Egal auf welcher Position, der vielseitige Nationalspieler meisterte die ihm aufgetragenen Aufgaben mit Bravour. Lahm war immer stark ins Spiel eingebunden, hatte pro Spiel im Schnitt 94 Ballkontakte und leistete sich die wenigsten Fehlpässe aller Bundesliga-Spieler. Guardiola adelte den 30-Jährigen bereits wenige Tage nach seinem Amtsantritt als "intelligentesten Spieler, den ich je trainiert habe". Eine beeindruckende Aussage, wenn man bedenkt, dass der ehemalige Trainer des FC Barcelona Spieler wie Messi, Xavi oder Iniesta unter sich hatte.

Aufsteiger der Saison: Rafinha

Zu den großen Gewinnern unter Pep Guardiola zählt Rafinha. Der Rechtsverteidiger profitierte von den taktischen Veränderungen des neuen Bayern-Trainers und der Versetzung Lahms in das defensive Mittelfeld. Dabei sahen viele Experten den 28 Jahre Jahre alten Rafinha schon auf dem Abstellgleis. Kein Wunder, denn in der Triple-Saison 2012/13 kam der Brasilianer nur in 13 Spielen zum Einsatz. Ex-Coach Jupp Heynckes vertraute - anders als Guardiola - auf Javier Martinez im defensiven Mittelfeld und setzte Lahm als Rechtsverteidiger ein. Dank der taktischen Umstellungen und der Versetzung Lahms in die Zentrale vor der Abwehr erlebte Rafinha unter dem neuen Trainer seinen zweiten Frühling. In der Saison 2013/14 spielte er 28 Mal und stand davon 25 Mal in der Startelf. Sogar der Traum von der Rückkehr in die brasilianische Nationalmannschaft verwirklichte sich: Anfang März in Südafrika spielte er erstmals seit sechs Jahren wieder für die Selecao.

Tor der Saison: Thiago gegen den VfB

Zugegeben, bei den 94 Toren, die der FC Bayern in der abgelaufenen Spielzeit erzielt hat, ist die Auswahl groß und die Entscheidung dementsprechen schwer. Doch ein Treffer ragte heraus, nämlich der von Guardiolas Wunsch-Spieler Thiago. Im Nachholspiel des 17. Spieltags stand es in der 93. Minute 1:1 und es sah so aus, als könnte der VfB Stuttgart dem deutschen Rekordmeister ein Unentschieden abtrotzen. Aber dann hob Thiago nach einer Rafinha-Flanke im Stuttgarter Strafraum ab und drosch den Ball per Seitfallzieher in die Maschen (Video-Spielbericht).

Das bleibt hängen: Guardiola tüftelt weiter

Trotz der frühesten Deutschen Meisterschaft aller Zeiten und des Gewinns des DFB-Pokals gegen den Erzrivalen Borussia Dortmund ist die Stimmung im Bayern-Lager nicht so ausgelassen und überschwänglich, wie sie eigentlich sein sollte. Zu schwer wiegt das erschreckend deutliche Ausscheiden gegen Real Madrid in der Champions League. Vor allem Pep Guardiola musste seine Idee des kompromisslosen - und in diesem Fall wenig ertragreichen - Ballbesitz-Fußballs immer wieder verteidigen. In der Sommerpause hat der Trainer nun die Zeit, mit seinen Schützlingen an taktischen Feinheiten zu feilen, damit sie seine Spielphilosophie weiter verinnerlichen. Denn eines ist sicher: Der Spanier sieht immer eine Möglichkeit, seine Mannschaft weiter zu verbessern. 

Tops

    Auswärts haben die Münchner mit 46 Toren einen neuen historischen Rekord aufgestellt (bisher Bremen mit 43 Toren).

    Der FC Bayern hat in dieser Saison 22 seiner 29 Siege mit mindestens zwei Toren Differenz eingefahren und damit den eigenen Saisonrekord aus dem Vorjahr eingestellt.

    Claudio Pizarro erzielte am 34. Spieltag gegen Stuttgart das 17. FCB-Jokertor in dieser Saison - der Bundesliga-Rekord von Bremen (2006/07) wurde damit eingestellt.

    Bayern hatte die beste Offensive (94 Tore) und die beste Defensive (23 Tore).

    Bayern blieb an den ersten 28 Spieltagen ohne Niederlage - neuer Bundesliga-Rekord.

Flops

    Der FCB nutzte nur 46 von 88 Großchancen - immerhin fünf Teams waren effektiver. Absolut gesehen vergaben die Bayern die meisten Großchancen aller Teams (42).

    Bayern schoss nur sechs Kontertore - nur drei Teams weniger.

    Nur fünf Mal traf Bayern mit Weitschüssen - nur drei Teams seltener.

    Bayern bestritt die wenigsten Zweikämpfe aller Bundesligisten (6.692).

    Nur jeder 35. Ecke führte zu einem Tor (sieben von 242) - sieben Teams waren effektiver.

David Meininger