Johannes van den Bergh und die Hertha verpatzen den Rückrunden-Auftakt in Frankfurt. Dennoch sagt er: "Diese Niederlage wirft uns nicht um" (© Imago)
Johannes van den Bergh und die Hertha verpatzen den Rückrunden-Auftakt in Frankfurt. Dennoch sagt er: "Diese Niederlage wirft uns nicht um" (© Imago)

Hertha-Fehlstart: "Eine einzige dumme Situation"

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Frankfurt am Main - Es war ein bitteres Wochenende für die Berliner Hertha, erst die vermeidbare 0:1-Niederlage zum Rückrundenauftakt bei Eintracht Frankfurt am Samstag, dann stand der Bus auf der Rückfahrt ins Hotel im Stau. Und schließlich hatte auch noch das Flugzeug, das den Hertha-Tross zurück nach Berlin fliegen sollte, am Sonntag 45 Minuten Verspätung.

Skjelbred nimmt Meiers Tor auf seine Kappe

Trainer Jos Luhukay konnte seine Spieler erst am Sonntagnachmittag bei minus zehn Grad zum Auslaufen in der Heimat schicken. "Unglücklich" nannte Luhukay die Niederlage zum Rückrundenstart.

Besonders beim einzigen und entscheidenden Gegentor lief für die Berliner alles wie in einem schlechten Film. Hertha-Regisseur Per Skjelbred traf im Mittelkreis den Ball nicht bei einer Rettungsaktion und eröffnete so Alexander Meier seinen Sturmlauf zum entscheidenden 1:0 (36.). "Ein einziger Moment, in dem wir sehr unglücklich ausgesehen haben, hat das Spiel entschieden", analysierte Luhukay.

Skjelbred nahm das Gegentor auf seine Kappe, entschuldige sich gleich nach der misslungenen Aktion bei den Kollegen - aber das Tor von Meier sollte das einzige bleiben. Auch wenn ein Unentschieden dem Spielverlauf der höhepunktarmen Partie mehr entsprochen hätte, wie Luhukay anmerkte, entwickelte die Hertha in der zweiten Halbzeit nach dem Rückstand keinen Druck mehr auf das Frankfurter Tor - beide Teams verteidigten sehr gut.

Ramos durch Risswunde gehemmt

Vielleicht fehlte auch deshalb die Durchschlagskraft im Spiel der Berliner nach vorne, weil sich Stürmer Adrian Ramos zu Beginn eine Verletzung zuzog. Er hielt das Spiel zwar durch, wird nun aber wegen einer Risswunde am Knie einige Tage im Training fehlen. Nein, das war nicht das Wochenende des Aufsteigers, der die Vorrunde so beeindruckend mit 28 Punkten abgeschlossen hatte. "Diese Niederlage wirft uns nicht um", erklärte denn auch Verteidiger Johannes van den Bergh: "Wir haben es wegen nur einer dummen Situation verloren."

Aber der erfahrene Niederländer machte natürlich Skjelbred keinen Vorwurf: "So etwas passiert jedem einmal." Ohnehin kann man der Hertha keine schlechte Leistung ankreiden, nur nach vorne konnten sie sich nicht gegen die fleißigen Frankfurter durchsetzen. Taktisch und vom Defensivverhalten stimmte vieles bei den Berlinern, so wie in der Vorrunde.

Nächste Aufgabe: Der wieder erstarkte FCN

Auch wenn sie sich sehr über die vermeidbare Niederlage ärgern, werden sie sich nicht allzu lange damit beschäftigen. Schon nach dem Anpfiff ging der Blick voraus zum nächsten Spiel gegen den 1. FC Nürnberg. Zwar habe der FCN nach dem Sieg gegen Hoffenheim nun Rückenwind, wusste van den Bergh, er erklärte jedoch kämpferisch: "Wir müssen uns den Mund abputzen und gegen Nürnberg alles versuchen, um zu gewinnen." Dafür würden Luhukay & Co. dann wohl auch Staus und Verspätungen in Kauf nehmen.

Aus Frankfurt berichtet Tobias Schächter