Tränen bei Anthony Modeste, der sich mit dem 1. FC Köln 2016/17 am letzten Spieltag für den Europapokal qualifiziert - © © imago / Eibner
Tränen bei Anthony Modeste, der sich mit dem 1. FC Köln 2016/17 am letzten Spieltag für den Europapokal qualifiziert - © © imago / Eibner

Bundesliga-Historie: Herzschlagfinale um die Europapokal-Teilnahme

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Köln - Lukrative Reisen im internationalen Geschäft oder doch unter der Woche frei? Mitunter entscheidet sich die Teilnahme im Europapokal erst in buchstäblich allerletzter Sekunde. Auch diesmal wird es am 34. Spieltag wieder einmal mächtig spannend, wer sich für die Champions League qualifiziert, wer in der Europa League antritt und wer letztlich leer ausgeht. bundesliga.de hat vier der spektakulärsten Entscheidung um den Europapokal in der Bundesliga-Geschichte zusammengestellt.

2016/17: Das Europapokal-Comeback des 1. FC Köln

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Schon in der Vorsaison kam es zu einem spannenden Endspurt um Europa. Nach dem 33. Spieltag hatten noch Hertha BSC (49 Punkte), der SC Freiburg (48) und der 1. FC Köln (46) Ambitionen auf die Plätze fünf und sechs. Der große Gewinner am letzten Spieltag kam aus dem Rheinland: Der FC bezwang Mainz 05 souverän mit 2:0, während Freiburg (1:4 in München) und Berlin (2:6 gegen Leverkusen) verloren. Die Konsequenz: Die Kölner durften über die erste Europapokal-Teilnahme seit 1992 jubeln, Hertha BSC war ebenfalls für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert. Der SC Freiburg musste dagegen eine Woche zittern: Erst nach dem Pokalsieg von Borussia Dortmund stand die Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation fest.

Video: Köln, Berlin und Freiburg schaffen es nach Europa

1997/98: Bremen rutscht am letzten Spieltag ab

Bereits in der Saison 1997/98 kam es am letzten Spieltag zu Gedränge um die Europapokal-Plätze. Auf Platz vier lag mit 50 Zählern Bremen (als einziges Team aus dem Vierkampf mit negativer Tordifferenz), dicht gefolgt von Schalke und Stuttgart mit je einem Punkt Abstand und Hansa Rostock auf Rang sieben. Zwischen Werder und dem VfB kam es zudem am 34. Spieltag zu einem direkten Duell um Rang vier. Dieses entschieden die Stuttgarter mit 1:0 für sich und konnten so den vierten Platz erobern. Für Schalke und Rostock war damit vor dem Spieltag auch klar, mit einem Sieg würden sie an Bremen oder Stuttgart vorbeiziehen (im Falle eines Unentschiedens zwischen Bremen und Stuttgart sogar an beiden). Beide erfüllten diese Aufgabe pflichtbewusst, Schalke besiegte Bielefeld (2:1) und Rostock schlug den KSC (4:2), so wurden die Bremer durchgereicht auf Rang sieben.

1999/2000: Fünfkampf um die internationalen Plätze

Gleich einen Fünfkampf um den Einzug in den Europapokal gab es im Mai 2000 zwischen Platz vier und acht. Kurios: Alle fünf Vereine hätten theoretisch am Ende der Saison auf Rang fünf landen können, mit unterschiedlichen Ausgangslagen: Für 1860 München, Hertha BSC und Kaiserslautern ging es um Rang vier, für Bremen und Stuttgart war bis Rang fünf alles möglich. 1860 reichte ein Unentschieden gegen Kaiserslautern (1:1) am letzten Spieltag, um den vierten Platz zu verteidigen, da Konkurrent Berlin zeitgleich mit 0:3 gegen Borussia Dortmund verlor. Aufgrund des Unentschiedens zogen die Lauterer an Berlin vorbei, tiefer fielen die Berliner allerdings nicht, da die in Schlagdistanz liegenden Stuttgarter über ein 3:3 gegen Absteiger Bielefeld nicht hinauskamen. Werder Bremen fiel durch ein 1:3 bei Bayern München noch auf Rang 9 zurück, wurde sowohl von Stuttgart als auch von Wolfsburg überholt.

Mit einem 7:0-Sieg am letzten Spieltag 2007/08 katapultiert sich der HSV um Paolo Guerrero auf Rang vier - © imago / Sven Simon

2007/08: HSV ballert sich auf Platz vier

Vier Teams punktgleich vor dem letzten Spieltag, allesamt im Rennen um den Europapokal? In der Saison 2007/08 gingen Leverkusen, Hamburg, Wolfsburg und Stuttgart mit dieser Ausgangslage in das entscheidende Wochenende der Spielzeit. Klar war: Für einen der oberen Plätze muss zwingend ein Sieg her – je höher, desto besser. Das ließ sich der HSV nicht zwei Mal sagen und zerlegte den Karlsruher SC nach allen Regeln der Kunst mit 7:0. Wäre allerdings gar nicht nötig gewesen, denn Leverkusen verlor zeitgleich gegen Vizemeister Bremen mit 0:1. Auch der 4:2-Erfolg des VfL Wolfsburg in Dortmund reichte nicht, um den Rothosen noch gefährlich werden zu können. Stuttgart trennte sich 2:2 von Arminia Bielefeld, zog zwar noch an Leverkusen vorbei, beendete die Saison aber letztendlich auf Rang sechs. Der VfB musste in den UI Cup, Leverkusen ging leer aus.