Heiko Westermann: "Nein, es wurde nicht gefeiert. Noch gibt es nichts zu feiern"
Heiko Westermann: "Nein, es wurde nicht gefeiert. Noch gibt es nichts zu feiern"

Westermann: "Es gibt nichts zu feiern"

xwhatsappmailcopy-link

Hamburg - Der Hamburger SV hat sich mit einem Heimsieg gegen Schalke in die Relegation gerettet. Heiko Westermann wurde angeschlagen ausgewechselt. Der Verteidiger schaute nach dem Spiel bereits voraus und wollte vom Feiern nichts wissen.

Frage: Herr Westermann, wie fühlen sie sich nach diesen aufreibenden 90 Minuten?

Heiko Westermann: Ich denke schon an Donnerstag und bin schon einen Schritt weiter. Die ganze Mannschaft ist fokussiert auf Donnerstag. Wir versuchen uns jetzt gut vorzubereiten und zu regenerieren und morgen werden wir sehen gegen wen wir spielen.

Frage: Wie schwer war es auf dem Feld nicht zu wissen, wie es bei den anderen Partien steht?

Westermann: Wir wussten schon vor dem Spiel, dass unsere Chance groß ist, wenn wir das Spiel gewinnen. Wir haben es und dann auch verdient gewonnen. In den letzten fünf Spielen haben wir zehn Punkte geholt. Als Mannschaft haben wir an uns geglaubt, viele ja bereits nicht mehr. Wir gehen mit einem guten Gefühl in die Relegation.

Frage: In nur fünf Tagen steht dann das Relegations-Hinspiel an, werden Sie morgen Nachmittag schauen, gegen wen es geht?

Westermann: Kann ich jetzt gar nicht sagen, ob ich es anschauen werde, aber irgendwie verfolgen werde ich es auf jeden Fall.

"Wir hatten mehrmals Gänsehaut"

Frage: Nach der vergangenen Saison muss der HSV erneut in die Relegation. Was erwartet das Team am Donnerstag?

Westermann: Wichtig ist, dass wir wie in den vergangenen Wochen die Geschlossenheit zeigen und die Nerven behalten. Das sind die zwei Kriterien, die am wichtigsten sind.

Frage: Wie viele Nerven muss man als HSV-Spieler haben?

Westermann: Wir haben heute in vielen Situationen den Überblick bewahrt und deshalb das Spiel gewonnen. Wir haben zum Glück die Nerven behalten.

Frage: Das 1:0 durch Ivica Olic war der sogenannte Brustlöser. Erneut entstand das Tor nach einer Standardsituation.

Westermann: Natürlich war das Tor enorm wichtig. Wir wussten aber, dass unsere Standards immer besser werden und wir haben aus einem nicht so guten Standard einen sehr guten gemacht (lacht).

Frage: Wir sehr hat euch die Fanunterstützung geholfen? Die treuesten Anhänger haben euch vor dem Spiel vor das Stadion eskortiert.

Westermann: Das war schon sehr bewegend und wir hatten im Bus mehrmals Gänsehaut.

Frage: Haben Sie mitbekommen, wie es auf den anderen Plätzen zwischenzeitlich stand?

Westermann: Nein, ich habe nichts mitbekommen. Nach meiner Auswechslung habe ich mich aber schon erkundigt, wie es auf den anderen Plätzen steht.

"Keiner will gerne gegen uns spielen"

Frage: Ist es ein Vorteil, dass Sie Erfahrungen aus der letzten Saison haben, wo sie bereits in die Relegation mussten?

Westermann: Ich weiß nicht, ob das ein Vorteil ist. Ich weiß nur, dass wir im Abstiegskampf erprobt sind, das hat man in den letzten Spiele gesehen. Wir müssen jetzt die Füße stillhalten und uns auf das nächste Spiel fokussieren. Es sind zwei Partien, da ist alles möglich.

Frage: Wurde in der Kabine ordentlich gefeiert oder gibt es derzeit noch keinen Grund dazu?

Westermann: Nein, es wurde nicht gefeiert. Noch gibt es nichts zu feiern. Jetzt heißt es gut pflegen, gut essen und ausruhen. Feiern können wir dann in zehn Tagen.

Frage: Wir groß war die Anspannung und der Druck des Gewinnen-Müssens?

Westermann: Wir kannten den Druck schon aus den vergangenen Wochen. Aber natürlich war es ein besonderes Spiel, weil es der 34. Spieltag war, aber so ist Fußball.

Frage: Morgen entscheidet sich ob es gegen Darmstadt, Kaiserslautern oder Karlsruhe geht. Haben Sie einen Lieblingsgegner?

Westermann: Nein, es ist mir egal. Ich glaube, dass keines der drei Teams gerne gegen uns spielen will.

Frage: Was macht die Fitness der Mannschaft am Ende einer langen Saison?

Westermann: Wir sind fitter als im letzten Jahr und auch besser drauf vom Kopf her. Keiner ist jetzt müde, es geht weiter, immer weiter.

Aus Hamburg berichtet Alexander Barklage