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Trainer Lucien Favre peilt mit der Hertha einen UEFA-Cup-Platz an - wenn da nicht die vielen Verletzten wären...
Trainer Lucien Favre peilt mit der Hertha einen UEFA-Cup-Platz an - wenn da nicht die vielen Verletzten wären...

Hertha gehen die Spieler aus

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Nach dem anstrengenden zehntägigen Trainingslager in Marbella und dem letzten Platz beim Wintercup-Vorbereitungsturnier in Düsseldorf wartet noch viel Arbeit auf Hertha BSC.

Vor allem die medizinische Abteilung muss in den kommenden Tagen vor dem Rückrundenstart am Samstag gegen Eintracht Frankfurt einige Extraschichten einlegen.

Drobny feiert Comeback

Immerhin meldete sich Torhüter Jaroslav Drobny wieder zurück. Beim 0:0 in Düsseldorf gegen den 1. FC Köln bestand der Keeper den Härtetest, auch wenn der Tscheche während der 45-minütigen regulären Spielzeit keinen einzigen Schuss auf sein Tor abwehren musste.

Im Elfmeterschießen reichte eine Parade gegen Mohamads Schuss nicht, um Hertha das Finale zu retten. Obendrein verletzte sich Abwehrspieler Steve von Bergen im Spiel um Platz 3 (nach Elfmeterschießen 3:5 gegen Duisburg) an der Hüfte.

Hoeneß zufrieden

"Unsere medizinische Abteilung muss noch intensiv daran arbeiten, dass ein Gojko Kacar, der lange gefehlt hat, wieder schnell auf die Beine kommt und dass ein Marko Pantelic fit wird", hofft Hertha-Manager Dieter Hoeneß, der ansonsten zufrieden mit der Vorbereitung auf die Rückserie war. "Wir haben im Trainingslager körperlich die Grundlage gelegt, um wieder die Voraussetzungen zu haben, die uns in der Vorrunde stark gemacht haben. Da haben wir viele Spiele noch in der Schlussphase für uns entschieden, weil wir körperlich gut drauf waren."

Davon war in den Vorbereitungsspielen nicht so viel zu sehen. Weder im Trainingslager (1:1 gegen Freiburg, 2:2 gegen Young Boys Bern und 1:0 gegen Osnabrück) noch in Düsseldorf lief Hertha zu großer Form auf.

Friedrich bleibt gelassen

"Wir haben jetzt noch eine Woche Zeit, um den Feinschliff reinzukriegen", analysierte Kapitän Arne Friedrich die Eindrücke vom Wintercup. "Man hat gesehen, dass wir heute nicht spritzig waren. Aber das wäre auch unnormal gewesen. Denn wir haben im Trainingslager gut gearbeitet. Die Hauptaufgabe ist, die Frische wieder zu bekommen und dass sich keiner mehr verletzt."

Auch im defensiven Mittelfeld muss Hertha nach dem Ausfall von Pal Dadai improvisieren. "Lucio hat gezeigt, dass er sehr gut auf der Position im defensiven Mittelfeld spielen kann", meint Friedrich. "Jetzt haben wir hinten rechts mit Steve von Bergen auch noch einen Ausfall, das ist bitter. So langsam haben wir keine Spieler mehr, es werden immer weniger. Das ist sehr ungünstig."

Saisonziel: UEFA-Cup-Platz

Angesichts der Verletztenmisere kann es auch passieren, dass der Hauptstadtclub personell noch einmal nachlegt. "Es ist denkbar, dass wir auf der linken Seite noch etwas machen", sagt Hoeneß. "Das ist aber noch nicht endgültig entschieden."

Hält das Verletzungspech an, geraten die ambitionierten Ziele des derzeitigen Tabellen-Dritten in Gefahr. Denn nach 33 Punkten und der damit besten Hinrunde der Vereinsgeschichte ist die Teilnahme am UEFA-Cup das erklärte Ziel. "Man braucht 60 Punkte, um in den UEFA-Cup zu kommen", rechnet der Manager hoch. "Das heißt, dass wir 27 Punkte in der Rückrunde machen müssen. Das wird nicht ganz einfach, wenn man sieht, welche starken Mannschaften noch hinter uns liegen."

Hoeneß bleibt Realist

In der Hinrunde hat die Hertha nach Meinung des 56-Jährigen fast am Limit gespielt. "Wir haben in bestimmten Spielen unser Leistungsvermögen abgerufen. Wir waren bereit, auch an die körperlichen Grenzen zu gehen. Wir waren aber auch fähig dazu. Das ist wichtig, dass man diese Möglichkeiten hat. Das hat uns so stark gemacht. Das Team hat funktioniert."

Aber Hoeneß weiß auch: "Die 33 Punkte zu wiederholen, das wird sehr schwer. Ich bin Realist und sage: Mit 27 Punkten in der Rückrunde wäre ich zufrieden. Dann bin ich überzeugt, sind wir im UEFA-Cup. Aber auf lange Sicht gesehen, bin ich überzeugt, dass wir noch Potenzial nach oben haben. Wir haben eine ganze Reihe an jungen Spielern, die noch längst nicht am Limit sind."


Tobias Gonscherowski