Jupp Heynckes (r.) beschließt mit dem Titel Welttrainer 2013 seine lange Karriere auf perfekte Art und Weise
Jupp Heynckes (r.) beschließt mit dem Titel Welttrainer 2013 seine lange Karriere auf perfekte Art und Weise

Heynckes: "Wertvollste, individuelle Ehrung"

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Zürich - Jupp Heynckes ist Welttrainer des Jahres 2013. Der ehemalige Bayern-Trainer landete vor Dortmunds Coach Jürgen Klopp und Sir Alex Ferguson (bis Juni 2013 bei Manchester United).

Im exklusiven Gespräch mit bundesliga.de spricht er über seine Ehrung, den 3. Platz von Franck Ribery und verrät, wen er noch gerne in der Weltelf gesehen hätte.

bundesliga.de: Was bedeutet für Sie, als weltbester Trainer des Jahres ausgezeichnet zu werden?

Jupp Heynckes: Es ist eine große Ehre, eine besondere Auszeichnung, weil sie am Ende meiner Karriere kommt. Ich freue mich sehr darüber. Es handelt sich ja um die wertvollste individuelle Ehrung. Aber ohne meine Mannschaft und unseren tollen Zusammenhalt hätte ich es ganz sicher nicht schaffen können.

bundesliga.de: Was war ihre unmittelbare Reaktion?

Heynckes: Ich bin nicht mehr in dem Alter fürs Jubeln, aber vor fünf oder zehn Jahren wäre ich sicherlich an die Decke gesprungen.

bundesliga.de: Ein Wort zu Sir Alex Ferguson?

Heynckes: Er hat eine fantastische Arbeit bei Manchester United geleistet. So lange bei einem europäischen Spitzenverein zu bleiben, ist aller Ehren wert. Ich ziehe meinen Hut vor ihm.

bundesliga.de: Und BVB-Trainer Jürgen Klopp? Er hat Ihnen schon vor der Wahl gratuliert.

Heynckes: Ich weiß, dass es von ihm herzlich gemeint war. Ich hätte gern mit ihm noch ein paar Worte gewechselt. Er war stets ein korrekter Kollege. Ich hätte ihm gerne gesagt, dass er jung ist und in Zukunft da oben stehen wird, wo ich jetzt stehe. Er hat ja noch Zeit.

bundesliga.de: Haben Sie Mitleid mit Franck Ribery (Reaktionen zur FIFA-Gala)?

Heynckes: Franck wird sich schnell davon erholen, denn er wird auch in diesem Jahr mit dem FC Bayern Großes leisten. Davon bin ich fest überzeugt. Aber es ist schade, dass er nicht den Ballon d'Or gewonnen hat, denn er hätte ihn nach diesem fantastischen Jahr verdient. Aber auch andere Bayern-Spieler hätten ihn verdient, wie etwa Philipp Lahm, der seit mehreren Jahren konstant weltklasse spielt.

bundesliga.de: Wussten Sie, dass er Dritter geworden ist?

Heynckes: Er ist Dritter geworden? Das wusste ich nicht. Ich war fest davon ausgegangen, dass er Zweiter geworden ist. Das überrascht mich sehr. Aber es sind Dinge, die man im Leben respektieren muss. Als Europas Fußballer des Jahres war es bereits eine tolle Sache. Es ist aber sehr schade, dass er nicht Weltfußballer wurde. Das hätte ich ihm wahnsinnig gegönnt.

bundesliga.de: In der Welt-Elf sind drei Bayern-Spieler und vier Barca-Spieler. Zu Recht?

Heynckes: Es ist schon mal gut, dass der FC Bayern so viele Spieler in der Auswahl hat. Es ist verdient, wie sie letzte Saison Fußball gespielt haben. In der Bundesliga hatte eine Mannschaft noch nie so imponierend gespielt. Aber ich gebe zu, dass ich in dieser Elf noch gern Arjen Robben und Thomas Müller gesehen hätte. Auch Dortmunder wie Robert Lewandowski oder Ilkay Gündogan hätten meiner Meinung nach dazu gezählt.

bundesliga.de: Wird der FC Bayern erneut Deutscher Meister?

Heynckes: Davon gehe ich aus. Dieses Team hat sich mit Mario Götze und Thiago Alcantara toll verstärkt, dazu kommt Robert Lewandowski im Sommer. Der FC Bayern ist eine Weltmacht.

Aus Zürich berichtet Alexis Menuge

XL-Galerie: Die große Karriere von Jupp Heynckes