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Guus Hiddink steht beim FC Chelsea hoch im Kurs
Guus Hiddink steht beim FC Chelsea hoch im Kurs

Hiddink soll Chelsea helfen

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Als "Doppel-Agent" in Moskau und London soll Weltenbummler Guus Hiddink den FC Chelsea zurück zum Erfolg führen. Der russische Nationaltrainer wird aller Voraussicht nach zumindest für eine Übergangszeit den Spagat zwischen England und Russland wagen und bei den "Blues" die Nachfolge des entlassenen Luiz Felipe Scolari antreten.

Nachdem der Club des deutschen Nationalmannschafts-Kapitäns Michael Ballack offensiv um Hiddink geworben hatte, machte der russische Verband RFS den Weg für ein Doppel-Engagement des Niederländers frei. "Wir sehen darin kein Problem. Der Zeitplan des Nationalteams erlaubt es, dass Guus beide Posten gleichzeitig innehat", sagte RFS-Generalsekretär Alexej Sorokin der Nachrichtenagentur Reuters.

"Chelsea ist ein besonderer Club"

Chelsea hatte nach dem Rauswurf von Scolari die Aufnahme von Verhandlungen mit Hiddink, der ein Intimus von Chelsea-Boss Roman Abramowitsch ist, bestätigt. "Chelsea ist für mich ein besonderer Club, weil ich ein gutes Verhältnis zum Clubbesitzer habe. Ich will dem Verein in dieser Situation gerne helfen", sagte Hiddink, der allerdings betonte, sich nur ein Engagement "für zwei oder drei Monate" vorstellen zu können.

Der 62-Jährige befindet sich derzeit mit den Russen im Trainingslager in der Türkei. "Das ist eine außergewöhnliche Situation. Würde es sich um einen anderen Club als Chelsea handeln, würde ich sofort nein sagen", sagte Hiddink, nachdem er bereits mit der Chelsea-Führung telefoniert hatte. Man habe Gespräche geführt - allerdings noch ohne eine endgültige Lösung.

Chelsea hat beim russischen Verband angeklopft

Chelsea hatte eigens die Erlaubnis beim russischen Verband eingeholt, mit Hiddink zu verhandeln. Am Montag hatten die Londoner die Zusammenarbeit mit Scolari beendet. Der Brasilianer hatte sein Amt erst im Sommer angetreten, fiel mit seiner Mannschaft im Titel-Kampf aber auf Platz 4 zurück.

"Der Traumjob wird zum Albtraum", schrieb mahnend der Daily Mirror über das Amt bei Chelsea. Allein der Rausschmiss von Scolari samt seines Trainerstabes soll die "Blues" zwischen 12 und 18 Millionen Euro kosten. Für die vorzeitige Entlassung von Jose Mourinho, Avram Grant und Scolari müsse der Verein von Michael Ballack nach Schätzungen von Fachleuten bis zu 58 Millionen Euro an Abfindungen zahlen.

Nicht nur Berater

Hiddink will bei Chelsea nicht nur als Berater agieren, sondern müsste nach eigener Einschätzung schon Tag für Tag beim Team sein. Die russische Mannschaft wolle er aber weiterhin betreuen, vor allem bei Spielen der Qualifikation zur WM 2010 in Südafrika. "Als ich diesen Job in Russland übernahm, wusste ich, dass die Aufgabe Zeit kosten würde. Und die Mission ist noch nicht beendet."

Hiddink verwies darauf, dass er bereits in früheren Jahren zwei Trainerjobs gleichzeitig mit Erfolg ausgeübt habe. So war er zur selben Zeit Trainer der australischen Nationalmannschaft sowie des niederländischen Erstligisten PSV Eindhoven. Australien führte er zur WM-Endrunde 2006 nach Deutschland. 2002 erreichte er bei der WM mit Co-Gastgeber Südkorea das Halbfinale. "Ich kenne die Situation und weiß, was da auf mich zukommt."