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Hertha BSC: Gefrustet, aber nicht enttäuscht

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Berlin - Bis auf den spät verspielten Sieg hat Hertha BSC wenig Grund, sich wegen des Unentschiedens gegen die Bayern zu grämen. Die gute Leistung der Alten Dame machte Lust auf mehr.

Das Ende der Winterdepression

Mit hängenden Köpfen schlichen sie vom Platz. Andere waren wütend. Keine Frage: Es gab schon Mannschaften, die nach einem Unentschieden gegen Bayern München bessere Laune hatten als das Team von Hertha BSC am Samstagnachmittag. Die Spieler des hochgehandelten Premiere-League-Clubs FC Arsenal etwa, die von den Münchnern drei Tage zuvor mit 1:5 aus dem Stadion geschossen worden waren, hätten ein Remis sicher gerne genommen.

Hast Du Niklas Stark schon in deinem Fantasy-Team?

Der Frust der Herthaner war natürlich der Dramaturgie des Spiels geschuldet. Über 70 Minuten geführt, selbst die angezeigte Nachspielzeit war schon rum und dann ist der Dreier in letzter Sekunde doch noch weg. "Wir hätten den Sieg verdient gehabt", fand ein sichtlich enttäuschter Niklas Stark. "Es war ein sehr geiles Spiel", so der 21-Jährige. Man habe die Vorgaben gut umgesetzt. "Wir haben gut gegen den Ball gepresst." In der Tat schafften die Blau-Weißen es, anders als etwa Arsenal am Mittwoch, es den Bayern schwer zu machen. Die Räume waren für die Münchner extrem eng, zudem setzten die Hauptstädter immer wieder zu gefährlichen Kontern an. "Umso blöder, dass es mit dem Sieg nicht geklappt hat", so Stark. Das 2:0 wollte nicht gelingen, so dass die Gäste am Ende doch noch ausgleichen konnten.

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"Wir haben endlich wieder gesehen, dass auch wir kicken können", brachte Per Skjelbred den vielleicht positivsten Aspekt der Partie auf den Punkt. Möglicherweise war es sogar die beste Saisonleistung der Hertha. Das war nach den Wochen der Winterdepression, durch die sich die Alte Dame geschleppt hatte, ausgerechnet gegen den Rekordmeister nicht unbedingt zu erwarten gewesen. In den fünf Partien nach der Weihnachtspause holte Hertha nur mit dem 1:0-Sieg gegen Ingolstadt etwas Zählbares. Besonders bitter war das Pokalaus in Dortmund, als Hertha bei der Borussia nach guter Leistung im Elfmeterschießen die Segel streichen musste. 

Richtig angefressen war Vedad Ibisevic. Hätte er doch zum Matchwinner werden können, wenn es bei dem von ihm erzielten 1:0 geblieben wäre. Immer wieder hatte der Kapitän sein Team angetrieben. Doch trotz des verpassten Sieges: Auch für den bosnischen Nationalspieler war die Partie ein Schritt in die richtige Richtung. Immerhin hatte der "Vedator" zuvor 657 Minuten in der Bundesliga, in Pflichtspielen insgesamt sogar 717 Minuten warten müssen, um seinem Spitznamen mal wieder gerecht zu werden. Er traf erstmals wieder seit dem 27. November 2016 gegen Mainz. Das war "sehr wichtig für uns alle", sagte Hertha-Coach Pal Dardai. 

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Nun können sie es alle miteinander gleich noch einmal probieren. Am kommenden Samstag steht im Berliner Olympiastadion erneut ein Hertha-Heimspiel an. Diesmal gegen den direkten Tabellennachbarn Eintracht Frankfurt, an dem die Alte Dame mit einem Sieg vorbeiziehen kann. Was vielleicht noch zusätzlich hilft, bei der wiederentdeckten Lust am guten Kicken: Vor der Partie gegen die Hessen wird der ramponierte Rasen des Olympiastadions ausgetauscht.

Aus Berlin berichtet Andre Anchuelo