Die beiden Hamburger Torschützen Mladen Petric (l.) und Ivica Olic unter sich
Die beiden Hamburger Torschützen Mladen Petric (l.) und Ivica Olic unter sich

"Hatte mir vorgenommen nicht zu jubeln"

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Es war ein Spiel der ganz besonderen Art für HSV-Stürmer Mladen Petric. Der kroatische Angreifer war erst am 1. Spieltag von Dortmund nach Hamburg gewechselt und stand am Samstag erstmals gegen seine alten Mannschaftskollegen auf dem Platz.

Bereits vor Anpfiff der 90 Minuten zeigte sich, dass der 27-Jährige gern an die Zeit im Ruhrgebiet zurückdenkt. Freundliches Abklatschen mit den Dortmundern Spielern, ein kurzer Plausch mit Nationalmannschaftskollege Robert Kovac und eine feste Umarmung für BVB-Sportdirektor Michael Zorc.

Doch sobald der Ball rollte, waren alle Freundschaften kurzeitig vergessen und der Stürmer zeigte, warum er derzeit Hamburgs Top-Scorer ist. Mit seinem Treffer zum 1:0 sowie seiner Kopfballvorlage zum zweiten Hamburger Treffer durch Ivica Olic war der Kroate maßgeblich am 2:1-Erfolg seines Teams beteiligt. bundesliga.de sprach mit Petric über das besondere Spiel.

bundesliga.de: Ein Tor selbst gemacht, eins vorbereitet, wie ist Ihre Gefühlslage nach dem Duell gegen Ihre ehemaligen Kollegen?

Mladen Petric: Es war ein besonderes Spiel. Ich habe mich besonders gefreut, die anderen Spieler wieder zu sehen. Es ist super schön, dass es auch mit dem Sieg geklappt hat.

bundesliga.de: Bei Ihrem Tor war Ihr Nationalmannschaftskollege Robert Kovac Ihr direkter Gegenspieler. War das ein Vorteil, da Sie ihn ja gut kennen?

Petric: Wir hatten Eckball und da ist es normal, dass da ein wenig Gerangel im Strafraum ist. Ich habe ihn ein wenig weggedrückt und er mich. Als der Ball dann kam, bin ich einfach eher da, komme zum Kopfball. Und dann geht er halt schön rein.

bundesliga.de: In letzter Zeit haben viele Torschützen, wenn sie gegen ihren Ex-Club getroffen hatten, auf den anschließenden Jubel verzichtet. Wie war das bei Ihnen?

Petric: Ich hatte mir vorgenommen, dass ich nicht jubele. Für mich ist es eine Sache des Respekts den Fans gegenüber. Ich hatte ein super Jahr in Dortmund, die Fans haben mich da super unterstützt. Als ich dann aber den ersten Ballkontakt hatte und die Pfiffe gehört habe, war's damit natürlich vorbei.

bundesliga.de: Nach dem 2:0 zur Halbzeit sah es nach einem ungefährdeten HSV-Sieg aus. Warum hat Ihr Team es am Ende noch mal so spannend gemacht?

Petric: Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft. Im zweiten Abschnitt war es dann genau umgedreht, da waren die Dortmunder stärker. Wenn man nach der Halbzeit auf den Platz geht und dann gleich einen Treffer kassiert, wird es noch mal schwer. Dann kommt noch mal Hoffnung beim Gegner auf und der bekommt die zweite Luft. Dortmund hat alles nach vorne geworfen und alles riskiert. Ich denke aber, dass wir gut dagegen gehalten haben. Wir haben es nur versäumt, hinten vernünftig rauszuspielen, um dann das dritte Tor nachzulegen.

bundesliga.de: Was ist vom HSV in den kommenden Monaten noch zu erwarten?

Petric: Das werden wir sehen. Ich hoffe erstmal, dass wir unsere Auswärtsschwäche ablegen können. Wir müssen in der Fremde über den Kampf ins Spiel finden.

bundesliga.de: Und was trauen Sie Ihrem alten Club Borussia Dortmund noch zu?

Petric: Dortmund wird sich sicherlich im oberen Tabellendrittel festsetzen. Auf jeden Fall werden sie besser abschneiden als letzte Saison. Man hat gesehen, dass sie richtig guten Fußball spielen und eine klasse Mannschaft haben.

Das Gespräch führte Thanh Nguyen