Stefan Kießling (l., hier gegen Bochums Milos Maric) führt mit 13 Treffern weiterhin die Torjägerliste an
Stefan Kießling (l., hier gegen Bochums Milos Maric) führt mit 13 Treffern weiterhin die Torjägerliste an

Heynckes vor neuer Super-Serie

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Die Erfolgsserie hält an: Bayer Leverkusen ist auch nach dem 21. Spieltag weiterhin die einzige Mannschaft in der Bundesliga ohne Niederlage und führt die Tabelle vor dem nun punktgleichen FC Bayern München an.

Während diese souverän beim amtierenden Meister Wolfsburg gewannen, musste sich die Elf von Trainer Jupp Heynckes mit einem 1:1-Unentschieden beim VfL Bochum begnügen.

Heynckes: "Da lässt man auch mal Punkte liegen"

Leverkusen wusste im rewirpowerSTADION allerdings keineswegs so zu überzeugen wie an den vergangenen Wochenenden, als die "Werkself" stets souverän die Angriffe der Bayern gekontert hatte. Auf dem Rasen konterte am Samstag nämlich der VfL. Nach der Bayer-Führung unmittelbar vor dem Pausenpfiff durch Eren Derdiyok glich Zlatko Dedic zum Endstand aus (68.).

Heynckes analysierte das Spiel nüchtern: "Wir haben zum ersten Mal ein Tor durch einen Konter bekommen. Solche Chancen darf man natürlich nicht zulassen." Einen Vorwurf macht der Trainer seinem Team jedoch nicht. "Die Mannschaft spielt die ganze Saison über so gut, da passiert es auch, dass man mal Punkte liegen lässt", so der Bayer-Coach.

Neuer persönlicher Rekord möglich

Und weil in Bochum eben letztlich noch ein Zähler herauskam, dauert die unglaubliche Erfolgsserie des Trainerveteranen Heynckes weiterhin an. Saisonübergreifend - in der Vorsaison trainierte er in den letzten fünf Spielen den FCB und 2006/07 reichte es bei seinem letzten Spiel mit Gladbach zu einem 0:0 - ist er nunmehr seit 27 Spielen ungeschlagen, in denen er 15 Siege und 12 Unentschieden feierte. Noch eine Partie fehlt dem 64-Jährigen, um seine persönliche Bestmarke zu übertreffen. Die datiert aus den Spielzeiten 1987/88 und 1988/89 mit Bayern München.

Zum Bundesliga-Rekord von HSV-Legende Ernst Happel ist es aber noch weit. Der österreichische Erfolgscoach hatte zwischen 1982 und 1983 insgesamt 36 Mal in Folge mit dem Hamburger SV nicht verloren.

Top-Leistungen in allen Mannschaftsteilen

"Wegen des Punktverlustes bricht keine Krise aus. Wir sind zu Recht da oben", zeigte sich Rene Adler unbeeindruckt. Das Selbstbewusstsein lässt sich mit Fakten untermauern. Leverkusen ist als einzige Mannschaft unbesiegt, stellt die beste Offensive (46 Tore) und die zweitbeste Abwehr (erst 17 Gegentreffer) der Liga.

Hinter diesen trockenen Zahlen verbirgt sich eine Vielzahl an Gesichtern in der Leverkusener Mannschaft. Torwart Adler ist auf dem besten Weg, sich mit seinen konstanten Top-Leistungen den WM-Stammplatz zu sichern. In der Innenverteidigung entpuppt sich der finnische Hüne Sami Hyypiä als Stürmerschreck der Liga und reißt seinen Kollegen Manuel Friedrich jedes Mal zu Top-Leistungen mit.

Im Mittelfeld wurden die langen Ausfälle von Kapitän Simon Rolfes und Renato Augusto problemlos von Spielern wie Tranquilo Barnetta, Arturo Vidal und dem furios aufspielenden Toni Kroos aufgefangen. Stefan Kießling und Eren Derdiyok knüpfen im Angriff an die Top-Leistungen des frisch genesenen Patrick Helmes aus der vergangenen Saison mühelos an. Junge Spieler wie Michal Kadlec, Stefan Reinartz und Daniel Schwaab erfüllen die ihnen zugedachten Rollen mustergültig.

Mit mehr Energie die Spitze verteidigen

Am nächsten Spieltag empfangen die Rheinländer den VfL Wolfsburg. Die Chancen, weiter ungeschlagen an der Tabellenspitze zu bleiben, stehen gut. Noch nie hat Leverkusen zuhause gegen Wolfsburg verloren. Daran soll sich auch am kommenden Samstag nichts ändern.

"Wir wollen gewinnen und Tabellenführer bleiben. Dafür müssen wir aber noch energischer auftreten als in Bochum", kündigte Adler mutig an.

Aus Bochum berichtet Vera Schmidt