19.04. 18:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 16:30
21.04. 13:30
21.04. 15:30
21.04. 17:30
Gut gespielt, aber wieder verloren: Gegen die Top-Teams der Liga gab es für Hertha BSC bislang nichts zu erben
Gut gespielt, aber wieder verloren: Gegen die Top-Teams der Liga gab es für Hertha BSC bislang nichts zu erben

Hertha: Lob ernten und Frust schieben

xwhatsappmailcopy-link

Berlin - Drittes Spiel gegen einen Champions-League-Teilnehmer, dritte knappe Niederlage - nach dem herrschte Frustration vor bei Hertha BSC. Doch beim Aufsteiger weiß man auch: Die wichtigen Punkte müssen gegen andere Gegner her.

Luhukay: "Wir brauchen zu viele Chancen"

"Ich bin enttäuscht", sagte ein sichtlich frustrierter Jos Luhukay nach der knappen Heimniederlage gegen die Werkself. "Wenn ich mir die Statistik anschaue, werde ich heute Nacht schlecht schlafen." Die Zahlen gaben dem Hertha-Trainer recht: Bis auf die Zweikampfbilanz war die Alte Dame in allen Belangen besser als die Gäste. "Wir waren auf Augenhöhe, in der zweiten Halbzeit sogar dominant."



Symptomatisch aber war die Szene in der 65. Minute, als Peter Pekarik auf Tolga Cigerci flankte. Der köpft ins lange Eck - und findet in Bayer-Torwart Bernd Leno seinen Meister. "Wir brauchen viel zu viele Möglichkeiten", seufzte Luhukay. "Sechs, sieben, acht Chancen kriegen wir gegen solche Teams eben nicht." Und hinten hatten die Blau-Weißen einmal nicht aufgepasst, fertig war die 0:1-Pleite.

So kam es am Ende wie schon nach dem 0:2 gegen Schalke und dem 2:3 in München: Gegner und neutrale Beobachter zollten dem Aufsteiger viel Lob, doch die Punkte waren futsch. "Ich kann auf diese Anerkennung verzichten, wenn wir dafür erfolgreich spielen", grummelte Luhukay. "Das ist frustrierend, weil es nicht das erste Mal war."

Big Points gegen direkte Konkurrenz holen



Die meisten seiner Spieler sahen es ähnlich. "Wir haben wieder gegen eine große Mannschaft gut mitgehalten und haben am Ende null Punkte", ärgerte sich etwa Kapitän Fabian Lustenberger. Per Skjelbred meinte: "Ich fühle mich gerade genau wie nach dem Schalke-Spiel, das ist so bitter." Johannes van den Bergh empfand die Niederlage als unverdient: "In der zweiten Halbzeit sah das ja beinahe aus wie Handball - immer nur auf ein Tor."

Lediglich Sebastian Langkamp richtete den Blick schon wieder nach vorn: "Wir wissen, dass unsere direkten Abstiegskonkurrenten erst noch kommen", zeigte der Innenverteidiger den nötigen Realismus. "Das sind Big Points, die wir da holen müssen." Der 25-Jährige verwies darauf, dass schon am kommenden Samstag wieder ein Heimspiel ansteht. "Nächste Woche müssen wir gewinnen gegen Augsburg" - einen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte.

Langkamp, Hosogai und Luhukay gegen Ex-Club



Nicht nur für Langkamp, der von 2011 bis 2013 in der Fuggerstadt spielte, sondern auch für Hajime Hosogai und Jos Luhukay wird es eine Begegnung mit dem Ex-Club. Der Niederländer ist übrigens schlau genug, jetzt nicht alles negativ zu sehen. Erfolgreich war die Hertha gegen die drei Topteams zwar nicht. Aber die Art und Weise, wie man sich aus der Affäre zog, sollte eigentlich Selbstvertrauen für die anstehenden Begegnungen mit Teams aus dem Tabellenmittelfeld und -keller geben.

Nach dem Heimspiel gegen den FCA geht es nach Braunschweig und dann gegen Werder Bremen. Erst am Ende der Hinrunde wartet mit dem Gastspiel in Dortmund noch mal ein echter Hammer auf die Luhukay-Elf. Folgerichtig betonte der Coach neben aller Kritik auch die guten Seiten seiner Mannschaft: "Welche Bereitschaft sie zeigt, was sie läuferisch und kämpferisch an den Tag legt, ist total positiv." Sicher heißt es dann bald auch wieder für Hertha: Nicht nur gut, sondern auch erfolgreich gespielt.

Aus Berlin berichtet Andre Anchuelo