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Daniel Schwaab und Co. bekamen den FCN (hier: Tomas Pekhart) nicht in den Griff
Daniel Schwaab und Co. bekamen den FCN (hier: Tomas Pekhart) nicht in den Griff

Herber Rückschlag

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Leverkusen - Höchststrafe für Bayer 04 Leverkusen. Nach der peinlichen 0:3-Heimniederage gegen den 1. FC Nürnberg straften die Fans ihr Team mit Liebesentzug und Spottgesängen ab. In der Winterpause wartet viel Arbeit auf die sportliche Leitung und Trainer Robin Dutt.

Mitte der zweiten Spielhälfte war es merkwürdig ruhig in der BayArena. Den Anhängern der "Werkself" hatte es schlichtweg die Sprache verschlagen angesichts dessen, was ihnen die Mannschaft auf dem Spielfeld beim Stand von 0:3 gegen den Abstiegskandidaten präsentierte. Es gab kein Pfeifkonzert, es gab nach einer Phase des Schweigens eine noch schlimmere Reaktion.

"Einer geht noch rein"

Die Bayer-Fans schwenkten ins Nürnberger Lager über und überzogen ihre Lieblinge mit Hohngesängen. "Einer geht noch rein", riefen sie bei einem Eckball der "Clubberer" oder auch: "So ein Tag, so wunderschön wie heute." Sie ließen kein gutes Haar an der eigenen Mannschaft ("Außer Leno könnt ihr alle gehen") und stellten abschließend die Frage: "Und ihr wollt gegen Barca spielen?"

Diese Frage ist durchaus berechtigt. Denn in dieser Verfassung droht den Rheinländern im Champions-League-Achtelfinale gegen den spanischen Titelverteidiger ein Debakel. Zum Glück findet das Spiel, das das Saisonhiglight werden soll, erst in gut acht Wochen statt.

"Das einzig Positive an dem Spiel gegen Nürnberg war, dass wir nun in der Vorbereitung im Trainingslager sicherlich nicht die Dinge unter den Teppich kehren werden", sagte Rudi Völler. "Wir hatten eine Serie hingelegt, in der wir viel gepunktet haben. Aber auch in der guten Phase haben ein paar Dinge nicht richtig funktioniert."

"Unter unserem Anspruch"

Mit 26 Punkten überwintert Leverkusen auf Platz 6, der für die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb in der kommenden Saison reichen würde. Das absolute Minimalziel haben die "Werkskicker" erreicht, zufrieden ist damit aber niemand.

"Wir haben 26 Punkte, das ist eine enttäuschende Punktzahl und unter unserem Anspruch", gesteht auch Bayer-Trainer Robin Dutt offen ein. "Wir haben einen Haufen Arbeit vor uns." Erst einmal gelte es nun, in Ruhe die Hinrunde zu analysieren, die Fehler herauszufinden und dann gezielt im Trainingslager in Portugal an deren Beseitigung zu arbeiten.

Erschreckend ist vor allem die Leverkusener Heimbilanz. Nur 11 Punkte konnte Bayer im eigenen Stadion behalten, das negative Torverhältnis von 9:11 ist völlig indiskutabel. Gegen Nürnberg stimmte nichts, noch nicht einmal die Einstellung.

Völler fordert deutliche Leistungssteigerung

"Man hat sich zu bemühen. Man hat bei dem einen oder anderen gemerkt, dass er sich zumindest zu Beginn nicht so eingesetzt hat, wie sich das gehört. Da gibt es keine Diskussionen", übt Rudi Völler harsche Kritik. "Das war Freundschaftsspielcharakter, das war nicht in Ordnung."

Der Sportchef fordert von der Mannschaft eine deutliche Leistungssteigerung. "Es muss in der Rückrunde besser laufen bei den Möglichkeiten, die wir in Leverkusen haben", sagt Völler. Personelle Nachbesserungen am ohnehin bereits hochkarätigen Kader sind nicht vorgesehen.

"Wir hoffen darauf, dass die verletzten Spieler wie Renato Augusto und Tranquilo Barnetta zurückkommen. Die werden hoffentlich in der Rückrunde wieder dabei sein. Das sind Spieler, die uns noch einen Tick besser machen", hofft Rudi Völler. In der Rückserie muss Bayer allerdings weitaus mehr als nur "einen Tick" besser werden. Sonst könnte es dort richtig ungemütlich werden.

Aus Leverkusen berichtet Tobias Gonscherowski