Held des Tages: Der eingewechselte Jens Hegeler (l.) trifft in der Nachspielzeit zum 2:1-Siegtreffer für Bayer Leverkusen gegen San Sebastian
Held des Tages: Der eingewechselte Jens Hegeler (l.) trifft in der Nachspielzeit zum 2:1-Siegtreffer für Bayer Leverkusen gegen San Sebastian

Hegeler lässt Bayer spät jubeln

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Leverkusen - Bayer Leverkusen ist zu Hause weiter eine Macht und liegt in der Champions League wieder auf Kurs. Die Rheinländer gewannen am 2. Spieltag der Gruppenphase mit 2:1 (1:0) gegen Real Sociedad San Sebastian und rehabilitierten sich damit für die 2:4-Niederlage zum Auftakt beim Manchester United.

Bayer dominiert Anfangsphase

Schon bei den letzten beiden Teilnahmen 2004/05 und 2011/2012 hatte Bayer in der Gruppenphase alle Heimspiele gewonnen und somit jeweils den Grundstein für den Einzug ins Achtelfinale gelegt. Saison- und wettbewerbsübergreifend hat die Werkself nun acht Heimspiele in Folge gewonnen. Diesmal sicherten Kapitän Simon Rolfes (45.) und Jens Hegeler (90.+2) den Erfolg. Carlos Vela hatte in der 51. Minute im Nachschuss nach einem von Bayer-Keeper Bernd Leno gehaltenen Foulelfmeter ausgeglichen.

"Das ist mein erstes Freistoßtor in einem Pflichtspiel, das ist ein gutes Gefühl. Im Training ist das was anderes. Ich habe vor einigen Wochen in einem Testspiel ein ähnliches Tor gemacht. Da habe ich mir gedacht, ich probiere es wieder", freute sich der überglückliche Sieg-Torschütze nach dem Spiel.

Bayer kann nach dem Freistoß-Treffer von Hegeler, der erst fünf Minuten zuvor eingewechselt worden war, mit Rückenwind den beiden Duellen gegen Schachtjor Donezk am 23. Oktober in Leverkusen und am 5. November in der Ukraine entgegensehen. "Wir haben sehr gut angefangen und uns dabei etliche Torchancen erspielt. Danach haben wir etwas den Faden verloren und hatten Probleme unseren Rhythmus zu finden. Vielleicht war meine Mannschaft auch etwas müde, aber in den letzten zehn Minuten haben wir nochmal zulegen können", sagte Bayer-Coach Sami Hyypiä.



Bayer begann ungewohnt dominant und versuchte mit engagiertem Pressing, den Basken von Beginn an den Schneid abzukaufen. Bereits in der dritten Minute hatte Heung-Min Son auch die Führung auf dem Fuß. Nach einem sehenswerten 50-Meter-Pass von Lars Bender stoppte er den Ball technisch stark, schoss aber zu unkonzentriert und Real-Keeper Claudio Bravo parierte mit dem Knie.

Die zuvor in sieben Pflichtspielen sieglosen Gäste machten die Räume in der Defensive dicht, verbreiteten aber offensiv zunächst kaum Gefahr. Bayer eroberte durch die drei Sechser Rolfes, Stefan Reinartz und vor allem Bender viele Bälle im Mittelfeld, stieß aber zunächst zu selten in die gefährliche Zone vor. Die nächste (Doppel)-Chance ließ bis zur 20. Minute auf sich warten: Einen Distanzschuss von Rolfes klärte Bravo zur Ecke, nach der Stefan Kießling knapp vorbeiköpfte.

Bundesliga-Torschützenkönig Kießling, der ebenso wie Robbie Kruse kurz vor dem Ende noch eine gute Chance zum Siegtreffer vergab, bekam lange Zeit kaum Bälle, arbeitete sich aber zwei Tage vor der Nominierung für die WM-Qualifikationsspiele gegen Irland und Schweden unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw ins Spiel. In der 19. Minute klärte er gar wenige Meter vor der eigenen Torauslinie zur Ecke.

Vela trifft im Nachschuss



Nach etwa 25 Minuten kam ein kleiner Bruch ins Bayer-Spiel. Die Basken wurden mutiger und Leno musste per Kopf außerhalb des Strafraums gegen Vela (28.) und bei einem Fernschuss von Gorka Elustondo (34.) eingreifen. Doch rechtzeitig vor der Pause berappelten sich die Gastgeber. Son (37.) und Kießling (42.) vergaben noch, dann gelang Simon Rolfes ein Tor des Willens: Nach einem Freistoß von Sidney Sam scheiterte er mit einem wuchtigen Kopfball noch an Bravo, drückte den Ball aber im Nachsetzen über die Linie.

Die so hart erkämpfte Führung nach 15:2 Torschüssen im ersten Durchgang schenkte Bayer dann aber ganz schnell wieder her. Ex-Nationalspieler Roberto Hilbert kam im Strafraum gegen Vela zu spät, dessen Strafstoß parierte Leno noch, gegen den Nachschuss war er machtlos. Dieses Tor war ein Wirkungstreffer, Bayer war anschließend von der Rolle und die Spanier hatten durch Elustondo (58.), Vela (61.) und David Zurutuza (75.) Chancen zur Führung.

Nach 67 Minuten reagierte Hyypiä und brachte mit Emre Can und Robbie Kruse für Son und Sebastian Boenisch eine komplett neue linke Seite. Can sorgte für Belebung, Kruse vergab in der 85. Minute eine gute Gelegenheit, ehe Hegeler bei seinem Champions-League-Debüt doch noch für Jubel unter den Bayer-Fans sorgte.